Chäserrugg von Süden

Einmal pro Wandersaison von der Walenstadter-Seite auf den Chäserrugg, das muss einfach sein (inklusive Hinterrugg als Bonusprogramm).

Wir fahren mit dem Bus bis zur Haltestelle Stauffacher und gehen zügig den Bergerlaui-Weg an, uns noch gut an die frühere Linienführung erinnernd - vor dem Lawinenabgang, der das Passieren es untersten Teiles unmöglich machte.
Vor dem Betreten der Alp Tschingla mahnt ein Schild, zu den Mutterkühen und ihrem Nachwuchs Distanz zu halten. Vor diesen habe ich einen heillosen Respekt, der noch verstärkt wird, seit eine Bergkameradin, eine erfahrene Wanderleiterin, von einer Mutterkuh attackiert und zu Boden geworfen wurde – obwohl das Distanzhalten unter uns eine eiserne Regel ist.

Ab der Alp Tschingla (P. 1544) wählen wir wie immer den blau-weissen Weg zum Chammsässli. Noch nie war die Spur so zugewachsen, oft sieht man nicht, wo man die Füsse aufsetzt.
Die Felsrippe erinnert uns an eine unserer letzten Begehungen, als es zischte und ein Basejumper ein paar Meter von uns entfernt mit einem halsbrecherischen Tempo vorbeisauste.
Es folgt der nun ruppige Weg durchs Valsloch. Beim Valsloch-Einstieg wurden die Markierungen zum Schnürliweg entfernt, die Spur ist aber gut sichtbar.
Wir steigen über die gut gestuften Felsen weiter. Der letzte steile, nicht enden wollende Abschnitt bis zum Chäserrugg mit dem bekannten Herzog-De-Meuron-Gipfel-Restaurant fordert einen trotz Kondition. Immerhin sind es 1575 Höhenmeter.
Wer den Umweg via Hinterrugg machte, wurde mit der Sichtung von zünftigen Steinböcken mitten auf dem Weg belohnt.
Die Sonne schien praktisch nie, die Gipfelregion war sogar in Nebel gehüllt. Das störte uns nicht, die Temperaturen in diesem Südhang waren dadurch sehr angenehm.