Erbithorn 2508m ab Fildrich
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Beim Erbithorn handelt es sich sommers wie winters um einen der einsameren Gipfel im belebten Diemtigtal. Wobei, mit Ski wird er vorab aus dem Entschligetal (Achseten oder Rinderwald) besucht, denn aus dem Fildrich warten auf der Normalroute eher umständliche Gegenanstiege. Doch es gibt spannende Alternativen. Bei idealen Verhältnissen lässt sich die Westflanke befahren und ab dem Otterepass kann der alpinistisch interessierte Skitüreler den gesamten Südgrat begehen. Letzteres habe ich heute ausprobiert und war begeistert. Und endlich haben auch in den Abfahrten die Verhältnisse nach der wochenlangen Magerkost wieder mal gepasst.
Um 6:20 geht's los vom verwaisten Parkplatz Vordere Fildrich (1360m). Keine Minute zu früh muss ich im Nachhinein sagen, denn der Tagesgang - auch für trockene Lawinen - war heute besonders ausgeprägt. Auf der Wiese hinter der Alpkäserei liegen gerade einmal 1-3cm Neuschnee, trotzdem wird's auch auf dem Rückweg ohne Portage gehen. Und ab P. 1390 hat sich das Problem erledigt: harte Unterlage mit zunehmend Pulverschnee obendrauf. Trotzdem halte ich mich sicherheitshalber an die Alpstrasse auf dem Weg zum Mittelberg, wie auch eine Dreiergruppe am Vortag. Ihre Spur nehme ich gerne in Anspruch: Kraft sparen für später, keine Zeit verschwenden im Kampf gegen die Wärme. Ab gut 2000m muss ich dann selber ran. Zwei kürzere Steilstufen bringen mich in den Otterepass (2278m), die Triebschneesituation beurteile ich positiv.
Eigentlich wollte ich das Erbithorn mit zweimaligem Schlenker via Alp Ottere besuchen. Das wäre eher umständlich und zeitaufwendig geworden. So brauche ich nicht lange studieren, als mir vor Ort der meist felsige Südgrat ins Auge sticht. An besondere Schwierigkeiten im Rahmen meiner Sommerbegehung (
Niesengrat-Integral) vermag ich mich nicht erinnern und wage das Gratabenteuer. Weil ungeplant habe ich weder Pickel noch Steigeisen, aber sollte man für so was zur Sicherheit natürlich einpacken. Bei guten Verhältnissen (wie heute) handelt es sich um genussvolle Kletterkraxelei, Stellen bis II, teils ausgesetzt. Umgehungen in den Flanken sind oft möglich, dort aber Nulltoleranz für Rutscher oder sonstige Dummheiten. Beim Vereinigungspunkt mit dem SE-Grat sind die Schwierigkeiten geschafft und wenige Minuten später stehe ich auf dem Erbithorn (2508m). Die Ski habe ich zuvor in einer markanten Lücke kurz vor dem Gipfel deponiert, wo die Normalroute hochkommt. Bezüglich letzterer verweise ich gerne auf das SAC-Tourenportal.
Stolz macht sich breit und ich geniesse einen kurzen Moment der Ruhe. Doch der Tagesgang mahnt zum Aufbruch. Aus der Lücke fahre ich in den schönen, breiten Osthang ein (zuoberst gut 35°). Sind die Verhältnisse angespannt, lässt es sich übrigens prima dem SE-Grat entlang abfahren, dort nur wenig über 30° steil. Ich durchquere die Erbitchume und nehme Schwung mit, um dann gleich bis zu den Alphütten von Ottere laufen zu lassen - wenn schon mal Neuschnee liegt. Andernfalls wäre auch eine höheneffiziente Querung möglich. Der Wiederaufstieg über Striple in den Otterepass (2278m) gestaltet sich anstrengend: Spurarbeit durch angefeuchtete Hänge, teils schon Karton. Die Grathöhe erreicht man wenig nördlich vom Pässchen. Vorsicht, der Ausstieg kann eingeblasen sein, im Aufstieg beurteilen.
Ein letztes Päuschen und dann geht's zurück an die langgezogene Abfahrt ins Fildrich. Oben stellenweise noch hart, liegt bald - weil windgeschützt - luftiger Pulver, der sich butterweich fahren lässt. Klar, die rassigen Hänge findet man hier nicht. Obschon die Neuschneemenge überschaubar blieb, stört die knusprige Unterlage kaum mehr. Ich geniesse einfach, im Wissen, dass sich die Skisaison für mich wohl bald einem verfrühten Ende zuneigt. Punkt elf Uhr bin ich zurück beim Ausgangspunkt: Halbtagestour gelungen, ab ins Büro!
Zeiten (kum)
2:05 Otterepass
2:45 Erbithore
4:00 Otterepass
4:30 Vordere Fildrich
Um 6:20 geht's los vom verwaisten Parkplatz Vordere Fildrich (1360m). Keine Minute zu früh muss ich im Nachhinein sagen, denn der Tagesgang - auch für trockene Lawinen - war heute besonders ausgeprägt. Auf der Wiese hinter der Alpkäserei liegen gerade einmal 1-3cm Neuschnee, trotzdem wird's auch auf dem Rückweg ohne Portage gehen. Und ab P. 1390 hat sich das Problem erledigt: harte Unterlage mit zunehmend Pulverschnee obendrauf. Trotzdem halte ich mich sicherheitshalber an die Alpstrasse auf dem Weg zum Mittelberg, wie auch eine Dreiergruppe am Vortag. Ihre Spur nehme ich gerne in Anspruch: Kraft sparen für später, keine Zeit verschwenden im Kampf gegen die Wärme. Ab gut 2000m muss ich dann selber ran. Zwei kürzere Steilstufen bringen mich in den Otterepass (2278m), die Triebschneesituation beurteile ich positiv.
Eigentlich wollte ich das Erbithorn mit zweimaligem Schlenker via Alp Ottere besuchen. Das wäre eher umständlich und zeitaufwendig geworden. So brauche ich nicht lange studieren, als mir vor Ort der meist felsige Südgrat ins Auge sticht. An besondere Schwierigkeiten im Rahmen meiner Sommerbegehung (

Stolz macht sich breit und ich geniesse einen kurzen Moment der Ruhe. Doch der Tagesgang mahnt zum Aufbruch. Aus der Lücke fahre ich in den schönen, breiten Osthang ein (zuoberst gut 35°). Sind die Verhältnisse angespannt, lässt es sich übrigens prima dem SE-Grat entlang abfahren, dort nur wenig über 30° steil. Ich durchquere die Erbitchume und nehme Schwung mit, um dann gleich bis zu den Alphütten von Ottere laufen zu lassen - wenn schon mal Neuschnee liegt. Andernfalls wäre auch eine höheneffiziente Querung möglich. Der Wiederaufstieg über Striple in den Otterepass (2278m) gestaltet sich anstrengend: Spurarbeit durch angefeuchtete Hänge, teils schon Karton. Die Grathöhe erreicht man wenig nördlich vom Pässchen. Vorsicht, der Ausstieg kann eingeblasen sein, im Aufstieg beurteilen.
Ein letztes Päuschen und dann geht's zurück an die langgezogene Abfahrt ins Fildrich. Oben stellenweise noch hart, liegt bald - weil windgeschützt - luftiger Pulver, der sich butterweich fahren lässt. Klar, die rassigen Hänge findet man hier nicht. Obschon die Neuschneemenge überschaubar blieb, stört die knusprige Unterlage kaum mehr. Ich geniesse einfach, im Wissen, dass sich die Skisaison für mich wohl bald einem verfrühten Ende zuneigt. Punkt elf Uhr bin ich zurück beim Ausgangspunkt: Halbtagestour gelungen, ab ins Büro!
Zeiten (kum)
2:05 Otterepass
2:45 Erbithore
4:00 Otterepass
4:30 Vordere Fildrich
Tourengänger:
Bergamotte

Communities: Skitouren
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare