Herbstfarben über Gulmen und Flügespitz


Publiziert von Krokus , 14. Oktober 2022 um 21:16.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:10 Oktober 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 1320 m
Abstieg: 880 m
Strecke:16 Km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit Bahn bis Wattwil, Postauto bis Stein SG, Dorf
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ab Arvenbühl mit Bus bis Ziegelbrücke, dann Bahn

Um halb zehn verlasse ich in Stein beim Gemeindehaus als einziger Passagier das Posti. Graue Fetzen kleben an den Hängen, es ist aber Rauch und kein Nebel. Auf der Strasse noch über die Brücke und dann rechts weg. Bereits erfreuen die leuchtend rotgelben Ahoren und am Hang die schönen Toggenburger Bauernhäuser. Diesmal wähle ich den Aufstieg durchs Tal der Wiss Thur. Die Strasse ist zwar geteert, aber kaum befahren. Einmal liegen am Strassenrand hunderte von Äpfeln mit roten Bäcklein. Da kann ich nicht widerstehen und geniesse zwei dieser herrlich saftigen Früchtchen zum Zmarend.

Links ragen die Goggeien auf und rechts der Grat vom Bläss-Chopf bis Speermürli, den ich vor einem Jahr gewandert bin. Auf 940 Meter geht’s gleich zweimal über die Wiss Thur und zum Buurebeizli Dergeten, Mo und Di geschlossen.

Jetzt ist Schluss mit Hartbelag.Rot-weiss markiert gehts Immer steiler durch Moorweiden hinauf zur Hagegg. Ein Heli fliegt im 2-Minutentakt Käferholz aus dem steilen Goggeienwald zur Waldstrasse im Goldacherwald. Auch wenn der Pilot mit der Last immer so fliegt, dass er nicht genau über meinem Kopf ist, habe ich ein mulmiges Gefühl und bin froh, oberhalb der Hagegg aus dem Gefahrenbereich zu sein. Bei P 1317 erreiche ich die Forststrasse Hasenlöcher und weiter auf dieser bald den Amdener Höhenweg beim Letzibühl. Ein mystischer Ort mit seinen goldenen Rietgräsern, den Legföhren und roten Heidelbeerstauden, dazwischen auch mal Fliegenpilze. Wunderschön, wenn die Sonne alles vergoldet.

Um 12 Uhr erreiche ich auf dem gepflegten Ammler Höhenweg die Alpwirtschaft Furggle. Das Alpteam hat Jauche- und Mistgruben geleert und gereinigt, auch die erforderlichen Geräte und diese fein säuberlich zum Trocknen aufgehängt. Wo so sauber gearbeitet wird, kehre ich gerne ein. 4 junge Kätzlein sorgen für Unterhaltung und der Bläss holt sich ein paar Streicheleinheiten. Und die Rösti schmeckt herrlich.

Um halb eins geht’s weiter auf dem schönen Höhenweg zum Hüttlisboden. Ab hier zum Gulmen ist der Weg rot-weiss markiert, teils schmierig und steil. Am Kreuz vorbei suche ich noch meinen Lieblingsplatz auf dem Nordgipfel auf. Kein Mensch weit und breit, das gibt’s hier selten. Nur der Heli hat seine Transportflüge wieder aufgenommen. Der Weg hinunter zur Vorder Höhi ist sehr gut erhalten, die Geländer im unteren Bereich sind aber abmontiert. Aber ich denke, die brauchts nur für den Viehauftrieb auf den Gulme.

In netter Gesellschaft halte ich Pause auf der Vorder Höhi, bevor es auf dem Toggenburger Höhenweg weitergeht über Schiblerwieti, und Bärenegg. Ende Juli war der Weg in schlechtem Zustand, jetzt sind fast alle Löcher und Gräben mit Kies ausgefüllt und erlauben ein angenehmes wandern. Der kurze, steile und schmierige Aufstieg auf den Flügenspitz ist rot-weiss markiert, auf der map.geo admin aber gelb, was ich nicht realistisch finde.Im unteren Drittel sucht man am besten Tritte neben dem Weg. Nur 15 Minuten sind es vom Wanderweg auf den Gipfel.

Leider liegen die Gipfel über 2200 Metern in den Wolken und auch sonst ist es nicht besonders klar. Bald steige ich ab über den Südgrat zu P 1661 und ab dort durch teils recht sumpfiges, aber wegen seiner Erosion interessantes Gelände zur Alp Looch. Leider immer noch geschlossen. So gerne hätte ich die alten Wirtsleute Anni und Toni begrüsst.

Auf der Alpstrasse geht’s an der Alp Egg vorbei bis zur Linkskurve und dort geradeaus auf schönem Wanderweg durch einen Wald mit unzähligen Pilzen, aber keine Eierschwämmli und keine Steinpilze. Nach der Talstation des Arvenlifts noch eine kleine Gegensteigung und kurz vor 17 Uhr bin ich im Arvenbühl. Vor dem Restaurant Arven hat es zwei Bänkli und Stühle und die jungen Leute dort essen Eis. Und wirklich, es gibt einen Automaten mit fast allem, neben Kaffee eben auch Glace. Also Nummer eingeben, Geld einwerfen und schon fällt der gewünschte Gegenstand runter. Aber wohin? Einer der flotten Jungs hilft der alten Oma. Herzlichen Dank, das Eis war köstlich.

Eine farbenfrohe Herbsttour mit sehr wenig Leuten unterwegs

Stein – Brücke vor Dergeten 50 Min.
Brücke – Höhenweg Letzibühl 1 Std 15 Min
Letzibühl – Furggle  20 Min
Furggle – Gulme Nordgipfel 1 Std 10 Min
Gulme – Vorder Höhi 35 Min
Vorder Höhi – Flügespitz 55 Min
Flügespitz – Arvenbühl  1 Std 25 Min

Leider ohne GPS Aufzeichnung, weil beide Batteriesätze versagt haben. Werde wohl mal neue Akkus besorgen müssen.

Tourengänger: Krokus


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