Rhonegletscher, Herbstmessungen 2022

Langer Tag am Rhonegletscher

Es war absehbar. Das Wetter ist morgens stark verhangen, teils mit Regen, als wir am Furkapass ankommen. Den geplanten Heli-Transport mit dem Messmaterial hinauf zum Dammastock müssen wir daher verschieben und wandern - nur so halbwegs motiviert - vom Belvedere auf die Gletscherzunge, wo wir die Arbeit beginnen. Tatsächlich reisst es bald auf. Als der Heli etwas später eintrifft, kriechen schon wieder dicke Wolken aus dem Wallis hinauf. Der mutige Pilot setzt den Vogel aber doch aufs Eis, erleichtert steigen wir ein, nur um nach kurzer Diskussion wieder auszusteigen. Weiter abwartend wandern wir den Gletscher hinauf und bohren die Pegelstangen neu. Nach einer Stunde hören wir den Heli definitiv nach Hause fliegen, wenige Minuten später lösen sich die Wolken in Nichts aus. Egal, etwas mehr Bewegung hat noch nie geschadet. Erstmals versuchen wir den direkten Aufstieg durch den Eisbruch statt links oder rechts auszuweichen. Das geht erstaunlich gut, auch wenn's ein paar steilere und schmalere Stellen gibt. Weiter über die eindrückliche Ebene an deren Ende auf ca. 2900 m.ü.M., wo der letzte Messpunkt für heute ist, und dann wieder runter. Auch am Rhonegletscher ist sehr viel Eis abgeschmolzen (Rekord), doch im Vergleich mit allen anderen Gletschern, wo Messungen gemacht wurden im Jahr 2022, zeigte er das am wenigsten dramatische Ergebnis.