Monte Morissolino (1410 m) - Rundwanderung von Oggebbio


Publiziert von 83_Stefan , 19. Juli 2023 um 19:10.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:31 Dezember 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Oggebbio, Ortsteil Quarcino: kostenfreie Parkplätze an der Via per Quarcino am oberen Ortsrand, wo die Via fra Angelo Berta abzweigt.
Kartennummer:Geo4Map 15 - Alto Verbano; ISBN 978-8899606350

Der Monte Morissolino ist ein Berg für alle Gehfaulen. Wer es darauf anlegt, dem reichen nur gut 100 Höhenmeter zum Gipfelerlebnis - der alten, in Gipfelnähe verlaufenden Militärstraße sei Dank. Wer den Berg "by fair means" besteigen möchte, der braucht hingegen deutlich mehr Pfeile im Köcher für die über 1000 Höhenmeter von Oggebbio. Ob sich das aber wirklich lohnt, sei mal dahingestellt, denn über weite Strecken verläuft der Weg auf Fahrstraßen und man hat häufig nicht das Gefühl, in der freien Natur unterwegs zu sein. Besonders störend sind die vielen nicht in den Karten eingezeichneten Fahrspuren, die die Orientierung zum schier unüberwindbaren Hindernis machen. Vor allem beim hier vorgestellten Abstieg schadet ein Stoßgebet nicht, damit man am Ende des Tages auch wieder da raus kommt, wo man eigentlich hin wollte.

Ausgangspunkt für die Tour ist ein Parkplatz an der Via per Quarcino am oberen Ortsrand von Oggebbio, Ortsteil Quarcino. Man folgt dem Wegweiser mit der Wegnummer 4 in die schmale Via fra Angelo Berta, hält sich sogleich links und verlässt auf der Via Mozzola den Ort. Die Straße geht alsbald in eine Fahrspur über und leitet in wenigen Minuten hinauf zum Anwesen Mozzola. Von dort geht es auf einem Steig im dichten Mischwald hinauf zur Cappella di Santa Maria, wo sich der Weg verzweigt. Man folgt der Beschilderung "Manegra" und hält sich links. Zunächst in einem Graben, später auf einem Rücken gelangt man auf dem weiß-rot markierten Steig hinauf zu dein Häusern von Manegra, wo sich bei einem Blick hinunter zum Lago Maggiore eine Pause anbietet.

Am untersten Haus von Manegra wendet man sich rechts und wandert entlang des Zauns nach Norden. Bald hält man sich links, durchquert das kleine Örtchen von oben nach unten und gelangt zur Hauptstraße. Ihr folgt man ein kurzes Stück nach rechts, um sie an der Kehre auf einer Schotterstraße wieder zu verlassen. Schon nach wenigen Metern verlässt man diese an einem Parkplatz nach links, die Wegnummer 1 gibt die Richtung vor (Beschilderung unter anderem "Piancavall"). Der Weg führt schnurstracks in nördlicher Richtung im Wald bergauf, quert einen markanten Graben und trifft schließlich auf eine Fahrspur. Ihr folgt man nach links zu einer Kreuzung oberhalb eines Anwesens, wo sich schöne Blicke hinunter zum Lago Maggiore ergeben. Hier zweigt der spätere Abstiegsweg ab.

Um über Piancavallo zum Monte Morissolino zu gelangen, hält man sich links und wandert am Fahrweg bergauf. Wo der Weg mit einem weiteren Fahrweg zusammenläuft, behält man die Richtung bei. Kurz nach einer langgezogenen Rechtskurve verlässt man den breiten Weg und steigt auf einer deutlichen Spur entlang eines Zauns hinauf zur Militärstraße. Hier wendet man sich rechts und gelangt auf ihr - vorbei an einigen Häusern - in wenigen Minuten zum Klinikkomplex Piancavallo mit großem Parkplatz. Das Gelände wird passiert und man wandert auf der asphaltierten Straße auf den nun sichtbaren Monte Morissolino zu. Auf der Straße gewinnt man noch etwas an Höhe, ehe man sie in einer Linkskurve etwa am höchsten Punkt nach rechts verlässt: Eine alte Fahrspur leitet hinauf auf den Südrücken, wo diese in einen Steig übergeht. Dieser folgt dem Rücken - aussichtsreich und stellenweise felsdurchsetzt - hinauf zum höchsten Punkt. Hier befand sich einst eine militärische Stellung.

Der Ausblick vom Monte Morissolino ist durchaus lohnend und reicht vom Monte Zeda im Westen über weite Teile der Tessiner Alpen im Norden auf die andere Seite des Lago Maggiore, wo sich der Monte Generoso erhebt. Im Südwesten schaut man zum mächtigen Monte-Rosa-Massiv. Über 1000 Meter tiefer liegt der Seespiegel, auf dem man die einzelnen Boote beobachten kann.

Am Aufstiegsweg geht es wieder hinunter bis zur Verzweigung oberhalb des Anwesens. Hier lässt man den bekannten Weg rechts liegen und folgt dem unter anderem mit "Oggebbio" beschilderten Fahrweg bergab. Das Anwesen wird passiert und vorbei an weiteren Hütten geht es in den Wald hinein. Auf anscheinend neu angelegtem Forstweg geht es bergab, bis man nach einer Linkskehre auf einer deutlichen Spur nach rechts abzweigt (keine Beschilderung). Diese führt zu einigen verfallenen Hütten, an denen ein alter Wegweiser nach Barbè die Richtung vorgibt. Auf teils schwer zu findenden, aber hin und wieder mit alten Markierungen versehenen Spuren gelangt man abwärts, passiert eine Stromtrasse sowie weitere Ruinen und schlägt sich im dichten Wald zum Rande eines Grabens durch. Hier weist wie aus heiterem Himmel ein Wegweiser mit der Aufschrift "Rancone" nach rechts. Auf wenig eindeutigen Spuren hangelt man sich von Steinmann zu Steinmann abwärts und erreicht schließlich ein Anwesen. Da die ursprüngliche Trasse des Steigs hier leider blockiert ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich nach der Hütte links zu wenden und das Privatgelände auf dem Zugangsweg zu durchqueren. An einem Tor verlässt man das Anwesen wieder und folgt dem Weg hinunter zu einer asphaltierten Straße, die nahe einer Kapelle erreicht wird. Man hält sich rechts und gelangt sodann nach Rancone, wo man die Straße rechter Hand verlässt und auf einem gepflasterten Fußweg wieder rund 50 Höhenmeter bergauf zu einem querenden Wanderweg steigt. Man hält sich links und folgt dem mit der Nummer 5A beschilderten Steig im Auf und Ab zu einer Verzweigung im Wald, wo man rechts auf Weg Nummer 4 abbiegt. Er quert einen Bach und erreicht schließlich den Ortsteil Quarcino. Rechts gelangt man auf der Via per Quarcino zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Von Oggebbio-Quarcino zum Monte Morissolino: T3 (beim Gipfelanstieg steil und felsdurchsetzt, sonst maximal T2 auf Steigen und Fahrwegen).
Abstieg über Rancone: T3 (teils schwierige Orientierung, Steig stellenweise in schlechtem Zustand).

Fazit:
Eine wenig lohnende 1*-Rundwanderung, bei der nur der Aufstieg nach Manegra und der Gipfelanstieg einigermaßen interessant sind. Der Ausblick am Gipfel ist recht nett, gleicht aber die monotonen Abschnitte auf Fahrwegen und Straßen nicht aus. Zusätzliches Manko ist die schwierige Orientierung: Viele Wege sind nicht in den gängigen Karten verzeichnet, Steige sind teils in schlechtem Zustand, nicht konsequent beschildert und nur schwer zu finden. Besser als Kurztour von der Militärstraße!

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 1*-Tour, 1400er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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Vielhygler hat gesagt: Trotz allem
Gesendet am 20. Juli 2023 um 11:39
Gute Beschreibung. Ich kenne das gut vom Idrosee. Genau dann, wenn man sich sicher ist, einen Pfad endgültig verloren zu haben, steht plötzlich ein schiefes, verwittertes Schild in mannshohem Gras, worauf undeutlich steht: Sentiero" o.ä. und es geht erstmal wieder weiter, bloß wohin?

83_Stefan hat gesagt: RE:Trotz allem
Gesendet am 20. Juli 2023 um 17:46
Hallo Andreas, danke für deinen netten Kommentar! Das war eine sehr komische Tour und der Verlauf des alten Steigs hat sich nur mit sehr viel Gespür und Erfahrung einigermaßen finden lassen. Bei den kurzen Tagen um Silvester herum durchaus nicht ganz ohne. Dass der Abstieg nach Oggebbio (nur) ganz oben beschildert ist und dann nicht mehr, ist aus meiner Sicht mehr als nur fahrlässig. Der Gelegenheitswanderer kann im steilen Wald durchaus an seine Grenzen stoßen. Ich wünsch dir was, genieß die langen Tage! Viele Grüße!


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