Wetten, dass..?


Publiziert von DanyWalker , 27. September 2022 um 17:01.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Oberengadin
Tour Datum:23 August 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1280 m
Abstieg: 1845 m
Strecke:18 Km

Meist ist wandern ein Genuss und dient auch zur Erholung. Heute ist dem aber mal nicht so. Einzig und allein um die Leistung geht es heute. 

Hier im Oberengadin gibts den Steinbocktreck. Dabei stehen vier Hüttenziele auf der Liste. Die Paradieshütte, die Georgy Hütte beim Piz Languard, die Segantini Hütte und der Untere Schafberg.
Wetten, dass wir alle vier Hütten an einem Tag zu schaffen.?
Zuerst mussten wir den besten Routenverlauf planen. Unsere Routenwahl war schlussendlich genau so wie oben gerade aufgezählt. Dabei kommt erschwerend hinzu, dass die Paradieshütte erst um 10 Uhr öffnet, und der Untere Schafberg seine Fensterläden bereits um 16.30 Uhr schliesst. Top die Wette gilt.
Startpunkt ist die Alp Languard. Kurz nach 9 Uhr marschieren wir zügig los. Die ersten 250 Hm und die erste Hütte, die Paradies Hütte, ist kurz vor 10 Uhr erreicht. Wir sind kurz vor der Hütten Crew dort. Warten brav bis diese dann aufgeschlossen haben und mit dem einrichten und putzen beginnen, auch wenns uns unter den Füssen brennt, und unter den Nägel juckt. 
Trotzdem fragen wir dann kurz nach 10 Uhr, ob wir kurz das Einrichten unterbrechen dürften, denn es gibt auch bei jeder Hütte einen Stempel ins Steinbocktreck Heft. Bekommen wir, wenn auch die Freude darüber auf der anderen Seite sich in Grenzen hält. Absolut verständlich, wenn schon beim Eintreffen von zwei ungeduldigen der Stempel und keine Konsumation bestellt wird. Eigentlich...... gäbe es bei jeder Hütte ein kleines Geschenk..... aber wir wollens jetzt nicht auf die Spitze treiben, sondern bedanken uns für den Stempel und ziehen sofort weiter. 
Denn nun wartet das grösste Stück auf uns. Die Georgy Hütte unterhalb des Piz Languard. Den Piz Languard Gipfel auf 3260 Meter wollen wir natürlich auch nicht auslassen. 
Zu allem "Übel" gehts zuerst mal hinunter, so dass sich der anschliessende saftige Aufstieg auch lohnt. 
800 Meter sind zu bewältigen, und eine grössere Pause ist nicht eingeplant, mehrere schon gar nicht. Nur kurze Trinkpausen leisten wir uns. Das führt dazu, dass wir gut vorankommen, jedenfalls bis kurz vor der Hütte. Die letzte Höhenmeter machen sich bei mir, wohl auch der Höhe geschuldet, langsam bemerkbar. 
Trotzdem sind wir, als wir bei der Hütte ankommen, gut in der Zeit. Es reicht für etwas flüssiges auf der Hüttenterasse. Ganz brav einen selbstgemachten Sirup Der schmeckt fantastisch und tut richtig gut. Das erste Geschenk gibts dann obendrein auch noch.
Wir leisten uns danach den Gipfel des Piz Languard, inklusive einer weiteren zwanzig Minütigen Pause. 
Hierbei darf auch mal der Genuss zur Geltung kommen. Denn der Ausblick hier oben ist einfach der Hammer.
Der Abstieg ist steinig und steil. Der Weg zur Georgy Hütte und zum Piz Languard ist nach wie vor ein T3 Weg und auch wenn wir uns eine Zeitvorgabe gesetzt haben, ist hier die Vorsicht an erster Stelle. Dass der Weg nicht ganz Ohne ist, zeigt sich beim Abstieg. Gleich zwei Aufsteigern begegnen wir, bei denen es nicht mehr weiter geht. Bei beiden Fällen ist das Mentale das Problem. Wir bieten Hilfe an, und warten schlussendlich bis sich die Situation entschärft hat. 
Der steile Abstieg und die Blockgestein Passagen auf dem Steinbockweg zur Segantinihütte, plus die eben erwähnten kurzen Unterbrechungen beim Abstieg, führen dazu, dass wir zeitlich etwas ins Hintertreffen geraten. Ganz zu schweigen davon, dass ich bei den letzten Höhenmeter zur Segantini nicht mehr zu den flinksten am Berg zähle. 
Da wir zeitlich etwas knapp dran sind, als wir bei der Segantini eintreffen, gönnen wir uns eben nur fünf Minuten Pause.
Beim Aufbruch zur letzten Hütte haben wir noch eine Stunde Zeit um die letzte Hütte zu erreichen. Beflügelt von der fünf Minuten Pause, sind wir wieder zackig unterwegs. Runter gehts immer schnell. Und somit sind wir um 16.00 Uhr beim Unteren Schafberg. Das reicht sogar noch für einen kühlen Ice Tea.
Als Dessert gibts nichts zu essen, denn die Küche ist bereits geschlossen, nein der Abstieg nach Pontresina steht noch an. 
Wette gewonnen. Gegen wen? Gegen niemanden, einfach als Challenge. Da wir überall schon mindestens einmal gewandert sind, ist es auch in Ordnung wenn der Genuss heute etwas auf der Strecke blieb. 
Die Freude über das erreichte ist gross. Wir schlafen gut und tief in dieser Nacht.






Tourengänger: DanyWalker


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen

T2
T6- II
T3
6 Aug 18
Hoch hinaus · DanyWalker
T3
10 Jul 11
Piz Languard m.3261,86 · Alberto
T3
9 Aug 15
Piz Languard 3262m · Castillion
T4
26 Aug 21
Piz Languard · Hudyx

Kommentar hinzufügen»