Piz Mezdi

Ich habe Ferien und verbringe ein paar Tage im Oberengadin. Wegen des schneearmen Winters und des warmen Frühsommers sind bereits praktisch alle hohen Wanderberge begehbar. Für den Anreisetag habe ich mir ein relativ schnelles Ziel oberhalb von St. Moritz ausgesucht. Geparkt habe ich mein Auto passenderweise auf dem Parkplatz des Sportzentrums an der Via Mezdi. Von dort aus gehe ich Richtung Nordosten und biege dann in die Via Tegiatscha ab. Dieser entlang gehe ich an den Waldrand zum Punkt P. 1778.

Hier biege ich auf einen schönen Wanderweg ab, der mich durch den Wald bergauf führt. Ein Informationszettel warnt, dass auf diesem Wanderweg heute noch ein Mountainbikerennen stattfinden wird. Ich habe aber Glück und noch sind keine Mountainbiker unterwegs. So kann ich den ruhigen Aufstieg durch den kühlen Wald geniessen. Zwei oder drei Mal komme ich an einer Abzweigung vorbei, aber jedes Mal ist die Orientierung kein Problem.

Bei ein wenig unterhalb von 2100 MüM verlasse ich den Wald und gehe nun in kurzen Kehren durch kombiniertes Wiesen- und Felsgelände weiter bergauf. Anschliessend werden die Felsen weniger und die Kehren grösser. Auf gut 2250 MüM quert dann der Weg für längere Zeit Richtung Südwesten. Anschliessend folgen nochmals viele kurze Kehren steil bergauf bis der Wanderweg sich beim P. 2606 teilt. Rechts geht es zum Lej Rosatsch und Piz da l'Ova Cotschna. Rechts zum Piz Mezdi. Vorerst folge ich dem Wanderweg auf den Piz Mezdi. In einem grossen Bogen über eine riesige Schutthalde steige ich die letzten knapp 400 Höhenmeter auf den Gipfel.

Von oben ist die Aussicht sehr gut! Man sieht in alle Himmelsrichtungen. Besonders imposant ist der Blick zum Piz Bernina und der Tiefblick Richtung St. Moritz. Weil es noch früh am Tag ist, entscheide ich mich noch ein wenig Richtung Süden zu gehen. Zuerst geht es ein wenig bergab und dann leicht bergauf zum Cuolm d'Mez. Auch dort ist die Aussicht sehr gut. Beim Blick nach unten fällt mein Blick auf den Piz da l'Ova Cotschna und ich entscheide mich, auch dort noch hinauf zu gehen, falls es die Zeit noch erlaubt.

Also gehe ich zurück zum Piz Mezdi und dann wieder hinunter zur Wanderwegkreuzung beim P. 2606. Nun gehe ich weiter Richtung Südwesten, fast flach am Lej Rostsch vorbei. Danach steilt der Weg wieder deutlich auf. Dafür bin ich umso schneller auf dem höchsten Punkt des Piz da l'Ova Cotschna. Die Aussicht auf St. Moritz ist hier noch besser, dafür sieht man natürlich nicht mehr auf die Bernina Gruppe.

Nach einer langen Pause gehe ich zurück zum Lej Rosatsch und dann auf dem Aufstiegsweg wieder hinunter Richtung St. Moritz. Ich habe Glück und gerade als ich bei der Strecke des Mountainbikes Rennen ankomme, fährt der letzte Mountainbiker hinunter. So kann ich den Abstieg in Ruhe geniessen, ohne auf die Teilnehmer des Rennens achten zu müssen.