Vnà - Griosch - Hof Zuort

Der vergangene Dienstagmorgen begann in Scuol mit einer spannenden Stimmung. Nach dem fantastischen Zmorgä fuhren wir hinauf nach Vnà, das mit Ramosch, Tschlin, Strada und Martina zur Unterengadiner Gemeinde "Valsot" gehört. Das schmucke und gut erhaltene Dörfchen Vnà zählt gemäss Wikipedia rund 70 Einwohner. Der Textdichter der bekannten Engadiner Hymne "Chara lingua da la mamma", der Lehrer Gaudenz Barblan (1860 - 1916), stammt aus Vnà. Durch artenreiche Trockenwiesen und später auf einem schmalen Fussweglein im Wald wanderten wir nach Pra S. Peder. Die maschinell gut bewirtschaftbaren Wiesen von Pra S. Peder sind nicht so artenreich, da sie wohl gedüngt werden. In Griosch machten wir beim Kiosk von Chasper Mischol Halt. Der alte Mann kraulte gemütlich in seinem weichen Bart, währenddem er uns den Espresso bereitstellte. Von Griosch führt der transalpine Pfad weiter über den Fimberpass ins österreichische Ischgl. Dieser Pass war im Mittelalter für das Unterengadin sehr wichtig. Wir aber gingen nicht in Richtung des Passes, sondern überquerten die Brancla und stiegen zum historischen Weiler Hof Zuort hinab. Dort war der Pächter soeben daran, das Gasthaus mit der schönen Sonnenterrasse für den baldigen Saisonstart bereit zu machen. Auf dem Weg zurück nach Vnà entdeckten wir im Waldgebiet "God sot Chalderas" einige wenige Exemplare des Gelben Frauenschuhs. Die Blüten waren leider noch nicht geöffnet. Am Tag darauf sollten wir uns an der Clemgia oberhalb von Scuol der vielen Exemplare dieser seltenen Orchideenart nicht mehr erwehren können.