Summer of '22: Chamanna Segantini, mein "Erkältungshospiz"
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Howdy,
Hinweis: dies ist ein eindeutig persönlich geprägter Bericht; der Informationsgehalt zur Route ist marginal.
Ein geschäftlicher Freitagstermin und beste Wetteraussichten im Oberengadin schreien förmlich nach "Kurzferien". Wenn kurz davor noch der Startschuss für mehrere Wochen Strohwitwerdasein erfolgt ist, hat man als countryboy eigentlich gar keine Wahl mehr: ein Wanderwochenende muss her, auch wenn eine starke Erkältung eigentlich Schonverhalten anzeigen würde. Deshalb sind auch Touren mit angepasster Anforderung gefragt. Glücklicherweise habe ich da noch ein paar Ideen von vergangenen Engadinferien, so z.B. eben ein Besuch auf der Segantinihütte.
Start/Ziel ist die Bergstation der Sesselbahn Alp Languard, dank zwei Hotelübernachtungen glücklicherweise ohne Kostenfolge. Der Weg zur Chamanna Segantini ist von Beginn weg gut ausgeschildert und nach der ersten richtigen Verzweigung handelt es sich schon fast um einen ganz natürlichen Geburtskanal. Für so eine klassische T2-Route gibt es auch nirgends Grund für einen Kaiserschnitt. Jedenfalls sollte hier die Rega nicht zum Einsatz kommen. ...es sei denn... Es sei denn, ein hoffnungslos erkälteter Wanderer, der eigentlich das Bett hüten sollte, begibt sich auf den Weg und schneuzt und schneuzt und schneuzt, füllt Massen an Nastüechli mit Schnoder, der zwischen gelb und grün sämtliche Farbfacetten abdeckt. Die Menge, die dabei zusammen kommt, ist eigentlich nur dadurch erklärbar, dass sich das Hirn infolge eines ganz aggressiven Virus aufgelöst hat und in 30ml-Dosen nach und nach durch die Nase entleert. Also vielleicht doch noch Rega?
Nein. Was hier unzählige Nastüechli füllt, scheint wohl doch einen herkömmlicheren Ursprung gehabt zu haben, denn ich erreiche die Segantinihütte bei klarem Bewusstsein. Vor der Einkehr werfe ich einen Blick auf eine Abstechervariante: den Westgipfel Las Sours. Zumindest im Morgenlicht sieht dieser düstere Schutthaufen aber so hässlich aus, dass ich ihn ohne einen Hauch von Bedauern abschreibe. So suche ich als einer der ersten Gäste um 11:00 ein gediegenes Plätzchen auf der Terrasse. Nun folgt die zweitgrösste Herausforderung des Tages. Mit an Stimmverlust grenzender Heiserkeit gilt es nun eine Gerstensuppe und eine Tasse Tee zu bestellen. Es gelingt. Zwar mit kaum messbarer Dezibelzahl und mindestens zwei Stimmbrüchen, aber es gelingt. Die Suppe ist lecker und der Tee ist eine wahre Wohltat. Zum allgemeinen Wohlbefinden gesellt sich dann auch die wärmende Sonne und die grandiose Aussicht! Eine Powerkombination an Medizin.
Schliesslich folgen Abstieg auf der Nordseite und die Rückkehr zur Alp Languard auf der Panoramapromenade. Eigentlich hätte ich mir beim Unteren Schafberg noch eine zweite Teepause erhofft, aber dort ist alles so restlos überfüllt, dass ich unverrichteter Dinge weiterziehe; im wahrsten Sinne des Wortes. Der Weg zur Alp Languard zieht sich dann tatsächlich noch ganz schön hin. Aber vielleicht ist das ja auch nur die Wahrnehmung eines hoffnungslos erkälteten Wanderers.
Wandertempo gemütlich, Pausenzeit rund 1 Std.
Auch der Sonntag wollte dann noch genutzt sein: Piz Languard
countryboy
P.S. Sofern man T2 richtig zu interpretieren weiss, ist Nachwandern erlaubt. ;-)
Hinweis: dies ist ein eindeutig persönlich geprägter Bericht; der Informationsgehalt zur Route ist marginal.
Ein geschäftlicher Freitagstermin und beste Wetteraussichten im Oberengadin schreien förmlich nach "Kurzferien". Wenn kurz davor noch der Startschuss für mehrere Wochen Strohwitwerdasein erfolgt ist, hat man als countryboy eigentlich gar keine Wahl mehr: ein Wanderwochenende muss her, auch wenn eine starke Erkältung eigentlich Schonverhalten anzeigen würde. Deshalb sind auch Touren mit angepasster Anforderung gefragt. Glücklicherweise habe ich da noch ein paar Ideen von vergangenen Engadinferien, so z.B. eben ein Besuch auf der Segantinihütte.
Start/Ziel ist die Bergstation der Sesselbahn Alp Languard, dank zwei Hotelübernachtungen glücklicherweise ohne Kostenfolge. Der Weg zur Chamanna Segantini ist von Beginn weg gut ausgeschildert und nach der ersten richtigen Verzweigung handelt es sich schon fast um einen ganz natürlichen Geburtskanal. Für so eine klassische T2-Route gibt es auch nirgends Grund für einen Kaiserschnitt. Jedenfalls sollte hier die Rega nicht zum Einsatz kommen. ...es sei denn... Es sei denn, ein hoffnungslos erkälteter Wanderer, der eigentlich das Bett hüten sollte, begibt sich auf den Weg und schneuzt und schneuzt und schneuzt, füllt Massen an Nastüechli mit Schnoder, der zwischen gelb und grün sämtliche Farbfacetten abdeckt. Die Menge, die dabei zusammen kommt, ist eigentlich nur dadurch erklärbar, dass sich das Hirn infolge eines ganz aggressiven Virus aufgelöst hat und in 30ml-Dosen nach und nach durch die Nase entleert. Also vielleicht doch noch Rega?
Nein. Was hier unzählige Nastüechli füllt, scheint wohl doch einen herkömmlicheren Ursprung gehabt zu haben, denn ich erreiche die Segantinihütte bei klarem Bewusstsein. Vor der Einkehr werfe ich einen Blick auf eine Abstechervariante: den Westgipfel Las Sours. Zumindest im Morgenlicht sieht dieser düstere Schutthaufen aber so hässlich aus, dass ich ihn ohne einen Hauch von Bedauern abschreibe. So suche ich als einer der ersten Gäste um 11:00 ein gediegenes Plätzchen auf der Terrasse. Nun folgt die zweitgrösste Herausforderung des Tages. Mit an Stimmverlust grenzender Heiserkeit gilt es nun eine Gerstensuppe und eine Tasse Tee zu bestellen. Es gelingt. Zwar mit kaum messbarer Dezibelzahl und mindestens zwei Stimmbrüchen, aber es gelingt. Die Suppe ist lecker und der Tee ist eine wahre Wohltat. Zum allgemeinen Wohlbefinden gesellt sich dann auch die wärmende Sonne und die grandiose Aussicht! Eine Powerkombination an Medizin.
Schliesslich folgen Abstieg auf der Nordseite und die Rückkehr zur Alp Languard auf der Panoramapromenade. Eigentlich hätte ich mir beim Unteren Schafberg noch eine zweite Teepause erhofft, aber dort ist alles so restlos überfüllt, dass ich unverrichteter Dinge weiterziehe; im wahrsten Sinne des Wortes. Der Weg zur Alp Languard zieht sich dann tatsächlich noch ganz schön hin. Aber vielleicht ist das ja auch nur die Wahrnehmung eines hoffnungslos erkälteten Wanderers.
Wandertempo gemütlich, Pausenzeit rund 1 Std.
Auch der Sonntag wollte dann noch genutzt sein: Piz Languard
countryboy
P.S. Sofern man T2 richtig zu interpretieren weiss, ist Nachwandern erlaubt. ;-)
Tourengänger:
countryboy

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