Valun Blanch, Furcia Rossa III, Piz Ciaval, Piz Ciasè - von der Capanna Alpina

Ich plane zu Hause eine Tour zum Monte Vallon Bianco (Valun Blanch auf ladinisch). Dabei sehe ich, dass es auch einfach möglich wäre, den Furcia Rossa Klettersteig mitzunehmen. Die Tour wird dann zwar etwas länger, das stört mich aber nicht. Auch der Wetterbericht sagt stabile Verhältnisse voraus. Also, auf geht's.

Ich starte an der Capanna Alpina (es wäre auch möglich in Pederü zu starten) und steige auf Richtung Col de Locia. Von dort geht es teilweise eben, teils auch etwas abwärts Richtung Gran Fanes. Noch bevor ich die Gran Fanes Hütte erreiche, biege ich rechts ab Richtung Valun Blanch und gehe über den Friedensweg weiter bergauf. Der Weg ist durchgehend markiert und gut begehbar. Fast übersehe ich im Aufstieg das Schild, welches zum Einstieg des Furcia Rossa Klettersteiges zeigt - es liegt nämlich auf dem Boden. Fürs Erste gehe ich aber an der Abzweigung vorbei. Um auf den Monte Vallon Bianco zu kommen muss ich erst noch weiter aufsteigen. An der nächsten Abzweigung ist dann neben dem Valun Blanch auch die Furcia Rossa angeschrieben. Dieser Weg führt jedoch nicht auf die Furcia Rossa III (dort wo der Klettersteig hinführt), sondern zum Bivacco Furcia Rossa (Biv. Bacco Barborica). Auch hier gehe ich vorerst vorbei und gehe weiter Richtung Valun Blanch. Nach einigem Auf und Ab erreiche ich die ersten, seilgesicherten Stellen.

Anmerkung: es handelt sich beim Aufstieg zum Monte Vallon Bianco nicht um einen "richtigen" Klettersteig, sondern "lediglich" um einen Weg mit seilgesicherten Passagen. Trotzdem kann es nicht schaden, Ungeübte oder Kinder zu sichern!

Es geht über den Weg weiter, mehrmals sind Brücken zu überqueren, einige davon sind ziemlich ausgesetzt und nicht alle mit einem Drahtseil zum Sichern/Halten versehen! Hier heißt es aufpassen!

Am Gipfel angekommen mache ich eine kurze Pause und bewundere die Ausblicke. Das Wetter ist großartig, die Umgebung auch! Auch das neue Kreuz gefällt mir gut.

Ich steige wieder ab bis zur Abzweigung zum Furcia Rossa Biwak und folge den Markierungen zu diesem. Ich schaue auf unterschiedlichen Karten nach, mir ist aber nicht ganz klar, ob ich mich hier auch auf einem der Furcia Rossa Gipfeln befinde. Ich ordne das Biwak dann irgendwo zwischen Furcia Rossa I und Furcia Rossa II ein - sicher bin ich mir aber nicht.

Nach kurzer Pause steige ich wieder ab und gehe nach unten bis zur Abzweigung welche zum Klettersteig auf die Furcia Rossa III führt. Der Einstieg führt zuerst an Bändern unterhalb der Furcia Rossa II entlang, kurz über eine seilgesicherte Passage mit Leitern nach unten und am gegenüberliegenden Felsen beginnt auch schon der Klettersteig. Dieser ist nicht sonderlich lang. Einige Stellen sind mit Klammer ausgestattet um überhaupt erst ein Vorwärtskommen zu ermöglichen. Der letzte Aufstieg zum Gipfel - mit Bank - erfolgt dann im Gehgelände. Auch hier sind die Ausblicke fantastisch - die Tofane scheinen zum Greifen nah.

Der Abstieg erfolgt auf der Südwest-Seite. Auch hier ist der Weg mit Stahlseilen gesichert. Es geht über mehrere Leitern ziemlich ausgesetzt aber unschwierig nach unten. Am Wandfuß angekommen fällt mein Blick auf den Monte Castello. Wenn ich schon mal hier bin...
Also setzte ich meinen Weg fort. Am Bivacco della Pace am Fuße des Monte Castello fasse ich dann auch noch den Entschluss zum Piz Ciaval (Monte Cavallo) aufzusteigen. Der Weg ist nicht schwierig, einige Schneerest sind noch vorhanden. Ich bleibe nur kurz. Im Abstieg mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Piz Ciase (Monte Casale) und dann steige ich endgültig ab. Der Abstiegsweg führt mich wieder am Bivacco della Pace vorbei, ich folge dem Weg Nr. 17 und erreiche über eine Abkürzung den Weg Nr. 11 welcher mich zurück zur Capanna Alpina führt.

Fazit: lange aber sehr schöne Tour in historisch bedeutender und landschaftlich wunderschöner Umgebung!