Wunderbare Herbsttour im Sarntal - Tellerjochspitze 2563m, Jakobspitze 2742m, Tagewaldhorn 2708m
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Meine erste Tour mit
gero. Da es in den Nordalpen zu viel Schnee auf den interessanten Zielen hat, muss ein Ziel südlich des Brenners her. (Zitat eines Südtirolers: Südtirol liegt näher an Afrika.) Nachdem sich für uns beide nur 1 1/2 Tage ausgehen, fahren wir in die Sarntaler Alpen, die ich schon recht gut kenne und wo zwei interessante 2700er noch auf meiner Wunschliste stehen: die Jakobspitze 2742m und das Tagewaldhorn 2708m.
Von Durnholz über die Tellerjochspitze zur Jakobspitze: 3h 30min, T3
Nach gemütlichem Autobiwak starten wir bei Tagesanbruch um 6.30 am Parkplatz unterhalb des Durnholzer Sees. Eine für den öffentlichen Verkehr gesperrte Asphaltstraße führt auf der Westseite am See vorbei. Bei einer Abzweigung (geradeaus ginge es zur Seebalm) nehmen wir den rechten Weg (Nr. 5), der eine weite Kehre der Straße durch den Wald abkürzt. Ein kurzes Stück gehen wir auf der Asphaltstraße weiter, bis links an einem Gatter ein Schotterweg abzweigt. Kurz darauf wieder eine Weggabelung - wir nehmen die linke Alternative und gelangen auf einen schmalen Bergpfad, der in angenehmer Steigung und gut markiert durchs Krummholz führt. Mittlerweile geht auch die Sonne über dem Großalmtal auf, das in der Fortschellscharte zwischen
Kassianspitze und
Plankenhorn kulminiert. Schon jetzt bietet sich ein großartiges Panorama bis weit in die Südalpen.
Wir beschließen, die Besteigung der Jakobspitze noch um die Tellerjochspitze und deren Vorgipfel zu erweitern. Der Anstieg ist weglos, beide Gipfel sind aber bereits einsehbar und die optimale Route leicht zu finden: über dem Latschengürtel den markierten Weg verlassend, queren wir über Blockwerk und Schrofen leicht ansteigend nach Westen, dann geht es über ein paar leichte Felsen auf den Wiesenhang, der vom kreuzbesetzten Vorgipfel herunterzieht. Der Vorgipfel ist von der Aussicht her der Tellerjochspitze, einer weitläufigen Kuppe, vorzuziehen. Hier machen wir Bekanntschaft mit dem eisig kalten Nordföhn, der uns nach kurzer Rast wieder aufbrechen lässt. Über Trittspuren gelangen wir zur Tellerjochspitze und, immer auf dem Kamm bleibend, zum Tellerjoch, wo wir den markierten Weg wieder erreichen. Das Tellerjoch ist übrigens nicht der tiefste Punkt zwischen der gleichnamigen Spitze und der Jakobspitze, sondern liegt etwas östlich davon.
Vom Tellerjoch weist eine Markierung an einem Felsen zur Jakobspitze. Die Orientierung wäre auch ohne Wegmarkierung problemlos, es geht immer auf dem Westrücken bzw. etwas südlich davon entlang. Es geht ohne Schwierigkeiten sanft ansteigend über Wiesen und Blockgelände. Da auf dem Rücken der eisige Wind weht, weiche ich etwas in die Südflanke aus. Das Gipfelkreuz der Jakobspitze sieht man erst kurz, bevor man davor steht. Es stammt übrigens von der DAV-Sektion Wasserburg (Oberbayern).
Auf der Südseite des Gipfels finden wir einen schönen windgeschützten Rastplatz, während wir den Föhnwind um das Gipfelkreuz blasen hören. Über eine Stunde halten wir es hier aus.
Abstieg zur Flaggerschartenhütte: 1h, T3 (im Sommer)
Beim Abstieg in die Flaggerscharte leihe ich mir von
gero die Grödeln, denn die nordseitige Flanke schaut etwas heikel aus. Im oberen Bereich ist es jedoch auch ohne Grödeln kein Problem. Nach einer aperen Passage auf ca. 2550m (wo ich sie wieder abmontiere) beginnt jedoch der heikelste Teil - vereist und Ausrutscher sind nicht erlaubt. Im Sommer sicher nicht schwieriger als T3 und eher langweilig, jetzt im Spätherbst eine spannende Kraxelei. Bei der Querung einer ziemlich ausgesetzten Rinne gibt es ein Drahtseil, das wir gerne benutzen. Schließlich stapfen wir, nun wieder einfacher, durch guten Trittschnee zur Scharte 2436m.
Ein einheimischer Bergsteiger, der von der oberhalb gelegenen Flaggerschartenhütte kommt, erzählt uns, dass diese noch geöffnet sei - das hätten wir nicht erwartet (Zitat: da Hüttenwirt isch a goanz a Fleissiger)! Bevor wir einkehren bzw. "versumpfen", wollen wir allerdings noch das Tagewaldhorn besteigen.
Abstecher zum Tagewaldhorn: 1h 45min, T3
Von der Hütte folgen wir den Markierungen durch Trittschnee, mit winterlichen Eindrücken: es zeigen sich die verschneite Nordflanke der Jakobspitze, die wir zuvor abgestiegen sind, und der zugefrorene Flaggersee. Eine kurze Drahtseilpassage (auch hier wird man das Drahtseil im Sommer kaum benötigen, jetzt ist es aber wirklich hilfreich) leitet in die Südflanke des Tagewaldhorns, die leicht absteigend gequert wird. Sie ist völlig ausgeapert und daher ohne Schwierigkeiten. Unschwierig, aber sehr anstrengend (immerhin haben wir schon 1600 Höhenmeter in den Beinen) geht es die letzten Meter über Schrofen- und Schutthänge zum Ostgrat des Tagewaldhorns und über felsiges Gelände zum Gipfel. Das Panorama auf die Dolomiten ist phantastisch, aber mir ist ziemlich kalt. Somit gehe ich schon zur Hütte runter, während
gero noch Fotos schießt. An der Abwärtspassage nach der Hütte, die wir jetzt wieder hinaufmüssen (60 m), beginne ich dann ziemlich zu lahmen, während mich ein Einheimischer ohne Rucksack leichtfüßig überholt.
An der Hütte kehren wir nun auf einen heißen Tee bzw. ein oberbayerisches Bier (Wieninger) ein. Die Hütte ist wirklich gemütlich, hier wird Gastfreundlichkeit noch groß geschrieben und die Preise sind lächerlich - trotz Versorgung zu Fuß bzw. per Helikopter geringer als in der Wirtschaft im Tal.
Abstieg nach Durnholz: 1h 45min, T1
Um 15.15 beschließen wir, von der Hütte ins Tal abzusteigen. Völlig unproblematisch geht es über Wiesen und Latschengassen in sehr sanfter Steigung zur Seebalm 1802m, die aber schon zu hat, und über eine Fahrstraße zurück zum Durnholzer See. Müde, aber glücklich erreichen wir das Auto bei Sonnenuntergang.
Nun steht noch die lange Heimfahrt nach München bzw. Nürnberg an. Es hat Spaß gemacht, gerne wieder!

Von Durnholz über die Tellerjochspitze zur Jakobspitze: 3h 30min, T3
Nach gemütlichem Autobiwak starten wir bei Tagesanbruch um 6.30 am Parkplatz unterhalb des Durnholzer Sees. Eine für den öffentlichen Verkehr gesperrte Asphaltstraße führt auf der Westseite am See vorbei. Bei einer Abzweigung (geradeaus ginge es zur Seebalm) nehmen wir den rechten Weg (Nr. 5), der eine weite Kehre der Straße durch den Wald abkürzt. Ein kurzes Stück gehen wir auf der Asphaltstraße weiter, bis links an einem Gatter ein Schotterweg abzweigt. Kurz darauf wieder eine Weggabelung - wir nehmen die linke Alternative und gelangen auf einen schmalen Bergpfad, der in angenehmer Steigung und gut markiert durchs Krummholz führt. Mittlerweile geht auch die Sonne über dem Großalmtal auf, das in der Fortschellscharte zwischen


Wir beschließen, die Besteigung der Jakobspitze noch um die Tellerjochspitze und deren Vorgipfel zu erweitern. Der Anstieg ist weglos, beide Gipfel sind aber bereits einsehbar und die optimale Route leicht zu finden: über dem Latschengürtel den markierten Weg verlassend, queren wir über Blockwerk und Schrofen leicht ansteigend nach Westen, dann geht es über ein paar leichte Felsen auf den Wiesenhang, der vom kreuzbesetzten Vorgipfel herunterzieht. Der Vorgipfel ist von der Aussicht her der Tellerjochspitze, einer weitläufigen Kuppe, vorzuziehen. Hier machen wir Bekanntschaft mit dem eisig kalten Nordföhn, der uns nach kurzer Rast wieder aufbrechen lässt. Über Trittspuren gelangen wir zur Tellerjochspitze und, immer auf dem Kamm bleibend, zum Tellerjoch, wo wir den markierten Weg wieder erreichen. Das Tellerjoch ist übrigens nicht der tiefste Punkt zwischen der gleichnamigen Spitze und der Jakobspitze, sondern liegt etwas östlich davon.
Vom Tellerjoch weist eine Markierung an einem Felsen zur Jakobspitze. Die Orientierung wäre auch ohne Wegmarkierung problemlos, es geht immer auf dem Westrücken bzw. etwas südlich davon entlang. Es geht ohne Schwierigkeiten sanft ansteigend über Wiesen und Blockgelände. Da auf dem Rücken der eisige Wind weht, weiche ich etwas in die Südflanke aus. Das Gipfelkreuz der Jakobspitze sieht man erst kurz, bevor man davor steht. Es stammt übrigens von der DAV-Sektion Wasserburg (Oberbayern).
Auf der Südseite des Gipfels finden wir einen schönen windgeschützten Rastplatz, während wir den Föhnwind um das Gipfelkreuz blasen hören. Über eine Stunde halten wir es hier aus.
Abstieg zur Flaggerschartenhütte: 1h, T3 (im Sommer)
Beim Abstieg in die Flaggerscharte leihe ich mir von

Ein einheimischer Bergsteiger, der von der oberhalb gelegenen Flaggerschartenhütte kommt, erzählt uns, dass diese noch geöffnet sei - das hätten wir nicht erwartet (Zitat: da Hüttenwirt isch a goanz a Fleissiger)! Bevor wir einkehren bzw. "versumpfen", wollen wir allerdings noch das Tagewaldhorn besteigen.
Abstecher zum Tagewaldhorn: 1h 45min, T3
Von der Hütte folgen wir den Markierungen durch Trittschnee, mit winterlichen Eindrücken: es zeigen sich die verschneite Nordflanke der Jakobspitze, die wir zuvor abgestiegen sind, und der zugefrorene Flaggersee. Eine kurze Drahtseilpassage (auch hier wird man das Drahtseil im Sommer kaum benötigen, jetzt ist es aber wirklich hilfreich) leitet in die Südflanke des Tagewaldhorns, die leicht absteigend gequert wird. Sie ist völlig ausgeapert und daher ohne Schwierigkeiten. Unschwierig, aber sehr anstrengend (immerhin haben wir schon 1600 Höhenmeter in den Beinen) geht es die letzten Meter über Schrofen- und Schutthänge zum Ostgrat des Tagewaldhorns und über felsiges Gelände zum Gipfel. Das Panorama auf die Dolomiten ist phantastisch, aber mir ist ziemlich kalt. Somit gehe ich schon zur Hütte runter, während

An der Hütte kehren wir nun auf einen heißen Tee bzw. ein oberbayerisches Bier (Wieninger) ein. Die Hütte ist wirklich gemütlich, hier wird Gastfreundlichkeit noch groß geschrieben und die Preise sind lächerlich - trotz Versorgung zu Fuß bzw. per Helikopter geringer als in der Wirtschaft im Tal.
Abstieg nach Durnholz: 1h 45min, T1
Um 15.15 beschließen wir, von der Hütte ins Tal abzusteigen. Völlig unproblematisch geht es über Wiesen und Latschengassen in sehr sanfter Steigung zur Seebalm 1802m, die aber schon zu hat, und über eine Fahrstraße zurück zum Durnholzer See. Müde, aber glücklich erreichen wir das Auto bei Sonnenuntergang.
Nun steht noch die lange Heimfahrt nach München bzw. Nürnberg an. Es hat Spaß gemacht, gerne wieder!
Tourengänger:
gero,
felixbavaria


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