Margelchopf (2164 m) - Finale furioso über der Alp Isisiz


Publiziert von 83_Stefan , 1. Februar 2023 um 05:51.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 8 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Grabs von der Hauptstrasse 16 abbiegen und der Beschilderung "Voralp" folgend über schmale, asphaltierte Straße via Grabser Berg in weiten Schleifen hinauf zum kostenpflichtigen Parkplatz (6 CHF bzw. 6 Euro) an der Alpsennerei Höhi; Bushaltestelle.
Kartennummer:map.geo.admin

Der Margelchopf ist der Alvierkette nordöstlich vorgelagert, deshalb macht der Berg aus dem Rheintal eine besonders gute Figur. Die beiden üblichen Anstiege - vom Berghaus Malbun und vom Voralpsee - vereinen sich am Isisitzgrat und ziehen gemeinsam von Süden zum Gipfel hinauf. Bevor man sich dort oben aber in der Sonne räkeln kann, wartet auf der letzten Etappe noch ein kleines Finale furioso: Am Seil geht es eine felsige Rinne nach oben, was zwar nicht schwierig ist, aber Abwechslung in die Unternehmung bringt. Hat man die Vertikale erfolgreich gemeistert, kommt die Horizontale ins Spiel und so hat man auf dem weitläufigen Gipfelplateau mehr als genug Platz, um die Brotzeit auszubreiten und den Ausblick zu genießen.

Die hier vorgestellte Wanderung startet am kostenpflichtigen Parkplatz bei der Alpsennerei Höhi, der auch Ausgangspunkt für einen Besuch des Voralpsees ist. Auf dem Fahrweg wandert man durch Weidegelände in südwestlicher Richtung leicht bergab und hält sich an der folgenden Verzweigung links ("Voralpseerundweg").  Der Weg leitet in den Wald hinein und verzweigt sich schließlich am Grillhüsli, das am Ufer des Voralpsees gelegen ist.

Man folgt der Beschilderung zum Margelchopf nach links durch ein Gatter in eine Weide hinein und wandert - vorbei an einem landwirtschaftlichen Gebäude - durch das Weidegelände hinauf zu einem Fahrweg. Dort ist der Margelchopf sowohl nach links wie auch noch rechts ausgeschildert. Empfehlenswert ist der Anstieg über Unter Länggli und Ober Länggli, hierfür hält man sich rechts und marschiert auf dem Fahrweg südwärts in den Wald hinein. Der Fahrweg geht bald in einen Steig über, der entlang des Langgnerbachs, weiter oben nach rechts ausholend, hinauf nach Unter Länggli führt. Hier wird der Wald verlassen und von der Alpe hat man schöne Ausblicke bis in den Alpstein. Eine Pause würde sich hier förmlich aufdrängen, wenn die Kühe nicht Interesse an mitgebrachter Brotzeit entwickelt hätten.

Eine kurze Steilstufe trennt das Unter Länggli vom Ober Länggli. Der Steig verlässt das Weidegelände der unteren Alpe an einem Gatter und überwindet die mit Büschen und niedrigen Bäumen bestandene Steilstufe in nordöstlicher Richtung, um nahe der oberen Alpe das flache Weidegelände zu erreichen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Alpe, darüber thront mächtig der Chapf.

Der Steig führt zwischen den Alpgebäuden hindurch und leitet dann nach links hinauf zu einer Verzweigung, die sich nahe am Abbruch befindet. Der Beschilderung zum Margelchopf folgt man hier scharf nach rechts und wandert oberhalb einer begrünten Mulde zum Isisizsess, wo sich zwei Hütten befinden. An der dortigen Verzweigung folgt man dem Weg durch das Tälchen nach Südosten (beschildert) und steigt schließlich gleichmäßig hinauf zum Isisizgrat, wo man auf den Weg vom Berghaus Malbun trifft. Auf diesem Abschnitt ist besonders der Blick hinunter zu den mäandrierenden Bachläufen im Grund des begrünten Hochtals interessant, die am Isisizsess wieder im Boden verschwinden.

Am Isisisgrat kann man erstmals über das Rheintal nach Osten schauen. Der Margelchopf stellt hier seine prächtige Südseite zur Schau, das steigert die Vorfreude auf den Gipfelanstieg. Hierzu hält man sich links und folgt dem Kamm an den Gipfelkörper heran, dann wird es steiler. In einer erste Rinne kraxelt man durch helles Kalkgestein nach oben, dann gelangt man durch etwas flacheres Terrain zu einer zweite Rinne. Diese ist steiler, zwei Fixseile helfen beim Aufstieg. Danach ist es das Finale furioso auch schon geschafft und durch gutmütiges Gelände gelangt man sodann zum metallenen Gipfelzeichen, dem zuoberst eine große Kugel aufsitzt. Es steht am Beginn der weiten Gipfelhochfläche, auf der sich massig Platz für jedermann findet. Über das 1700 Meter tiefer liegende Rheintal schaut man hinüber ins Rätikon, im Südosten und Süden baut sich die Alvierkette mit ihren charakterstarken Gipfeln auf und im Norden blickt man in den Alpstein.

Am Abstiegsweg geht es wieder zurück zur Verzweigung oberhalb der Alpe Ober Länggli. Für den weiteren Abstieg bietet sich eine Variante an: Man hält sich rechts und folgt den Wegweisern, die den Abstieg zum Voralpsee via Inggernast ausweisen. Der Steig leitet am Schlösslichopf vorbei und führt dann in nordwestlicher Richtung entlang der senkrechten Abbrüche des Chapfs bergab. Die himmelsstrebenden Kalksteinwände sind durchaus beeindruckend, es besteht allerdings latente Steinschlaggefahr. Nach dem Queren eines Schuttfelds leitet der Steig in engen Kehren steil talwärts und - vorbei an einer Hütte - durch den Wald hinunter zu einem Fahrweg. Auf diesem geht es nach rechts weiter, ehe man nach links auf den Steig nach Voralp abzweigt. Durch dichten Wald gelangt man fast eben zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Vom Voralpsee über Unter Länggli, Ober Länggli und Isisizsess zum Isisizgrat: T2 (gute Steige durch zwischenzeitlich steile Hänge).
Gipfelanstieg zum Margelchopf: T3 (teils felsig, Rinne mit Drahtseil versichert).
Abstieg via Inggernast: T2 (im oberen Bereich potenziell steinschlaggefährdet, der steile Abstieg ist ein echter Knieschinder).

Fazit:
Eine aussichtsreiche 3*-Wanderung auf einen zurecht beliebten Aussichtsberg. Auf- und Abstiegsweg profitieren stark vom Gegensatz zwischen lieblichem Alpgelände und den daraus emporstrebenden Kalksteinwänden. Weiterer Pluspunkt der Unternehmung ist der idyllisch gelegene Voralpsee kurz nach dem Start.

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Appenzeller Alpen, 3*-Tour, 2100er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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