Kobesnock (1820 m) - Rundtour von Bleiberg-Kreuth


Publiziert von 83_Stefan , 10. Oktober 2023 um 19:59.

Region: Welt » Österreich » Südliche Ostalpen » Gailtaler Alpen
Tour Datum: 4 Mai 2023
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Via L35 nach Bleiberg-Kreuth; kostenfreier Parkplatz gegenüber dem Gasthaus Holder im Ort.
Kartennummer:OpenTopoMap

Der Kobesnock in den östlichen Gailtaler Alpen ist Teil des sogenannten Bleiberger Erzbergs, an dem vom 14. Jahrhundert bis ins Jahr 1993 Blei und Zink abgebaut wurden. Auf diese Jahrhunderte alte Bergbautradition ist auch der Name der Gemeinde Bad Bleiberg zurückzuführen, die zwischen dem Kobesnock und dem rund 350 Meter höheren, weithin sichtbaren Dobratsch in einem Hochtal liegt. Auf der hier vorgestellten Runde kündet der Eingang des längst aufgelassenen Thomasstollens von der Vergangenheit des Bergbaus, ansonsten kommt man recht wenig damit in Berührung. Stattdessen erwarten einen steile Auf- und Abstiege im Wald sowie eine kurzweile Gratwanderung, bei der man auch mal kurz anpacken darf. Besonders einprägsam ist aber das Kalte Loch, ein riesiges Felsenfenster im Grat, durch das man auf die andere Seite blicken kann.

Die Tour beginnt an einem kostenfreien Parkplatz neben der Landesstraße in Bleiberg-Kreuth gegenüber dem Gasthaus Holder. Man wandert in östlicher Richtung entlang der Hauptstraße durch den Ort, bis man nach links in den Fuggertalweg abzweigt; hier befindet sich eine weiß-grün-weiße Markierung. Dem Fuggertalweg folgend, erreicht man bald eine Verzweigung, wo man der Beschilderung zum Kobesnock nach rechts auf eine Schotterstraße folgt. Schon bald zweigt man auf einen weiteren Fahrweg scharf nach links ab (beschildert) und gelangt hinauf zum Beginn des Steigs, der in einer Rechtskehre abzweigt (beschildert).

In nordwestlicher Richtung gewinnt man im lichten Wald an Höhe, zwischenzeitlich gibt es hübsche Blicke hinunter ins Tal zu bestaunen und man passiert den Eingang zum aufgelassenen Thomasstollen. Im Wald geht es weiter bergauf, dann ist ein kurzes Schotterfeld zu queren, wo der Steig kurzzeitig etwas abgerutscht ist. Hier muss man etwas aufpassen. Anschließend wieder im Wald gelangt man hinauf auf die Kammhöhe, auf der der Erzberg Höhenweg verläuft. Der anstrengendste Teil ist nun bereits geschafft.

Am Kamm zeigt die Beschilderung zum Kobesnock nach links. Sanft ansteigend, gelangt man am bewaldeten Rücken hinauf zum völlig unscheinbaren Zebernock, der nur aufgrund eines Schilds als Gipfel erkennbar ist. Von dort folgt man dem Kamm weiter nach Westen, zwischenzeitlich kann man einige Blicke über das Drautal bis in die Tauern erhaschen. Bald wird der Kamm etwas felsiger und man darf ab und zu Hand anlegen, ein kurzer Aufschwung ist sogar versichert. Der Steig weicht schließlich in die nördliche Flanke aus und führt im steilen Bergwald zum eindrucksvollen Kalten Loch, einem riesigen Felsenfenster, durch das man auf die andere Seite hinüber schauen kann. Es folgt der Schlussspurt zum Gipfel: Mal am Kamm, mal kammnah in der steilen Nordflanke geht es hinauf zum Gipfelkreuz, eine kurze Stelle ist mit Trittbügeln versichert. Gerade rechtzeitig lichtet sich der Wald, sodass man am höchsten Punkt einen guten Rundumblick hat: Tauern, Nockberge, Karawanken, Julische Alpen, der Karnische Hauptkamm und der Gebirgszug der Gailtaler Alpen bestimmen das Panorama. Besonders markant gibt sich der benachbarte Dobratsch mit seiner Sendeanlage am Gipfel, außerdem zeigen sich Drau- und Gailtal aus der Vogelperspektive. Die ansprechende Rundumsicht weiß offenbar auch ein gewisser "W. F." zu schätzen, der laut Gipfelbuch fast jeden Tag hier oben ist.

Der Abstiegsweg führt über die Wertschacher Alm wieder hinunter nach Bleiberg-Kreuth. Hierzu folgt man dem deutlichen Steig entlang des Westrückens dann durch die bewaldete Südflanke hinunter ins Weidegelände. Eine erste Hütte wird passiert, ehe man am tiefer liegenden Almgebäude auf einen Fahrweg trifft. Kurz hinter der Alm befindet sich eine beschilderte Verzweigung, an der der Steig hinunter ins Tal beginnt.

Auf dem mit "Erlachgraben/Landestraße" beschilderten Steig gelangt man nach rund fünf Minuten hinunter zu einer liebevoll gestalteten Tränke mit Sitzgelegenheit. Dann führt der Steig grob in südöstlicher Richtung durch den Wald bergab, eine etwas schmalere Stelle ist mit einem Drahtseil versichert. Schließlich wird ein erster Fahrweg gequert, ehe man kurz darauf an einer Hütte einen weiteren Forstweg erreicht. Man hält sich links und folgt ihm abwärts, bis man in einer Rechtskurve nach links auf den mit "Theresienhof" beschilderten Weg abzweigt. Er quert einen Graben und führt nach Osten hinüber zu ein paar Häusern am Waldrand. Hier hält man sich weiter an die Beschilderung zum Theresienhof und spaziert auf einer alten Fahrspur an einem Zaun entlang durch die Wiese, bis man an einem Gestüt eine asphaltierte Straße erreicht. Auf ihr gelangt man hinunter zur Hauptstraße, der man nach links durch den Ort zurück zum Ausgangspunkt folgt.

Schwierigkeiten:
Von Bleiberg-Kreuth via Zebernock zum Kobesnock: T3+ (kurzzeitig am Grat, sonst einfacher).
Rückweg via Wertschacher Alm: T2 (an der versicherten Stelle unterhalb der Alm kurzzeitig Tendenz zu T3).

Fazit:
Eine lohnende 3*-Runde mit guter Aussicht am Gipfel und kurzweiligem Anstieg am Grat, auf dem man ab und zu auch kurz Hand anlegen darf; besonders einprägsam ist das Kalte Loch. Früh in der Saison ist beim Aufstiegsweg Vorsicht geboten, da die steilen, nordseitigen Umgehungen in Gratnähe dann noch unter dem Schnee liegen können.

Kategorien: Gailtaler Alpen, 3*-Tour, 1800er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (4)


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Vielhygler hat gesagt:
Gesendet am 11. Oktober 2023 um 15:44
Herzliche Gratulation zu deinem sechshundertstem Hikr. Tourenbericht! Immer gut geschrieben und bebildert, ich freue mich schon auf die nächsten 600...

VG Andreas

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Oktober 2023 um 04:35
Hallo Andreas, vielen Dank für die Lorbeeren! So langsam wie ich zur Zeit beim Schreiben bin, sind wir schon lange alle klimaneutral, bis ich bei weiteren 600 Berichten bin ;-) . Viele Grüße!

Schubi hat gesagt:
Gesendet am 11. Oktober 2023 um 23:06
Hey Stefan.
Gratulation auch von mir! Deine Berichte tragen hervorragend zur Idee von Hikr bei.
Weiterhin gute Touren dir,
Frank

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. Oktober 2023 um 04:37
Lieber Frank, besten Dank! Das liest man natürlich gerne ;-) . Deine Berichte sind auch immer ein Hingucker. Auch dir wünsche ich stets gelungene, unfallfreie Touren. Schöne Grüße!


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