Skihochtour von Pra da Punt über Val Tasna zur Südlichen Chalausspitze und Piz Urschai Dadaint


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 25. März 2023 um 22:22.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Unterengadin
Tour Datum:23 März 2023
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Augstenberg-Gruppe   CH-GR   A 
Aufstieg: 1680 m
Abstieg: 1680 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW von Garmisch über Fernpass, Landeck nach Ftan
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PKW von Ftan über Landeck, Fernpass nach Garmisch

Anmerkung:
nachdem ich am 05.10.2014 bei meiner Hochtour ab Jamtalhütte die Südliche Chalausspitze offenbar übersehen hatte u. eine Besteigung des Piz Urschai Dadora aus zeitlichen Gründen an diesem Tag nicht möglich war, war ich vor kurzem auf die Idee gekommen, beide Gipfel bei einer Skihochtour aus dem Unterengadin zu erklimmen.

Bericht:
nach Aufbruch gegen 07.00 Uhr am Beginn des Fahrwegs Richtung Alp Valmala an der Verbindungsstraße zwischen Ftan und Ardez musste ich bis etwa 1800hm die Skier hinauftragen. Nach kurzer Passage folgt noch einmal eine kurze Tragestrecke, bevor es ohne Unterbrechung der Schneedecke im Val Tasna zur Alp Valmala weiterging. Noch ein Stück marschierte ich fast eben oberhalb des Bachs entlang, dann bog ich nach links ab, um ihn über eine Brücke zu überqueren. Hinter einem kurzen, steileren Anstieg auf dem Weg überquerte ich die ebene Plan d'Agl, um nahe ihres westlichen Endes schräg nach rechts den Südhang des Piz  Chaschlogna anzusteuern, an dem ein Weg zu erkennen war.
Über ihn erreichte ich bald eine Almhütte, hinter der ein langer Hang zu queren war, in dem über die meiste Strecke ein Steig zu erkennen war. Die Schneedecke war an ein paar Stellen unterbrochen, ein Graben war zu überqueren. Dahinter ging es dann besser über die nun geschlossene Schneedecke am Hang entlang aufwärts. 

Oberhalb von etwa 2300m bestand eine feste, tragende Schneedecke. Rechts des Bacheinschnitts suchte ich mir eine Route in den steilen, nach Norden aufsteigenden Hängen. Darüber folgte etwas flacheres Gelände mit zwei Talmulden. Zwischen beiden stieg ich über einen wenig steilen Schneegrat aufwärts. Sein oberster Abschnitt ist etwas steil u zwang mich daher kurz in die beiderseitigen Hänge. An seinem oberen Ende gelangte ich in ein weites, flaches Kar, in dessem oberen, wieder etwas steiler ansteigenden Teil der Vadret d'Urezzas eingebettet ist. Skispuren waren hier nicht zu sehen. Weiter oben stieg ich Richtung der linken Scharte einer Doppelscharte.auf, unter der ich frische Skispuren entdeckte. Nach 13.20 Uhr an ihr angekommen machte ich erst einmal eine ausgedehnte Rast.

Anschließend querte ich den obersten Teil des Vadret Chalaus. Von dort kann man einen sehr steilen Hang vor den Felsen des Südlichen Chalausspitz aufsteigen, um unterhalb des Grates in der Nordflanke querend zu seinem Gipfel aufzsteigen. Leider machte ich den Fehler, in der Südseite hinter den Felsen eine Route zu suchen u verlor dabei mindestens eine halbe Stunde an Zeit. In einer nicht sehr hohen, sehr steilen u. brüchigen Felsrinne mit ein paar losen Brocken, die ich hinunterstieß, erreichte ich die ca. 2m hohe senkrechte Ausstiegsstelle zum Grat. Rechts musste ich den Fels von Schnee befreien, um mich festhalten zu können u. links den leicht überhängenden Schnee bearbeiten, was mindestens 15min. in Anspruch nahm. Dann konnte ich endlich diese Stelle (ZS-) überwinden u in Kürze über den einfachen Grat den höchsten Punkt erreichen. Dort oben durfte ich festellen, mit unnötig Schwierigkeiten und Gefahren bereitet zu haben, denn von der anderen Seite (westlich) kann man von der kaum mehr als 30m tiefer gelegenen Scharte im steilen Schnee der Nordflanke unterhalb der Felsen zum östlichen Gipfelgrat gelangen. Das tat ich dann in umgekehrter Richtung. Dann ging es schräg nach links zum unteren Ende der Felswand hinab, um unterhalb von ihr zu queren u. noch einmal zum Fuß der überkletterten Felsen aufzusteigen, um den dort zurückgelassenen Skistock zu holen.

Anschließend fuhr ich über den Gletscher so hoch als möglich ab, um zuletzt zur Scharte unterhalb des Piz  Urschai  Dadaint ein paar Meter aufzusteigen. Zu Fuß ging es danach im steil ansteigenden, aber wenig schwierig begehbaren Blockgelände u. Schnee erst zum Ostgipfel, dann zum wenig höheren Hauptgipfel hinauf. Nach ein paar Fotoaufnahmen auf dem höchsten Punkt - es war bereits 17.44 Uhr -  begann ich sofort wieder abzusteigen. Vom Skidepot ging es wieder über dieselbe Route zurück. Die Schneequalität hatte der Sonneinstrahlung u. Wärme wegen inzwischen gelitten, unterhalb von 2400m Höhe gab es fast nur noch faulen Schnee. Schließlich musste ich die Lampe einschalten u. war in ihrem Schein noch lange Zeit bei Dunkelheit unterwegs, bis ich endlich am Auto ankam.



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