Der Regen verfolgt mich - nasse Gipfelrunde zum Laufbacher Eck


Publiziert von Kris , 11. Juli 2022 um 21:21.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 5 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Strecke:ca. 11km
Kartennummer:DAV Allgäu West (2/1)

Das Allgäu und ich sind (meistens) keine Wetterfreunde. Das ist mittlerweile auch einigermaßen gut dokumentiert hier auf hikr. Dieser Dokumentation füge ich nun noch eine weitere Episode aus dem Jahre 2018 hinzu. Angesagt waren spätnachmittägliche Gewitter, davor Wolken-Nebel-Mix mit wiederkehrenden Schauern. Kein optimales Ausgehwetter, aber meine alpine Zeit ist leider begrenzt. Daher schaue ich ab dem Edmund-Probst-Haus, was so geht und verkürze den Aufstieg frech per Bahn .. 

Es verschlägt mich auf eine lange Querung, die ich zuvor nicht begangen bin - dem Weg zum Laufbacher Eck. Dieser ist bei entsprechender Trittsicherheit und Vorsicht für geübte(!) Berggänger auch im nassen Zustand machbar. Bei Unsicherheit: besser trockene Verhältnisse abwarten. Ein breiter Weg führt vom Edmund-Probst-Haus zum Zeigersattel. Hier kann sowohl Zeiger als auch Hüttenkopf bestiegen werden, beide Gipfel habe ich allerdings bereits "abgehakt". Also zieht es mich weiter auf dem Höhenweg, unterhalb des großen Seekopfs entlang. Für eine Besteigung hätte ich mich wohl direkt vom Zeiger auf dem Grat halten müssen wie auch andere Berichte hier zeigen, somit schreite ich um ein heikles, abschüssiges Altschneefeld herum auf dann wieder besserem Weg bis hinter den kleinen Seekopf. Hier führt ein gutmütiger Grashang einfach bis auf den höchsten Punkt (2096m). 

Auf gleichem Wege retour wandere ich den Höhenweg weiter entlang unterhalb des Schochen, den ich eigentlich auch ersteigen will. Einfacher wäre wohl auch hier gewesen, einfach oben dem Grat zu folgen.. anstatt dessen folge ich dem Weg nach links um den Schochen herum und versuche mein Glück auf der anderen Seite, wo ein grasiger Durchbruch durch die Schrofen einigermaßen gangbar aussieht. Im hohen, schrofendurchsetzten und sehr feuchten Gras ist aber nach ein paar dutzend Höhenmetern für mich Schluss. Also wieder runter auf den Weg zum Laufbacher Eck, dem ich nun an einigen Versicherungen entlang unterhalb des schwierigeren Lachenkopfs folge bis zur Lacherscharte. Das Wetter schaut eher schlechter als besser aus, also zügig rauf aufs Laufbacher Eck. Am Ende wiederum sehr gutmütige letzte Meter auf den Grasbuckel. Aussicht auf Schneck und die Höfats genießen + wieder retour auf gleichem Wege.

Es fängt in der Nähe des Schochen an in Strömen zu regnen. So kann man die fixe Idee, nun doch noch den Schochen zu besteigen als nicht vernünftig einordnen - zumal ich auf der Westseite geradewegs durch steiles Gras aufsteige (T5, bei trockenen Verhältnissen etwas leichter). Aussicht gibt es dann oben natürlich keine, nur ein einfaches GK. Am Ende des Tages eine gute Metapher für das Bergsteigen im Allgemeinen, dass ich mich quasi ohne Belohnung mit erhöhtem Risiko noch auf den unbedeutenden Buckel hinauf-schleppe, nur damit man es gemacht hat. Der Rest des Weges ist dann bis auf die Stelle mit dem Altschneefeld Routine. Mit der Bahn ab ins Tal & Equipment trocknen..

Liebes Allgäu, so langsam aber sicher gehen mir die Gipfelziele für Regentage aus.. sei doch gutmütig und schick Sonnenschein, wenn ich wieder da bin ;-)


  • KONDITION 2.5/5
  • ORIENTIERUNG 3.5/5
  • TECHNIK 3/5
  • EXPONIERTHEIT 3.5/5

  • Tourengänger: Kris


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    Kommentare (1)


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    F3ttmull hat gesagt: Kurzfristig Regen
    Gesendet am 12. Juli 2022 um 10:04
    Ich war letzten Sonntag in Baad, es hat von 9-10 Uhr leicht geregnet, das hat aber ausgereicht, dass es bis ca. 14 Uhr größtenteils keine Fernsicht gab. Also, daher sollte man lieber erst später aufbrechen, um noch etwas Sonne abhaben zu wollen :)


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