Plaisirklettern Wiwanni


Publiziert von rhenus , 16. Juni 2023 um 16:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:14 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: V- (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 100 m

Zur "Einweihung" unseres neuen Mammut-Doppelseils wählten wir die Wiwanni am Südhang des Rhonetals oberhalb von Ausserberg. Die dortige private, kleine Wiwannihütte liegt auf einem Bergsattel auf 2463m unterhalb des Wiwannihorns. Im nahen Umkreis der Hütte finden sich zahlreiche plaisirmässig eingerichtete Sportkletterrouten jeglichen Schwierigkeitsgrads in festem Gneis. Wir kannten das tolle Gebiet von einem früheren Aufenthalt, als wir am Wiwannihorn (siehe hier) und am Chli Öugstchummuhorn herumkraxelten (siehe hier). Die hohe Warte der Wiwanni bietet auch eine wunderschöne Aussicht auf die Walliser Viertausender auf der andern Seite des Rhonetals vom Weisshorn über das Breithorn zur Mischabelgruppe und zum Monte Leone.

Der Aufstieg von Ausserberg zur Wiwannihütte beträgt rund 1600m, ab Fuxtritt 1850m noch mässige 600m. Da uns der Preis eines angefragten Alpentaxis von CHF 80.- für 2 Personen recht stolz erschien, fragten wir einen gutgelaunten Einheimischen, ob er uns hochfahren könne. Der vorgeschlagene Deal mit CHF 50.- für uns zwei war rasch erledigt. Wenig später chauffierte uns seine Frau hoch nach Fuxtritt, was uns angesichts der schwülen Witterung und unserer schwereren Rucksäcke gelegen kam. Durch anfänglich schönen Lärchenwald erreichten wir von dort nach etwa 1.5 Stunden Aufstieg die Wiwannihütte. In der 1988 erstellten Hütte logierten an unserem ersten Abend auch 9 disziplinierte Angehörige der britischen Armee, welche in der Schweiz eine Gebirgsausbildung absolvierten (natürlich in Zivil und nicht in Uniform). Nach einem starken Regenguss am Dienstagabend hielt sich auch am Mittwochmorgen hartnäckiger Nebel. Nach 2 Stunden Warten begaben wir uns zum komplett schneefreien "Unteren Klettergarten". Dieser ist in einem 10-minütigen Fussmarsch von der Wiwannihütte aus erreichbar und enthält derzeit sechzehn 20 bis 25m lange Routen im Bereich 3b bis 6b. Dort kletterten wir ab dem späteren Vormittag die 5 leichteren Routen Bijou, Primavera, Nussi, Grittersporn und Delfin (Schwierigkeitsgrad Franz. 4a bis 4c bzw. 4 bis 5- UIAA). Alle Routen sind mit Abseilstellen und geringen Hakenabständen plaisirmässig und perfekt eingerichtet. Unser neues Kletterseil hielt der Belastungsprobe stand und wir konnten wieder mal die Seilhandhabung und das speditive Abseilen üben.

Die andern Klettergärten (Hüttensektor Unterberg, Oberer Klettergarten, Klettergarten Wandfuss) sind derzeit wegen schneebedeckten Einstiegen am Wandfuss nicht empehlenswert. Leider ist die informative Website (www.wiwanni.ch) in Bezug auf die Vollständigkeit der Routen im Gebiet momentan nicht aktualisiert. Es empfiehlt sich daher in der Hütte die Konsultation des aufliegenden gedruckten Kletterführers "Wiwanni, Ausgabe 2020". Die Hüttenwartin Barbara aus dem Aostatal war äusserst freundlich und hilfsbereit und das Essen mit mehreren Gängen war ausgezeichnet. In der Hauptsaison und an den Wochenenden ist eine Reservation in der relativ kleinen Wiwannihütte sehr ratsam. Die Waschgelegenheit am kleinen Brunnen vor der Hütte ist bei Vollandrang bescheiden und auch der Schlafkomfort dürfte sich bei voll belegter Hütte in Grenzen halten. Nach dem Klettern begutachteten wir nach einem kurzen Aufstieg noch die Verhältnisse vom Schepfipfiler bis zum Wiwannihorn. Da wir nur in leichten Zustiegsschuhen und ohne Pickel ausgerüstet waren, entschieden wir uns angesichts der noch vorhandenen Schneefeldern anderntags den Schepfipfiler zu besteigen. Am Nachmittag und gegen Abend lichtete sich der Nebel immer mehr und es zeigte sich allmählich das phantastische Panorama, das man von der Wiwanni aus geniessen kann.              

Tourengänger: rhenus


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