Dammastock (3630 m)


Publiziert von cardamine , 28. Juni 2021 um 22:51.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:26 Juni 2021
Ski Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR   CH-VS 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1360 m
Abstieg: 1360 m
Strecke:21,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Furka Bélvèdere
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Furka Bélvèdere
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel Tiefenbach

Endlich auf dem Dammastock! Schon öfter war ich am Rhonegletscher, aber noch nie auf dem höchsten Gipfel am Gletscherrand, der obendrein noch der höchste Berg der Zentralschweiz und des Kantons Uri ist. Eigentlich hatten wir mit der Skisaison schon abgeschlossen, aber nachdem eine Woche nach der Öffnung des Furkapasses perfektes Wetter angesagt war, wollten wir die Gunst des schneereichen Winters nutzen.

Nach einer kurzen Nacht im Tiefenbach starten wir um 4.30 Uhr am Bélvèdere. Die ersten waren wir damit nicht, drei andere Autos waren schon da. Die größte Schwierigkeit der Tour kommt gleich zu Anfang: Die Umgehung des Kassenhäuschens zur Eisgrotte. Zum Glück kannte ich den Weg schon, trotzdem, im Dunklen mit Ski und Skischuhen den nassen, steilen Hang neben dem Gebäude hochzukommen ist schon eine Herausforderung. Die Querung vorbei an der planenbedeckten Eisgrotte ging zum Glück leichter als im Sommer, die Rinne zwischen Felsflanke und Eisgrotte war noch gut mit Schnee gefüllt. Der untere Teil des Gletschers war leider schon komplett schneefrei - ein Kollege von mir hatte den Gletscher letzte Woche noch komplett schneebedeckt vorgefunden. Über das Eis queren wir zum rechten Rand des Gletschers, hier gibt es noch Schneereste. Mit geringer Steigung geht es aufwärts. Eine erste, kürzere Steilstufe erreicht man neben einer Spaltenzone auf 2400 m. Die Eisbruchzone zwischen 2600 und 2700 m wird ebenfalls auf der rechten Seite umgangen. Danach flacht der Rhonegletscher wieder ab. Die Skiroute führt nun in die Mitte des Gletschers auf das Plateau des Grossfirns. Vor dem Aufschwung zum Eggfirn machen wir eine kurze Pause. Zwei Gruppen ziehen an uns vorbei - allesamt ohne Seil und Gletscherausrüstung. Ein bisschen leichtsinnig für meinen Geschmack... Auf dem Eggfirn angekommen treffen wir endlich auf die Sonne. Durch eine wenig markante Rinne steigt man dann aufwärts Richtung Eggstock. So ist der Anstieg etwas weniger steil, als wenn man direkt den Dammastock anpeilt und man vermeidet auch die Spalten. Vom Eggstock queren wir hinüber zum felsigen Gipfelaufbau des Dammastocks. Der Hang direkt unterhalb des Gipfels ist etwas steil, es empfiehlt sich, die Skier ca. 20 Meter vor dem Aufstieg auf den Grat zu deponieren. Pickel und Steigeisen könnten hier bei Vereisung hilfreich sein, heute ging's auch ohne. Die letzten Meter geht es zu Fuß über den felsigen Grat zum Gipfelkreuz. Hier geht es zu wie auf der Zugspitze, anstehen für's Foto am Gipfelkreuz. Sogar ein Hund hat es hier raufgeschafft!
Nach einer Stunde hat sich der Ansturm etwas gelegt und wir geniessen noch ein bisschen die Ruhe, bevor wir abfahren. Oben feinster Firn, flach und hart wie auf einer Piste, ab 3000 Höhenmetern wird's dann schon weicher, aber definitiv besser als die Buckelpiste vom Morgen. In der Spur unserer Vorgänger rutscht es sich ganz gut über das flache Grossfirn. Zur Sicherheit folgen wir danach unserer morgendlichen Aufstiegsspur am Rand. Einige Spuren führen auch mitten durch den Eisbruch in der Mitte - naja schon etwas riskant. Das Gerutsche über das Blankeis am Ende tun wir unseren Skiern nicht an - die letzten 1,5 km geht es zu Fuß weiter. An der Eisgrotte ernten wir verwunderte Blicke, ein paar sprechen uns sogar an, was wir da mit Skiern gemacht haben... wenn die nur wüssten, wie schön es da oben ist ;)

Fazit: Weniger strenge Tour als gedacht, dank der moderaten Steigung keine Höhenprobleme, obwohl wir schon seit zwei Monaten nicht mehr über 2000 m waren. SAC-Führer Angabe zur Aufstiegszeit mit 5 h passte heut gut, für die Abfahrt mit Tragen übers Blankeis am Ende haben wir ca. 2 h verwendet.

Material: Komplette Gletscherausrüstung dabei, aber (zum Glück) nicht gebraucht. Lawinenausrüstung auch, ist aber unnötig, von den Hängen kommen nur noch Steine.

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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