Furcia Rossa II 2703m - Krieg und Frieden
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Viele der Dolomitenklettersteige folgen den im 1. Weltkrieg angelegten Versicherungen und Leitern. Ohne den Krieg gäbe es wohl die meisten Ferrate nicht, wenigstens eine positive Konsequenz, wenn man so will!? Ein Musterbeispiel ist die Via della pace, bzw. der Friedensweg über die Furce Rosse. Wo sich 1915 die Soldaten unter extremsten Kriegsbedingungen durch die Felsen gehangelt haben, kommen die Menschen heute freiwillig und friedlich.
Ich wähle die Capanna Alpina als Zustieg und folge damit dem alten Versorgungsweg. In Kriegszeiten lief eine Materialseilbahn über das Tadegajoch bis zum Hauptquartier Großfanes. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, nur abseits des markierten Weges sind ein paar Grundmauern zu erahnen. Einst standen hier Baracken und Seilbahnstationen, heute nicht mehr vorstellbar.
Ich zweige ab ins Valun Blanch und folge den uralten Militärwegen, soweit man sie noch erkennen kann. Irgendwo stehen noch die Reste der Talstation, von wo aus man Material auf die Stellungen am Castello und Monte Vallon Bianco befördert hat. Ein großer Haufen Holz liegt hier seit über 100 Jahren herum, er wurde nicht mehr gebraucht, faszinierend.
Noch weit vor dem Monte Castello zweigt eine Spur ab zum Klettersteig und ich wühle mich mühsam durchs Geröll aufwärts. Der Einstieg an den Felsen ist eine Wohltat, endlich festen Boden unter den Füßen. Die Ferrata an sich ist wenig ansprechend, sie besteht zum größten Teil aus Leitern. Den Sprung zur Furcia Rossa III lasse ich aus und quere weiter zu Nummer II. Direkt lässt sie sich nicht ersteigen, vorher verliere ich viele Höhenmeter um von Nordosten aufsteigen zu können. Dabei passiere ich auch die Schlüsselstelle des Klettersteigs, eine seilversicherte Wand und eine leicht überhängende Klammernpassage (C).
In der Ferne häufen sich erste Wolken und mit ihnen verfinstert sich auch meine Miene, werde ich mein Pensum noch im Trockenen und ohne Blitz schaffen? Ich riskiere es und steige Richtung Bivacco Baccon Barborka weiter. Immer mit einem Auge am Himmel quere ich am Biwak vorbei auch noch zur Furcia Rossa II, so bald werde ich hier wohl nicht mehr heraufkommen.
Drüben an den Tofanen brodelt und donnert es, doch anscheinend ziehen die Gewitter nach Osten ab, hoffe ich zumindest. Trotzdem verabschiede ich mich sofort wieder vom Gipfel und schleiche zurück zum Biwak. Wo sich die 1. Furcia Rossa befindet ist unklar, nach manchen Quellen ist es der Gipfel östlich davon auf 2665m, andere schieben ihn direkt über das Biwak auf 2644m!? Mein Tagwerk ist in jedem Fall vollbracht, jetzt will ich nur noch Apfelstrudel an der Großfaneshütte.
In der Tat sind die Gewitter woanders hingezogen, im Fanesgebiet bleibt es trocken und ruhig. An der Hütte sitzen nur noch ein paar Fernwanderer, die Sonne bescheint mich und meinen Strudel, herrlich. Was für ein friedlicher Tag, es braucht viel Fantasie, um sich das Kriegszenario von 1915 vorzustellen. Ich verlasse die mir schon liebgewonnen ladinischen Hüttenwirte und trotte Richtung Tadegajoch und Capanna Alpina. Das Glück bleibt mir hold, nur für die letzten Meter ziehe ich kurz den Poncho über, selbst der Himmel bleibt heute friedlich gestimmt ;-)
Ich wähle die Capanna Alpina als Zustieg und folge damit dem alten Versorgungsweg. In Kriegszeiten lief eine Materialseilbahn über das Tadegajoch bis zum Hauptquartier Großfanes. Davon ist heute nichts mehr zu sehen, nur abseits des markierten Weges sind ein paar Grundmauern zu erahnen. Einst standen hier Baracken und Seilbahnstationen, heute nicht mehr vorstellbar.
Ich zweige ab ins Valun Blanch und folge den uralten Militärwegen, soweit man sie noch erkennen kann. Irgendwo stehen noch die Reste der Talstation, von wo aus man Material auf die Stellungen am Castello und Monte Vallon Bianco befördert hat. Ein großer Haufen Holz liegt hier seit über 100 Jahren herum, er wurde nicht mehr gebraucht, faszinierend.
Noch weit vor dem Monte Castello zweigt eine Spur ab zum Klettersteig und ich wühle mich mühsam durchs Geröll aufwärts. Der Einstieg an den Felsen ist eine Wohltat, endlich festen Boden unter den Füßen. Die Ferrata an sich ist wenig ansprechend, sie besteht zum größten Teil aus Leitern. Den Sprung zur Furcia Rossa III lasse ich aus und quere weiter zu Nummer II. Direkt lässt sie sich nicht ersteigen, vorher verliere ich viele Höhenmeter um von Nordosten aufsteigen zu können. Dabei passiere ich auch die Schlüsselstelle des Klettersteigs, eine seilversicherte Wand und eine leicht überhängende Klammernpassage (C).
In der Ferne häufen sich erste Wolken und mit ihnen verfinstert sich auch meine Miene, werde ich mein Pensum noch im Trockenen und ohne Blitz schaffen? Ich riskiere es und steige Richtung Bivacco Baccon Barborka weiter. Immer mit einem Auge am Himmel quere ich am Biwak vorbei auch noch zur Furcia Rossa II, so bald werde ich hier wohl nicht mehr heraufkommen.
Drüben an den Tofanen brodelt und donnert es, doch anscheinend ziehen die Gewitter nach Osten ab, hoffe ich zumindest. Trotzdem verabschiede ich mich sofort wieder vom Gipfel und schleiche zurück zum Biwak. Wo sich die 1. Furcia Rossa befindet ist unklar, nach manchen Quellen ist es der Gipfel östlich davon auf 2665m, andere schieben ihn direkt über das Biwak auf 2644m!? Mein Tagwerk ist in jedem Fall vollbracht, jetzt will ich nur noch Apfelstrudel an der Großfaneshütte.
In der Tat sind die Gewitter woanders hingezogen, im Fanesgebiet bleibt es trocken und ruhig. An der Hütte sitzen nur noch ein paar Fernwanderer, die Sonne bescheint mich und meinen Strudel, herrlich. Was für ein friedlicher Tag, es braucht viel Fantasie, um sich das Kriegszenario von 1915 vorzustellen. Ich verlasse die mir schon liebgewonnen ladinischen Hüttenwirte und trotte Richtung Tadegajoch und Capanna Alpina. Das Glück bleibt mir hold, nur für die letzten Meter ziehe ich kurz den Poncho über, selbst der Himmel bleibt heute friedlich gestimmt ;-)
Tourengänger:
georgb

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