Seekofel - vom Pragser Wildsee

Eine Tour zum Seekofel wird mir vorgeschlagen. Gerne schließe ich mich an. Ich war zwar schon einige Male am Gipfel, es ist aber immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Vor allem bei schönem Wetter ist der Tiefblick zum See atemberaubend. Das wissen natürlich nicht nur wir, entsprechend oft wird die Tour begangen - auch heute ist viel los.
Wir parken am Parkplatz direkt am See. Als ich das Parkticket löse, lese ich: "15 minutes of free parking". Ich muss lachen - in dieser Zeit werden wir es nicht schaffen! Immerhin ist der Aufstieg mit 4:30 Stunden angeschrieben ;-)
Noch ist am See nicht viel los. So richtig schön wird er auch erst am Nachmittag, wenn die Sonne dem Wasser eine ganz besondere Farbe verleiht.
Wir gehen an der westlichen Seeseite entlang und steigen über den Weg Nr. 1 auf, vorbei am Nabigen Loch, an einigen kurzen, seilversicherten Stellen entlang und hinein in den Ofen.
An der Ofenscharte angekommen, geht es dann rechts weg und über den langen Rücken aufwärts bis zum Gipfel. Der Aufstieg führt teilweise über sehr abgewetzte und deshalb entsprechend rutschige Steine - so speckig habe ich das nicht in Erinnerung!
Einige Stellen sind deshalb auch mit Ketten abgesichert. 
Der Aufstieg über den buckeligen Rücken zieht sich, irgendwann erreichen wir aber trotzdem das Kreuz.
Das Wetter ist bestens, die Tiefblicke zum See fantastisch.
Hier machen wir eine längere Pause und besprechen unseren Abstieg. Ich schlage die Umrundung und somit den Abstieg über die Seitenbachscharte, Seitenbachtal und Grünwaldtal vor. Wir sind uns noch nicht ganz einig und vereinbaren, den Beschluss bis zur Ofenbachscharte aufzuschieben. Der Abstieg bis zur Ofenscharte führt über den Aufstiegsweg nach unten. Vor allem im Abstieg muss man an den glatten Steinen sehr vorsichtig sein. Bei Nässe wäre das noch einmal eine ganz andere Geschichte!
Vorsichtig aber doch relativ zügig steigen wir ab. Wir beschließen die von mir vorgeschlagene Umrundung, steigen weiter bis zur Seekofelhütte ab und wandern gemütlich und mit geringem Gegenanstieg am Weg Nr. 23 entlang bis zur Seitenbachscharte. Während wir so dahin wandern, werde ich gefragt, was das vor uns für ein Gipfel ist. Monte Sella di Sennes. Ich krame in meinen Erinnerungen und schlage spontan eine Erweiterung der Tour vor: Aufstieg zum Monte Sella di Sennes und Abstieg über das Lärchental. Mein Vorschlag stößt auf wenig Begeisterung und ich werde klar mit 4 zu 1 Stimmen niedergestimmt. Insgeheim bin ich selbst froh darüber ;-)  diese Erweiterung wäre nämlich sehr lang gewesen!!
So zeihen wir weiter und kehren an der Grünwaldalm ein. Es ist um die Mittagszeit und entsprechend viel los. Einen Stehtisch können wir aber noch ergattern. Einige von uns begnügen sich mit einem erfrischendem Getränk, andere essen auch etwas. Der Service ist gut, das Essen schnell auf dem Tisch und schmeckt auch gut. Ein Blick in die Speisekarte offenbart, dass hier alles angeboten wird, was das Herz begehrt. Traditionelle Gerichte ebenso wie neumodische Sachen a la "Chicken Nuggets" und auch Kuchen. Da ich in Vergangenheit danach gefragt wurde, erwähne ich ausdrücklich auch, dass es hier Kaffee gibt ;-) - und das in mehreren Varianten.
Gestärkt steigen wir ab zum See und gehen zum Parkplatz zurück.