Überschreitung des Schrotthorns (2590 m)


Publiziert von Uli_CH , 16. September 2024 um 22:28.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:16 September 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Sarntaler Alpen   I 
Zeitbedarf: 5:45
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Strecke:ca. 17 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Im Sarntal nördlich von Sarnthein nach rechts ins Durnholzer Tal abbiegen und der Strasse bis zum Ortseingang von Durnholz folgen. Vor dem Fahrverbotsschild grosser Parkplatz. Der vordere Teil ist kostenfrei, der hintere kostet 5 € / Tag.
Kartennummer:Tabacco 040, Sarntaler Alpen (1:25'000); KOMPASS-App mit Offline-Wanderkarte

Da der starke Nordwind auch heute noch anhalten sollte, habe ich mir eine Überschreitung ausgesucht, in der Hoffnung, dass der Wind mich von hinten den Berg hochschiebt. Ideales, nicht zu hohes Ziel war das Schrotthorn. Es hat auch den Vorteil, dass gemäss Wanderkarte Pfade und nicht Steige hochführen, so dass trotz Schneeflecken in grösseren Höhen der Weg gut sichtbar sein sollte.

Mangels Bürgersteigs, Fusswegs oder Ähnlichem laufe ich auf der Strasse und über die Brücke beim Ausfluss des Durnholzer Sees. Die Strasse führt mich am nordwestlichen Ufer entlang und macht einen Bogen um ein Feuchtgebiet. Kurze Zeit später geht es links einen Fahrweg zum Seeberhof hoch und dann auf dem Wanderweg 5A durch Wald mässig steil bis zu einer Fahrstrasse. Dieser folge ich und verlasse sie kurz hinter dem Gehöft Bachmann nach links.

Sanft steigt der Weg immer weiter an. Ich komme oberhalb der Kofeljochhütte vorbei. Auf ca. 1980 m Höhe zweigt ein Fahrweg bei ein paar Hütten nach links ab und endet kurze Zeit später an der Alm Feldwies. Jetzt geht es auf einem Pfad weiter. Zunehmend hat es Schneereste. Auf ca. 2260 m kreuze ich den Durnholzer Höhenweg. Es sind noch gut 100 Höhenmeter bis zur Pfannscharte. Das Gelände wird zunehmend felsiger.

Nach insgesamt zweieinhalb Stunden erreiche ich die Pfannscharte. Es beginnt leicht zu schneien und windet stark. Ich wende mich dem Weg zur Leierspitze zu. Anfangs ist es ein Pfad, später muss ich teilweise über grobes Blockwerk klettern. Nach einer halben Stunde stehe ich auf der Gipfelkuppe der Leierspitze. Der Wind kam aus allen Richtungen, nur nicht von hinten. Nur das letzte Stück hat er mich etwas geschoben.

Der Übergang zum Schrotthorn sieht länger aus, als er tatsächlich ist. Anfangs geht es in eine Scharte hinab und dann wieder hinauf. Der Sturm bläst stark. Der Grat ist zwar nicht ausgesetzt, aber ich muss mich doch kräftig gegen den Wind stemmen. Einmal knie ich mich sogar nieder. Genauso plötzlich können die Böen auch nachlassen. Dumm, wenn man sich mit aller Kraft dagegengestemmt hat. Ich erreiche jedoch unversehrt den Gipfel des Schrotthorns nach zwanzig Minuten. Insgesamt habe ich 3:20 Stunden benötigt.

Gipfelrast gibt es keine und auch das Gipfelbuch bleibt an seinem Aufbewahrungsort. Der Abstieg nach Südwesten ist einfacher als der Aufstieg zur Leierspitze. Interessanterweise liegt hier viel Schnee, obwohl es der Südhang ist. Rasch verliere ich an Höhe und gelange schliesslich zur Schalderer Scharte. Ich folge dem Weg 4 nach Westen Richtung Durrholz. Nachdem ich wieder den Höhenweg gekreuzt habe, geht es durch wunderschönen Latschenwald bergab. Schliesslich erreiche ich wieder den Fahrweg (Weg 5) und etwas später den Aufstiegsweg.

Kurz vor der Kofeljochhütte weist ein privater Wegweiser auf einen Steig hin, der zur Hütte absteigt. Diesem folge ich und stärke mich in der Hütte mit einer fantastischen Leberknödelsuppe. Als ich wieder ins Freie trete, ist der leichte Schneefall durch leichten Nieselregen abgelöst worden. Ich folge einem breiten Weg talwärts und komme kurz darauf auf eine Fahrstrasse der ich folge. Kurz vor dem Gehöft Bachmann mündet wieder der Aufstiegsweg ein. Diesem folge ich bis zum Parkplatz. Für den Abstieg vom Schrotthorn habe ich knappe zweieinhalb Stunden benötigt.


Auf dem Grat von der Leierspitze zum Schrotthorn war der Wind teilweise sehr stark. Nichtsdestotrotz war es eine schöne, ansprechende Route. Das schöne Wetter zum Beginn der Tour trug das Übrige zu den Glückshormonen bei. Ich war heute nicht so schnell wie gestern, mein Körper ist wohl noch am Regenerieren. Aber das machte nichts und die Tour hatte eine gute Länge. Bei gutem Wetter, ohne Wind und entsprechend guter Form könnte man von der Pfannscharte noch die Liffelspitze mitnehmen.
 
Orientierung: Einfach, alle Wege markiert und ausgeschildert.

Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten Sohlen, Teleskopstöcke, Handschuhe, Stirnband.

(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten
und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und diejenige allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Tourengänger: Uli_CH
Communities: Alleingänge/Solo


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