Erste Winterbesteigung 2022: Das Gaishorn via Nordgrat

Servus miteinander,

diese Tour geht auf einen vielbegangenen Berggipfel im Tannheimer Tal auf einer recht selten begangenen Route. Die Route die wir an diesem Tag begehen wollen ist im Sommer zwar möglich allerdings sehr sehr unangenehm zugehen - da viele Abschnitte lose und doch recht ausgesetzt sind. Nach dem ersten kleinen Wintereinbruch entscheiden wir uns die Tour schon jetzt zu gehen. Im späteren Winter wird die Route öfter mal von Skitourengehern begangen um den oftmals sehr harten Gipfelhang des Gaishorns zu umgehen oder als Vorbereitung für ernstere Unternehmungen. Mit ordentlichen Trittschnee ist die Route über den Nordgrat auf das Gaishorn dann eine nette doch nicht zu unterschätzende Winterbesteigung.
 
diese Tour starten wir an diesem kühlen Novembersonntag am Westparkplatz in Tannheim (1.099m). Von dort geht es erstmal in südwestlicher Richtung nach Neu-Kienzen (1.110m) und von dort dann über den breiten und gut erkennbaren Forstweg zum Älpele (1.526m). Der Weg dorthin ist zwar recht lang allerdings sehr einfach zu finden und zu begehen daher erspare ich mir eine ausführliche Beschreibung. Am Älpele finden wir dann die ersten paar cm Schnee. Der Weg geht nun leicht verschneit weiter auf einem recht einfachen Wanderweg. Dieser führt uns immer weiter hinauf in das kleine Hochtal unterhalb des Gaishorns und Zerenköpfles. Im Hochtal halten wir uns in östlicher Richtung und steigen so auf in Richtung oberen Rossalpe und Abzweig Schnurschrofen (1.860m). Dort hat es dann schon ein wenig mehr Schnee (10-20cm). An der Kreuzung machen wir uns bereit in den Nordgrat des Gaishorns einzusteigen - dazu ziehen wir Klettergurt und Helm an. Um zum Einstieg zu gelangen gehen wir nun in südlicher Richtung den Wanderweg entlang bis der Wanderweg an einem Felsgrat (etwa 1.940m) in die Nordflanke des Gaishorns abbiegt. Dort bleiben wir am Grat und steigen so in den "Nordgrat" des Gaishorns ein. Den ersten Aufschwung bewältigen wir noch ohne Steigeisen doch wir entscheiden uns direkt die Steigeisen anzuziehen da kaum Trittschnee vorhanden ist. Der Weiterweg führt uns immer der logischen Linie rechtbreiten Gratverlauf hinterher erst recht simpel und dann immer wieder Klettereien (I.-II.) über kleine Aufschwünge. Auf etwa 2.150m kann dann ein Felsriegel zu einer größeren Herausforderung werden. Bei entsprechender Schneelage kann dieser auf der Ostseite wohl recht simpel umgangen bzw. erklettert werden. An unserem Tag lag kaum Schnee und so umgehen wir in in der Nordflanke etwas westlicher (II). Danach geht es wieder recht einfach der logischen Linie nach und ein wenig Zeit später stehen wir nach der steilen und schuttigen Gipfelflanke am Gipfel des Gaishorns (2.247m). 

Der Abstieg erfolgt dann über den Normalweg auf der Nordseite welcher an dem Tag zwar vor gespurt wurde allerdings nicht wirklich gut gespurt war. Der Abstieg war den Bedingungen entsprechend etwas anspruchsvoller als gewöhnlich allerdings keine große Herausforderung. Am Abzweig zum Schnurschrofen bauen wir wieder um und steigen wieder über den Aufstiegsweg ab. Dieser ist schon früher als erwartet wieder Schneefrei und so kommen wir nach etwa 1 Stunde unten in Tannheim wieder ans Auto.


Anforderungen:

Tannheim - Älpele T2
Älpele - Abzweig Schnurschrofen T3
Abzweig Schnurschrofen - Gaishorn ZS II.
Gaishorn - Abzweig Schnurschrofen WS
Abzweig Schnurschrofen - Älpele T3
Älpele - Tannheim T 2

Ausrüstung:

* Steigeisen
* Pickel
* Helm
* optional Sicherungsausrüstung (Gurt & Seil)