Wielenscharte 2920m - Do Hongate


Publiziert von georgb , 28. August 2019 um 20:37.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:27 August 2019
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bruneck-Percha-Oberwielenbach
Kartennummer:tabacco Pustertal

Seit der Steig von Oberwielenbach zur Rieserfernerhütte aufgelassen ist, gerät die Wielenscharte in Vergessenheit. Und mit ihr der "Hongate", ein markanter, überhängender riesiger Felsklotz direkt daneben. Ein beeindruckendes Naturbauwerk, das muss ich mir aus der Nähe ansehen.
So ignoriere ich das Hinweisschild am Oberboden und folge den langsam verblassenden Markierungen. Auf einer uralten tabaccokarte ist der Verlauf noch rot eingezeichnet, aber auch ohne Karte ist der Steig nicht zu verfehlen. Die Oberwielenbacher Burschen benutzen ihn nach wie vor für einen Einkehrschwung auf der Rieserfernerhütte.
Soweit werde ich es heute nicht bringen, denn der nordseitige Abstieg ist definitiv nicht mehr empfehlenswert! Mir genügt zunächst die in der Karte nicht vermessene Wielenscharte, mein GPS bleibt bei 2920m stehen, was der realistischen Höhe auch ziemlich entsprechen dürfte!? Nachdem das geklärt ist, schaue ich mir auch den "Hängenden" genauer an.
Über ein ausgesetztes Band und eine Rinne (II) finde ich auf den äußerst luftigen Gipfelgrat und krieche teils auf allen Vieren bis zum Steinmännchen, wenn es schon mal dort steht. Leider kommt mir eine mittägliche Wolkenansammlung in die Quere, Aussicht gibts vom Hongatn keine, schade. Vielleicht besser so, denn der schmale Grat ist ohne Tiefblick entspannter. Ich schleiche mich konzentriert zurück und steige über die Wand wieder ab Richtung Wielenscharte.
Mein Tagwerk ist vollbracht und ich hüpfe entspannt talwärts, das alte Steiglein ist immer noch in ordentlichem Zustand. Am Oberboden muss ich kurz verweilen, der magische Ort lädt förmlich dazu ein. Inzwischen lacht auch die Sonne wieder aus blauem Himmel. Ich kraxel auf einen der vielen Riesenblöcke und meditiere vor mich hin. Immer wieder schweift mein Blick zurück zum Hongatn, was für eine markante Gestalt, wie konnte ich den früher nur übersehen!?
Ich reiße mich los und trotte beseelt zur Haidacher Alm. Der Kaiserschmarrn ist genau nach meinem Geschmack, vom Chef selber gemacht, wie er sein soll. Nebenan diskutiert eine ganze Großfamilie lautstark Erziehungsmethoden, ich höre genüsslich zu, mich kann heute nichts mehr aus der Ruhe bringen. Dem Hongatn und seiner magische Umgebung sei Dank.

Tourengänger: georgb


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