Via Haubitzli auf den Bockmattlistock (1932 m)
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Diese Saison bin ich schon zum zweiten Mal auf dem Bockmattlistock. Während ich im
Mai die schneefreie Südflanke nutzte, geht es diesmal durch die Nordflanke des Tierbergs und das Haubitzli.
Seit ich den SAC-Alpinwanderführer mit der Haubitzlitour besitze, steht diese Tour auf meiner Wunschliste. Nachdem
alpen_kraxler die Tour erfolgreich gemeistert und
Polder das Topo zum Ausstieg beigesteuert hatte, wollte ich in nichts nachstehen.
Ich gehe die Strasse Richtung Innerthal zurück bis zum Abzweig Fällätschen, wo der Weg zur Schwarzenegg ansteigt. Ich bin diesen Weg schon ein paar Mal gegangen. Wenn man eine Strecke kennt, kommt sie einem nicht so lang vor. Vorbei geht es an den Hütten von Fällätschen, durch den Wald und schliesslich über offenes Gelände. Nach einer Stunde erreiche ich die Schwarzenegghöchi.
Jetzt beginnt die Querung nach Trepsen. Der Beginn des Weges ist neu gemacht. Früher war es hier sehr matschig. Der Weg nach Trepsen führt in munterem Auf und Ab. Er ist relativ trocken, noch grossteils im Schatten und ab und zu ein Wäldchen querend.
Bei Trepsen habe ich schon einen Überblick über die Querung ins Haubitzli. Von hier unten sieht alles relativ harmlos aus. Ich folge dem Wanderweg weiter bis zu dem Gebäude auf 1400 m. Jetzt halte ich auf den Rücken zu, der vom Tierberg herunterzieht, konkret: auf das Geröllfeld an dessen rechtem Rand, bei dem sich der Einstieg befindet.
Bei 1590 m begrüsst mich ein Felsen mit blauweisser Markierung und leitet mich zum Einstieg. Es gibt gute Pfadspuren und eine Menge rotweisser und blauweisser Markierungen. Bis es dann keine Felsen mehr gibt, auf denen man die Markierungen hätte anbringen können. Das Gras und sonstige Pflanzen stehen in üppigstem Grün und verdecken alles. Ich habe das Gefühl, dass ich zu tief gehe, da vor mir einige Felsrippen auftauchen. Das war ein Fehler. Überall scheint es Linien in der Flora zu geben, die auf Pfade oder Wildwechsel hindeuten.
Ich steige also an und folge allem, was man als Spur deuten könnte. Unter dem Grünzeug sieht man nicht, ob das Terrain gestuft oder schräg ist. Ich rutsche einige Male aus, kann mich aber rasch wieder fangen. Ausgerechnet heute habe ich mal die leichteren Bergstiefel angezogen. Vielleicht bin ich ja zur falschen Jahreszeit hier. An Geländekanten durchquere ich oft Erlengebüsche, die mir Sicherheit geben. Schliesslich steige ich in einer Runse noch weiter hoch, da im Alpinwanderführer eine Höhe von 1740 m für den Einstieg ins Haubitzli angegeben ist. Doch die Querung der nächsten Geländekammer ist so steil und rutschig, dass ich wieder ein Stück absteige zu einer Art felsdurchsetztem Pfad.
Noch um ein, zwei Kanten und ich erreiche schliesslich das Haubitzli, allerdings bereits in stolzer Höhe. Ich quere den Kessel südwärts, die Höhe haltend, und halte auf den markanten Felsen gegenüber zu, der den Ausstieg markiert. Hier treffe ich endlich wieder auf die Markierungen. Ich folge diesen unter dem Felsen nach Südosten und oberhalb des Felsens wieder in die Gegenrichtung. Nach und nach führt der Pfad auf einen Rücken, der zum Felsen herunterzieht und daher nicht so steil ist. Ich finde sogar die Markierungen bis zum Ausstieg beim Sattel südöstlich des Gipfels. Jetzt sind es nur noch ein paar Schritte bis zum höchsten Punkt, den ich nach insgesamt gut vier Stunden erreiche. Ab dem Einstieg in die Querung habe ich geschlagene zwei Stunden benötigt.
Am Gipfel ist erstaunlich wenig los. Sind die heute alle in der Badi? Ich hadere noch ein bisschen mit mir, dass ich die alten Wegspuren verloren habe und mache einen kleinen Power Nap. Anschliessend geht es hinunter zum Bockmattlipass und durch die Chälen zur Schwarzenegghöchi. Die Bockmattlihütte lasse ich – im wahrsten Sinne des Wortes – links liegen, da beim letzten Besuch der Suure Moscht lauwarm war.
Als ich von der Schwarzenegg wieder zum See hinabsteige, bin ich erstaunt, wie steil der Weg ist, den ich heute Vormittag ja aufgestiegen bin. Beim Oberhof kehre ich kurz ein; hier ist der Suure Moscht erfrischend kühl. Für den Abstieg habe ich gute anderthalb Stunden benötigt.
Fazit: Das war meine erste Tour in weglosen steilen Grasflanken. Natürlich habe ich mich geärgert, dass ich die alten Wegspuren so kolossal verpasst habe. Die Swisstopo-App hat leider die Karte von 1995, auf der die Wegspuren noch verzeichnet sind, im Feld nicht rausgerückt. Und die Komoot-App hat mir während der Aufzeichnung auch keinen Zugriff auf den
GPS-Track von
Carpintero gestattet, den ich als geplante Tour importiert hatte. Dass ich Carpinteros Track auch in die Swisstop-App importiert hatte und vor Ort hätte anschauen können, habe ich leider erst wieder zu Hause gemerkt. Auf jeden Fall bin ich um einige Erfahrungen reicher.
Orientierung: Wanderwege einfach (markiert und ausgeschildert), dito Anstieg bis zum Einstieg in die Querung auf 1590 m. Haubitzli und Ausstieg: mittel. Querung bis zum Haubitzli: schwierig.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke.
Führer: Remo Kundert / Marco Volken, Alpinwandern / Gipfelziele Zentralschweiz/Vierwaldstättersee, SAC-Verlag, 2016, Tour 40 (T4+)
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und die allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)

Seit ich den SAC-Alpinwanderführer mit der Haubitzlitour besitze, steht diese Tour auf meiner Wunschliste. Nachdem


Ich gehe die Strasse Richtung Innerthal zurück bis zum Abzweig Fällätschen, wo der Weg zur Schwarzenegg ansteigt. Ich bin diesen Weg schon ein paar Mal gegangen. Wenn man eine Strecke kennt, kommt sie einem nicht so lang vor. Vorbei geht es an den Hütten von Fällätschen, durch den Wald und schliesslich über offenes Gelände. Nach einer Stunde erreiche ich die Schwarzenegghöchi.
Jetzt beginnt die Querung nach Trepsen. Der Beginn des Weges ist neu gemacht. Früher war es hier sehr matschig. Der Weg nach Trepsen führt in munterem Auf und Ab. Er ist relativ trocken, noch grossteils im Schatten und ab und zu ein Wäldchen querend.
Bei Trepsen habe ich schon einen Überblick über die Querung ins Haubitzli. Von hier unten sieht alles relativ harmlos aus. Ich folge dem Wanderweg weiter bis zu dem Gebäude auf 1400 m. Jetzt halte ich auf den Rücken zu, der vom Tierberg herunterzieht, konkret: auf das Geröllfeld an dessen rechtem Rand, bei dem sich der Einstieg befindet.
Bei 1590 m begrüsst mich ein Felsen mit blauweisser Markierung und leitet mich zum Einstieg. Es gibt gute Pfadspuren und eine Menge rotweisser und blauweisser Markierungen. Bis es dann keine Felsen mehr gibt, auf denen man die Markierungen hätte anbringen können. Das Gras und sonstige Pflanzen stehen in üppigstem Grün und verdecken alles. Ich habe das Gefühl, dass ich zu tief gehe, da vor mir einige Felsrippen auftauchen. Das war ein Fehler. Überall scheint es Linien in der Flora zu geben, die auf Pfade oder Wildwechsel hindeuten.
Ich steige also an und folge allem, was man als Spur deuten könnte. Unter dem Grünzeug sieht man nicht, ob das Terrain gestuft oder schräg ist. Ich rutsche einige Male aus, kann mich aber rasch wieder fangen. Ausgerechnet heute habe ich mal die leichteren Bergstiefel angezogen. Vielleicht bin ich ja zur falschen Jahreszeit hier. An Geländekanten durchquere ich oft Erlengebüsche, die mir Sicherheit geben. Schliesslich steige ich in einer Runse noch weiter hoch, da im Alpinwanderführer eine Höhe von 1740 m für den Einstieg ins Haubitzli angegeben ist. Doch die Querung der nächsten Geländekammer ist so steil und rutschig, dass ich wieder ein Stück absteige zu einer Art felsdurchsetztem Pfad.
Noch um ein, zwei Kanten und ich erreiche schliesslich das Haubitzli, allerdings bereits in stolzer Höhe. Ich quere den Kessel südwärts, die Höhe haltend, und halte auf den markanten Felsen gegenüber zu, der den Ausstieg markiert. Hier treffe ich endlich wieder auf die Markierungen. Ich folge diesen unter dem Felsen nach Südosten und oberhalb des Felsens wieder in die Gegenrichtung. Nach und nach führt der Pfad auf einen Rücken, der zum Felsen herunterzieht und daher nicht so steil ist. Ich finde sogar die Markierungen bis zum Ausstieg beim Sattel südöstlich des Gipfels. Jetzt sind es nur noch ein paar Schritte bis zum höchsten Punkt, den ich nach insgesamt gut vier Stunden erreiche. Ab dem Einstieg in die Querung habe ich geschlagene zwei Stunden benötigt.
Am Gipfel ist erstaunlich wenig los. Sind die heute alle in der Badi? Ich hadere noch ein bisschen mit mir, dass ich die alten Wegspuren verloren habe und mache einen kleinen Power Nap. Anschliessend geht es hinunter zum Bockmattlipass und durch die Chälen zur Schwarzenegghöchi. Die Bockmattlihütte lasse ich – im wahrsten Sinne des Wortes – links liegen, da beim letzten Besuch der Suure Moscht lauwarm war.
Als ich von der Schwarzenegg wieder zum See hinabsteige, bin ich erstaunt, wie steil der Weg ist, den ich heute Vormittag ja aufgestiegen bin. Beim Oberhof kehre ich kurz ein; hier ist der Suure Moscht erfrischend kühl. Für den Abstieg habe ich gute anderthalb Stunden benötigt.
Fazit: Das war meine erste Tour in weglosen steilen Grasflanken. Natürlich habe ich mich geärgert, dass ich die alten Wegspuren so kolossal verpasst habe. Die Swisstopo-App hat leider die Karte von 1995, auf der die Wegspuren noch verzeichnet sind, im Feld nicht rausgerückt. Und die Komoot-App hat mir während der Aufzeichnung auch keinen Zugriff auf den


Orientierung: Wanderwege einfach (markiert und ausgeschildert), dito Anstieg bis zum Einstieg in die Querung auf 1590 m. Haubitzli und Ausstieg: mittel. Querung bis zum Haubitzli: schwierig.
Ausrüstung: Alpinwanderausrüstung, inkl. fester Bergschuhe mit rutschfesten
Sohlen, Teleskopstöcke.
Führer: Remo Kundert / Marco Volken, Alpinwandern / Gipfelziele Zentralschweiz/Vierwaldstättersee, SAC-Verlag, 2016, Tour 40 (T4+)
(Dies ist ein Tourenbericht. Es handelt sich daher um meine persönlichen Gehzeiten und meine subjektive Einschätzung der Schwierigkeit ohne Anspruch auf Objektivität. Jeder, der diesen Tourenbericht als Basis für eine eigene Unternehmung verwendet, ist persönlich für seine eigene Sicherheit und die allfälliger Schutzbefohlener verantwortlich.)
Tourengänger:
Uli_CH

Communities: Alleingänge/Solo
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