Rote Nase, Geierrast - von Oberwielenbach


Publiziert von Dandl , 10. Juni 2023 um 20:30.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:10 Juni 2023
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:19,7 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Parkplatz in Oberwielenbach: 46.818050, 12.008336

Ich parke in Oberwielenbach. Anders als in den touristischen Hotspots in Südtirol wird einem hier nicht das Geld aus der Tasche gezogen und die Parkgebühren bewegen sich im annehmbaren Rahmen (4 € Tagesgebühr finde ich einen fairen Preis).
Man könnte die Tour auch vom Nachbartal, dem Mühlbacher Talile aus starten. Ich befürchte jedoch Schnee an der schattigen Nordseite der Geierrast.
Also starte ich - die Berichte von Mehrgeorgb im Hinterkopf (danke Georg!) - am Parkplatz los. Es geht zuerst kurz über Teerstraße, dann ziemlich lang über eine Forststraße ohne großen Höhengewinn dahin. Ich kenne den Weg gut, bin ihn schon öfters gegangen. Trotzdem erfreue ich mich jedes Mal wieder an der Schönheit des Wielentales. 
Es geht vorbei an der Lercher Alm und auf der Forststraße weiter. Nach einer Stunde auf der Forststraße kommt mir ein Radfahrer entgegen und ich denke mir, wie angenehm es wäre, bei der Heimfahrt den Drahtesel dabei zu haben. Stattdessen steht er nutzlos zu Hause im Keller.
Ich geht weiter. An der Haidacher Alm verlasse ich die Forststraße und steige über den Steig zur Jagdhütte auf. Endlich geht es aufwärts. Am Unterboden angekommen sichte ich auf der linken Seite des Weges ein Steinmännchen, gleich dahinter noch zwei. Hier muss es sein. Ich folge dem wenig sichtbaren Weg Richtung Norden. Er führt ziemlich parallel zum markierten Weg Nr. 1 aufwärts, und an der Ostseite der Hänge entlang. Später macht er eine kurze Linkskurve und geht dann in nordwestlicher Richtung weiter. Zahlreiche Steinmännchen markieren den Weg. So steige ich bis fast zum Südgrat auf und erreiche den Gipfel der Roten Nase. Der Aufstieg erfolgt meist über steile Grashänge, welche sich im oberen Teil mit Platten und Schutt abwechseln. 
Am Gipfel angekommen mache ich eine kurze Pause und schaue mir das Gelände an. Die direkte Gratüberschreitung zur Geierrast ist mir wenig sympathisch. Der Grat ist teilweise schmal und oft nicht einsehbar. In der Westseite liegt noch Schnee. Die Ostseite fällt zwar sehr steil ab, aber trotzdem entscheide ich mich für sie. Das Gelände ist relativ übersichtlich. Also steige ich vorsichtig über extrem steile, felsdurchsetzte Grashänge ab. Ausrutschen verboten! Nass sollte es hier nicht sein. 
Einige Male muss ich abklettern, jedoch alles halb so wild. Ich komme problemlos im Schutt am Fuße der Felswände an. Nun heißt es über eben diesen Schutt aufzusteigen. Ich versuche möglichst hoch zu bleiben. Zum einen um nicht zu viel Höhe zu verlieren, zum anderen, um die Schneefelder zu umgehen. Mühevoll geht es im Schutt aufwärts. Einige Schneefelder muss ich überschreiten. Auch das ist nicht sehr angenehm. Der Schnee hält nicht und ich muss aufpassen nicht zu tief einzubrechen. 
Ich peile genau die Mitte zwischen dem westlichen Vorgipfel und dem höchsten Punkt der Geierrast an. Der Aufstieg ist zwar mühsam aber das Gelände ungefährlich. Bevor ich zum höchsten Punkt aufsteige, gehe ich zuerst zum westlichen Vorgipfel. Dort mache ich eine kurze Pause und steige dann zum Hauptgipfel auf. 
Hier dauert die Pause etwas länger.
Ursprünglich wollte ich im Abstieg nach Norden zum Geierrastjöchl absteigen. Der Schnee macht mir aber einen Strich durch die Rechnung. Also suche ich nach einer Alternative. Auf dem selben Weg abzusteigen, auf welchem ich gekommen bin, bleibt mir zwar immer noch, leuchtet mir aber nicht wirklich ein!
Ich blicke in die Ostseite und glaube dort eine Abstiegsmöglichkeit entdeckt zu haben. Auf geht's. Auch hier ist das Gelände ähnlich wie im Abstieg von der Roten Nase: felsdurchsetzte, extrem steile Grashänge. Auch hier ist Vorsicht geboten. Zuerst steige ich kurz nach Osten ab - etwas Handeinsatz ist gefragt. Dann gehe ich Richtung Norden und entdecke dort eine nach Süden verlaufende Rinne. Hier geht es gut! Ich steige die Rinne ab. Am unteren Ende muss ich etwas abklettern. Das vor mir liegende, große Schneefeld umgehe ich an den Felsen. Der weitere Abstieg erfolgt über loses Geröll - Knochenbrechergelände! Entsprechend langsam komme ich weiter. So dauert es etwas, bis ich wieder am Unterboden ankomme. Der weitere Abstieg erfolgt über den markierten Aufstiegsweg und die endlose erscheinende Forststraße.
Wieso habe ich das Fahrrad nicht mit??

Anmerkung: ich bin mir sicher, dass ich das nächste Mal wieder zu Fuß und ohne Fahrrad starte!!

Tourengänger: Dandl


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Kommentare (2)


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georgb hat gesagt:
Gesendet am 10. Juni 2023 um 23:49
>ich bin mir sicher, dass ich das nächste Mal wieder zu Fuß und ohne Fahrrad starte!!

Bravo!

Menek hat gesagt:
Gesendet am 11. Juni 2023 um 23:16
bel girone...
Menek


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