Wunderbarer Tag im Diemtigtal: Runde über Pfaffen und Turnen

Auf dem Pfaffen war ich noch nie. Da mir das Diemtigtal ohnehin gefällt und heute föhniges Wetter angesagt war, wurde der Pfaffen mein erstes Gipfelziel. Ich kombinierte dieses Ziel mit einer Überschreitung des Turnen, auf welchem ich schon einmal war.

Woher der Name des Pfaffen stammt, kann man sich nur mit viel Phantasie ausmalen. Der Pfaffengipfel ist ein kleiner kalkiger Felsgupf, den man sich als Kanzel vorstellen könnte. Wenn man dort oben steht, ist es also wie auf einer Kanzel - vielleicht deshalb der Name "Pfaffen" (diese Interpretation ist von mir frei erfunden).

Das Wetter war heute einmalig schön. Die Südexpositionen waren voll sonnenbeschienen. Oberhalb von rund 1600 m lag auf der Nordseite noch Schnee. Auch der Gipfel des Turnen, der eine grosse grasige Fläche ist, war mit wenigen Zentimetern Schnee bedeckt. Nur auf der Nordrampe zwischen Pfaffen und Turnen musste ich durch etwas tieferen Schnee stapfen. Alles war aber gut begehbar, mit Ausnahme der etwas schmierigen, weil vom Schneeschmelzwasser aufgeweichten Wege beim Abstieg vom Turnen.

Der Föhn zauberte prächtige Wolkenbilder an den Himmel, ergänzt durch unzählige Flugstreifen. Weitherum sah man apere Südhänge und tief verschneite Nordhänge, was entlang der Grate ein interessantes Bild ergibt.

Ich startete meine Wanderung beim vorderen Parkplatz im Meniggrund. Der Weg auf den Turnen ist gut ausgeschildert. Über ein Holzbrücke geht es über den Narebach, danach steil ein Waldtobel und bald grasige Matten und einen Fichtenwald hinauf bis zum Punkt 1611 m. Dort öffnet sich die Landschaft und die Aussicht wird immer schöner. Grosse Alpgebäude und fast endlose grasige Matten hat man vor sich. Ich ging südöstlich unter dem Turnen durch bis in die Nähe der Rinderalp, danach auf einem angenehmen Bergweg auf den Pfaffen. Nur ganz zuletzt muss man den 5 m hohen Kalkriegel erklettern.

Vom Pfaffen kann man auf dem gut markierten Bergweg südwärts zum Turnen queren.  Die Steigung ist  angenehm. Auf einmal steht man auf der riesigen Gipfelfläche, wo man sich etwas verloren vorkommt. Beim höchsten Punkt, der recht schwierig zu definieren ist, gibt's einen Wanderwegweiser sowie ein Gipfelbuch. 

Vom Turnen ging's hinab nach Hintertärfete, von dort die Alpweiden und den Wald wieder zurück nach Meniggrund.