Vom Gross Sättelistock zum Rigidalstock


Publiziert von ossi , 19. November 2022 um 20:08.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum: 9 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Ruch- und Walenstockgruppe   CH-NW   CH-OW 
Aufstieg: 1450 m
Abstieg: 1180 m
Strecke:Ristis - Gross Sättelistock - Scheyeggstock - Spitzmann - Rigidalstock - Ristis
Kartennummer:map.geo.admin

"Eier, wir brauchen Eier." Dieses Zitat des einstigen Torhüterwunders Oliver Kahn geht mir durch den Kopf, als ich mich in dieser Region einfinde. Dies hat allerdings mehr damit zu tun, dass ich mich westlich der Reuss befinde als mit der Ausgesetztheit der hier beschriebenen Tour. So gucke ich diskret an mir hinunter in der Hoffnung, dass noch alles da ist. Zur Sicherheit habe ich zwei hartgekochte Eier mit in den Rucksack gepackt.

Allgemeines zur Tour: Für LiebhaberInnen einsamer Gipfel, luftiger Grate, grasiger Schrofen und alpiner Kletterpassagen ein gewaltiger Genuss! Dies ist keine Empfehlung für eine Schulreise: Doch wer den Grad draufhat, wird die Überschreitung vom Start bis zum Ende geniessen. Ein Leckerbissen.

Von Ristis über den Wanderweg zum Planggenstafel. Man sieht hier gut den Grat, den es östlich des Gross Sättelistock Gipfelaufbaus zu Erreichen gilt. (Planggengrat). Man steigt die Schutthalde, die vom Gross Sättelistock zum Planggenstafel reicht, an deren rechter Begrenzung hoch (nicht ganz so extrem mühsam wie vermutet). Ganz oben führen zwei Couloirs nach rechts (Osten) aufwärts. Wir wählen das obere und gelangen auf einen Kleinstsattel. Mittels Spreizschritt (Tierspuren) erreichen wir den steilen Grashang unter dem Planggengrat und stehen wenige Minuten später bereits auf dem Grat unter dem Gross Sättelistock Ostgrat. T6, keine Frage.

Nun in mehrheitlich gutem Fels recht vergnüglich dem Ostgrat entlang auf den Gross Sättelistock. Es sind einige Haken vorhanden, namentlich die Schlüsselstelle ist gut abgesichert. Ca. ZS, IV.

Mehr oder weniger dem Grat entlang zum Scheyeggstock, es sind hier diverse Varianten möglich. So um T5/T6.

Der Abstieg vom Scheyeggstock in den Sattel vor dem Spitzmann ist ziemlich unübersichtlich und sieht von weitem beängstigend aus. Gut, dass ich diesen Abschnitt erst später aus der Ferne zum ersten Mal sehe. Es zeigt sich aber, dass der Abstieg gar nicht so schwierig und der Fels abgesehen von viel lose herumliegendem Material recht solide ist. Etwas Spürsinn für die gute Routenwahl ist sicher vorteilhaft. Findet man die Ideallinie, vielleicht so T6-?

Aufstieg dem Grat entlang in gutgriffigem Schrofengelände zum Spitzmann, auch so um T6.

Weiter dem Grat entlang vom Spitzmann absteigen, wobei man eine Stelle vorteilhaft abseilt (wenige Meter, eingerichtet). Nun horizontal in gutem Fels sehr ausgesetzt weiter in Richtung Rigidalstock. Ca. II, wenn man abseilt.

Ausgesetzt...naja, behauptet jedenfalls mein Begleiter und bereut es gleichzeitig, dass ich wegen der nebulösen Sichtweite von maximal dreissig Metern gar nichts von dieser Ausgesetztheit mitkriege. Alles nur Fake?

Beim Rigidalstock Ostgrat halten wir uns weniger an den Grat, sondern suchen uns eine Linie in der Flanke rechts (nördlich) der Gratkante, ohne uns allzu weit vom Grat zu entfernen. Wir durchsteigen dabei einen flachen, schluchtartigen Kamin und gelangen über Schrofen aufs letzte kurze Gratstück zum Gipfel.

Abstieg vom Rigidalstock über den einfacheren der beiden Klettersteige zur Sesselbahn, die uns charmanterweise und gegen Bargeld nach Ristis zurückbringt. 

Tourengänger: ossi, Tobi
Communities: T6


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