Ein Ausflug ins Werdenberger Land - Von Malbun zum Voralpsee


Publiziert von Grimbart , 7. August 2018 um 22:36.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 8 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alvier Gruppe   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:30
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 1050 m
Strecke:ca. 10,5km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit den ÖBB oder cff logo nach Buchs SG, weiter mit der Buslinie 403 nach Buchserberg, Berghaus
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit RTB-Buslinie 412 von Voralp, Kurhaus, nach Grabs, Post, und umsteigen auf die Buslinie 790 nach Buchs SG, Bahnhof. Weiter mit den SBB oder ÖBB.
Kartennummer:LKS 1:25000 Nr. 2514 (Säntis / Churfirsten); www.swisstopo.ch

An historischen Anknüpfungspunkten mit Vorarlberg fehlt es der Region Werdenberg keineswegs, ging doch das Adelsgeschlecht der Grafen von Werdenberg aus jenem der Grafen von Montfort hervor. Und letztere – so wurde uns schon in der Volksschule gelehrt – gelten als die Stammväter des heutigen Vorarlbergs. Irgendwann im 14. Jahrhundert teilten sich aber die Wege der einzelnen Grafschaften und aus dem Rhein wurde ein Grenzfluss. Wer mehr zu den historischen Ereignissen erfahren möchte, dem sei das Städtchen Werdenberg mit dem gleichnamigen Schloss empfohlen. Mein Interesse galt aber vorerst einmal jenem Berg, der das malerische Städtchen Werdenberg überragt und von den Einheimischen liebevoll „Margli“ genannt wird.

Ob seiner Beliebtheit, sucht man Einsamkeit und Stille am Margelchopf vergebens, außer man zählt sich zu jener Sorte Mensch, die gerne einmal ihre Zelte in der freien Natur aufbauen und einem Biwak am Margelchopf nicht abgeneigt sind. Platz wäre auf der Gipfelwiese jedenfalls ausreichend vorhanden. Da das biwakieren nicht meins ist, bleibt einem nur ein früher Aufbruch. Und dazu bedarf es wiederum der Anreise mit dem Privat-PKW, was wiederum zur Folge hat, dass man nicht von A nach B wandern kann. Somit läuft es unweigerlich auf einen Kompromiss hinaus. Entweder wieder nach A zurückkehren oder „die Krot“ schlucken und mit dem Wanderbus – der noch dazu nur an Wochenenden und Feiertagen verkehrt – nach A anreisen. Da mein Drang von A nach B zu wandern schlussendlich doch stärker war, blieb der PKW in der Garage und es ging umweltschonend per Bahn und Bus ins Werdenberger Land.

 

Um 08:30 beim Berghaus Malbun (A) angelangt, zeigte sich der Parkplatz noch recht verwaist, was ich als gutes Omen auf meinem Weg zur Voralp (B) deutete. Den Wegweiser am anderen Ende des Parkplatzes aufsuchend, steigt man zu Beginn über Wiesen hoch zu einer Alpstraße und folgt dieser für ein kurzes Stück bis die Markierungen nach rechts auf einen Wiesenpfad weisen. Über einen Rücken an den Wald heran, lässt sich so eine ausholende Schleife abkürzen. Die Alpstraße bei P. 1643 gleich wieder nach rechts verlassend, wird der Güterweg noch zweimal gekreuzt, bevor man die Alphütten von Malbun Obersäss erreicht hat.

Beim Malbun Obersäss wieder auf einen Wiesenpfad wechselnd, wandert man in angenehmer Steigung – unterhalb des Hanenspils vorbei – in einen Sattel, wo erstmals der Blick frei wird auf das Tagesziel. Über einen Aufschwung geht’s im Anschluss hinauf bis zu einer Weggabelung an der Hochfläche „Bi den Seen“. Ein recht kupiertes Plateau breitet sich nun vor einem aus, in das – wenn auch versteckt – zahlreiche Seenaugen eingelagert sind. Sich rechts und an den gut markierten Pfad haltend, wandert man schließlich ohne große Orientierungsprobleme durch das wellige Gelände gemütlich hinüber zum Isisizgrat.

Am Isisizgrat angelangt, wendet man sich nun endgültig dem Margelchopf zu und steigt über den mit Grasmatten überzogenen Süd-Rücken bis unter den felsigen Gipfelaufbau hoch. Hier lässt sich die weitere Wegführung bereits gut erahnen. In einer Schleife zu einem Felseinschnitt empor. Durch diesen dann hoch zu einem Absatz und in Kehren über Schrofen, Schutt und Geröll an die mit einem Drahtseil entschärfte Schlüsselstelle heran. Nachdem man die gut 5m hohe Felsstufe in einfacher Kraxelei (T3+) überwunden hat, geht’s ohne weitere Hürden hinauf zur Gipfelfläche des Margelchopfs.

Wieder auf gleichem Weg zurück zum Isisizgrat, wendet man sich am Weg zur Voralp zunächst dem Weidegebiet des Isisizsess zu, indem man über einen sich schön an die Westflanke des Margelchopfs anschmiegenden Wanderweg zu einer im Nordwesten des Riets gelegenen Engstelle absteigt. Sich rechts von dem aus dem Riet abfließenden Gebirgsbach haltend, geht’s anschließend über eine kurze Stufe hinunter in den Alpboden des Isisizsess und entlang einer Trockenmauer vor zu den Alpgebäuden.

Zwischen den Gebäuden hindurch gilt es abermals über eine Geländestufe in einen weiteren Karboden abzusteigen, den man in nordwestlicher Richtung verlässt. Ohne nennenswerten Höhenverlust zieht der Weg nun durch die Bergflanke des Chapfs hinaus zu einem Bergrücken kurz vor dem Schlösslichopf. An einer Weggabelung wird man dort vor die Wahl gestellt wie man zur Voralp gelangen möchte. Geradeaus via Inggernast oder als Alternative die Schleife über Ober und Unter Länggli? Letztere ist zwar etwas weiter, dafür aber deutlich ruhiger.

Die Alphütte bei Ober Länggli ist dabei nach einem kurzen steilen Abstieg recht schnell erreicht. An der Hütte vorbei leitet ein Pfad in südwestlicher Richtung hinaus an die Karschwelle. Zunächst noch über Wiesen, später zwischen Buschwerk und Bäumen an einen Bachgraben heran und schließlich links von diesem im Zick-Zack auf recht rutschigem Weg über eine Steilstufe hinunter in das Kar von Unter Länggli und vor zur kleinen Alphütte.

Die Karmulde von Unter Länggli durch lichten Wald verlassend, wendet sich der Wanderweg im weiteren Verlauf dem Bachtobel des Langgnerbachs zu. Über diesen hinweg zieht im Anschluss der Steig durch abschüssiges Gelände hinaus zu einer unscheinbaren Wegverzweigung bei P. 1385. Im dichten Wald verschwindend folgt nun ein von Morast geprägter, recht mühsamer Wegabschnitt, der auch die Wegwarte zur Verzweiflung bringen dürfte. Alles scheint sich hier im Fluss zu befinden, so auch die Wegbefestigungen. Nach zwei Kehren und gute 100 Höhenmeter tiefer bessern sich die Wegverhältnisse aber wieder. „Festen“ Boden unter den Füßen hat man aber erst nach dem Läuizug, wenn man einen Forstweg erreicht hat. Auf diesem nun vor zu einer Lichtung und nach links über Wiesen abwärts an die Ufer des Voralpsees.

Ob man am Voralpsee angelangt, diesen auf einem Spazierweg umrunden möchte oder gar ein Picknick oder eine Grillerei in Erwägung zieht, bleibt einem selbst überlassen. Auch könnte sich eine Badehose oder Luftmatratze als ein nützliches Utensil erweisen. Die Infrastruktur dafür ist jedenfalls vorhanden. Unausweichlich ist allerdings der Anstieg hinauf zur Bushaltestelle beim Kurhaus. Dazu folgt man beim „Grillhüsli“ einem Fahrweg bis zu den Wiesen von Unterstofel. Hier nach links auf einen Wiesenpfad und einen weiteren Güterweg kreuzend rauf nach Oberstofel. Dort wendet man sich schließlich dem Kurhaus Voralp zu und steigt über einen letzten Hang zu diesem hoch.

 

Gehzeiten:

Berghaus Malbun – Obersäss (ca. 45'') – Isisizgrat (ca. 40'') – Margelchopf (ca. 25'') – Isisizgrat – Isisizsess (ca. 45'') – Ober Länggli – Unter Länggli (ca. 40'') – Voralpsee (ca. 55'') – Kurhaus Voralp (ca. 15'')


Tourengänger: Grimbart


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