Piz Urschai Dadaint (3096m) - Der lange Weg von Galtür in die Schweiz


Publiziert von sven86 , 29. September 2023 um 22:10.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Silvretta
Tour Datum: 9 September 2023
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: Augstenberg-Gruppe   CH-GR   A 
Zeitbedarf: 9:00
Aufstieg: 1800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. in Galtür (5 EUR) oder weiter taleinwärts an der Mentaalm
Kartennummer:AV-Karte 26 - Silvrettagebiet

Der Start dieser eindrucksvollen Bergfahrt mit Hochtourenelement zu einem recht unbekannten Silvretta-Dreitausender ist in Galtür. Mit dem E-Rad geht es im langen Jamtal bis zur gleichnamigen Hütte. Auf dem markierten Steig zu Fuß weiter Richtung Rußkopf. Dieser an sich unbedeutende Hügel (optionaler Abstecher zum Gipfelkreuz) wird ausholend von Osten gewonnen; der in der Nordflanke verzeichnete Steig existiert nicht.

Im Blockschuttgelände geht es bald weglos weiter nach Süden, wo die Gletschertour beginnt. Erstes Ziel ist die flache Zunge des Gletscherteiles, der aus Richtung der Gemsspitze hinab fliesst. Dafür muss im feinen Schutt erstmal einige Höhenmeter abgestiegen werden. Am Gletscherende gibt es Einsturzlöcher und damit zusammenhängende Spalten, was aber deutlich unterhalb der Route liegt. Davon abgesehen ist der komplett apere Gletscher auf dieser Route am Begehungstag spaltenfrei. Das gilt aber nicht für andere Teile des Jamtalferners wie etwa auf den Routen zur Gemsspitze oder den Jamspitzen - dort gibt es durchaus Spalten. Die Neigung des Gletschers beträgt dabei grob geschätzt um die 10-15 Grad, was also ungefähr einer blauen Skipiste entspricht und als flach bezeichnet werden kann. Die Art der Begehung muss natürlich jeder anhand der Verhältnisse selber entscheiden. Am Begehungstag war das jedenfalls mit 6-Zack-Grödel gut gangbar (gemeint sind damit nicht die Microspikes, die auch oft als "Grödel" bezeichnet werden - wobei das vermutlich auch noch gegangen wäre).

Zwischenziel ist das Urezzasjoch auf der Landesgrenze. Der Gletscher reicht dort nicht mehr zusammenhängend hinauf. Nach der Querung der geschilderten ersten Gletscherzunge und einer geröllig-eisigen Mulde wird der zweite größere Gletscherteil durch Schuttgelände abgetrennt, wo es sich aber nicht lohnt die Grödel auszuziehen. Der Gletscher endet dann wiederum ein gutes Stück vor dem Urezzasjoch, wo sich nur noch ein kleines Eisfeld gehalten hat.

Etwas westlich des Joches geht es sodann in die Mondlandschaft auf Schweizer Boden hinab. Bis etwa 2750 Meter steige ich ab, wodurch 150 Höhenmeter verloren werden. Nach Osten querend geht es sodann an den Resten des Vadret d'Urezzas vorbei wieder hinauf zur Fuorcla Urschai. Das Gelände besteht überwiegend aus feinem aber harten und damit sehr gut gangbarem Schutt. Lediglich am Ausläufer des Vadret d'Urezza hat es im ehemaligen Gletscherbereich "Sinkschutt" oder alternativ (und angenehmer) ein wenig groberen Schutt.

Die Fuorcla Urschai ist eine Doppelscharte. Ich peile dabei die südliche Scharte P. 2994 an, welche den unmittelbaren Zustieg zum Nordkamm des Piz Urschai vermittelt. Auf den letzten Metern ist die recht instablie Schutthalde hier aber schon recht anspruchsvoll und mühsam (T4) zu begehen. Der Zustieg zur nördlichen Scharte wäre sicherlich leichter und auch der Abstieg von der Zwischenerhebung. Der Aufstieg dorthin ist aber nicht einsehbar.

Der Nordkamm des Piz Urschai besteht zunächst aus steilem, aber gut gestuften und festen Blockwerk (T4-) und ist nur kurz mal leicht ausgesetzt. Oben raus wird es flacher und schuttiger (T3). Über das Plateau zwischen Ost- und Hauptgipfel ist letzterer schnell erreichbar. Den Abstecher zum niedrigeren Ostgipfel, der gefühlt 5 Meter Schartenhöhe aufweist, spare ich mir. 

Tourengänger: sven86


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