Laliderer Falk und Totenfalk
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Eigentlich war schon länger eine Tour im Wettersteingebirge geplant; Wetter passt, Zeit wär` auch, aber die Rechnung geht halt nie ohne Wirt. Wirte sind in diesem Fall unsere G(estörten)7-"Volksvertreter", wie vor sieben Jahren schon einmal müssen die sich vorm Volk in Sicherheit bringen. Als Ausweichziel und ca. anspruchsgleiches Äquivalent fällt mir der Laliderer Falk im heute nicht gesperrten Teil des Karwendels ein, den ich zwar schon kenne, aber nicht vom Blausteigkar her. Wurde auch mal Zeit !
Auf der Fahrt nach Hinterriß schwant mir Schlimmes. Am Sylvensteinsee kontrolliert die Polizei Fahrzeuge in Richtung Fall; zu meinem Glück geht`s wohl "bloß" um die Straße nach Wallgau, der freundliche Beamte gibt für Hinterriß grünes Licht. Am P4 wird das Rad geparkt, und vom P6 erfolgt der Start. Die Strecke zur Gumpenalm taugt genau, um sich den Knick aus den Knien zu laufen. Am Einstieg zum Blausteigkar wird`s ernst; eine Begutachtung zeigt, dass nur der westliche Teil der Stufe abgetrocknet ist, weiter östlich hat der schrofigere Teil die nächtlichen Regenmengen noch nicht ganz verdaut. Knapp östlich der westlichen Rippe geht`s gut an, in der Mitte der Stufe wird`s dann sehr griffarm und die Schuhsohlen sollten trocken sein. Also mindestens II+ (eher III-), zudem könnt` man schon ein Stück fallen. Zum Aufatmen ist`s aber noch zu früh, die Tour wird sich ziehen. Oben dann der ganze Talgrund unter Altschnee, wird wohl jedes Jahr so sein. Westwärts gibt`s eine moderate Flanke, die durchsteigbar aussieht. Also dahin. Mittendrin dann doch ein paar "haarige" Stellen; man muss schon einigermaßen vorausschau`n, um gut da durchzukommen. An einer latschigen Ecke eröffnet sich der weitergehende Blick nach oben: breite Rinne, nix "Latschenkampf". Schönes Gelände mit Alpenrosen und sogar Edelweiß; gute Wahl, das Blausteigkar. Weiter oben wird`s blockiger, und ständig poltert`s an beiden Seiten. Es bietet sich an, mittig im Kar und mit Helm zu steigen. Dann die Sprungrinne, muss schon ~15 Jahre her sein, seinerzeit via Steinfalk. Meist guter Fels, mal rechts, mal links neben der Rinne, auch mal mittendrin. Es gibt der Möglichkeiten viele; um mit SG II durchzukommen, braucht`s aber Umsicht. Ansonsten helfen ein paar Reserven auch mal über `ne heiklere Stelle hinweg. Am Rinnenende dann erste Aussicht nordwärts, über plattiges Gelände in kurzer Zeit zum Gipfelsteinmann mit großartiger Aussicht. Das alte GB wurde entwendet (worauf lt. neuem GB zurecht viele empört sind). Mein erster Besuch hier oben wird wohl somit nicht mehr datierbar sein. Aber immerhin war der fleißige Sechz`ger-Fan auch hier und hat sein Werbegeschenk da gelassen. Zumindest gut fürs Buch !
Die Gipfelhalbe (kein Löwenbräu !) heb` ich mir für später auf, denn auch der nördliche Abstieg ist mir unbekannt. Lieber mit klarem Kopf da runter ! Und siehe da, es geht erstmal ziemlich umwegig westlich um einen Abbruch `rum. Ein paar Steinmänner helfen rüber zum Band unterm nördlichen Vorgipfel, wonach der unangenehmste Teil der Wanderung lauert, denn die Nordflanke ist dann wieder der elendige Bruch, für den das Karwendel trotz seiner Schönheit auch steht. In der Scharte vorm Turmfalk überlege ich kurz, ob ich es Westfale gleich tue und den Turmfalk noch mitnehme. Der Südanstieg dahin sieht ganz passabel aus, aber ich kenne die nördliche Seite und hab` das Lavieren wie auf rohen Eiern noch gut im Gedächtnis. Ein Blick zum Sonnenstand rät mir dann, den Turmfalk nur zu queren und am Totenfalk in Ruhe das Bier zu genießen. Gedacht und getan, zudem bietet der Totenfalk nicht nur Schotter als Sitzfläche an und man kann gemütlich auf einem Graspolster das Getane Revue passieren lassen (und zudem den regen Flugverkehr zwischen den Metropolen Schloss Elmau und München beobachten). Adi`s Gipfelglas hat eine "Koffie"-Blechhülle bekommen; mangels Stift spare ich Kapazität an Gipfelzetteln. Das Abstiegsgelände zum und durch`s Falkenkar ist mir vertraut, anschließend der überschaubare Hatsch zum Rad am P4 und Rückfahrt zum P6. Auf halber Strecke öffnet die nette Wirtin der Garberlalm sogar nochmal wegen mir ihre Pforte, um wie sie sagt, mich nicht verdursten zu lassen. Diese Fürsorge nehme ich gerne an.
Gute Infos mit sehr guter Beschreibung bekam ich von dieser Seite:
https://www.krxln.de/2016/07/laliderer-falk-und-totenfalk.html
(ist leider nicht mehr aufrufbar)
Auch Westfale hat sich hier auf dieser Seite zum Thema schon ausgelassen. Dafür meinen Dank !
Wetter/Bedingungen:
Heiteres Wetter, sehr warm, aber immer wieder schattenspendende Wolken. Und sehr wichtig: KEINE Gewittergefahr !
Nach dem doch ergiebigen, nächtlichen Regen erstaunlich gut abgetrocknetes Terrain (außer unteres Falkenkar, hier ziemlich batzig). Bei nassen Verhältnissen wird der Einstieg zum Blausteigkar sicher `ne heikle Geschichte, auch weiter oben in grasschrofigem Gelände und in der Sprungrinne wär`s dann nicht so lustig. Und: Unbedingt einen Helm tragen ! Steinschlaggefahr auf weiten Teilen der Strecke !
Die angegebene Schwierigkeit (bei Wikipedia steht II, im AVF III- für Einstieg Blausteigkar) ist unter Vorbehalt anzunehmen. Ein Aspirant sollte über Reserven diesbezüglich verfügen, zumal es sich weitgehend um wegloses, teilweise auch manchmal unübersichtliches Gelände handelt !
Insgesamt war ich mit Gipfelrasten und Pausen 11 Std. unterwegs.
Auf der Fahrt nach Hinterriß schwant mir Schlimmes. Am Sylvensteinsee kontrolliert die Polizei Fahrzeuge in Richtung Fall; zu meinem Glück geht`s wohl "bloß" um die Straße nach Wallgau, der freundliche Beamte gibt für Hinterriß grünes Licht. Am P4 wird das Rad geparkt, und vom P6 erfolgt der Start. Die Strecke zur Gumpenalm taugt genau, um sich den Knick aus den Knien zu laufen. Am Einstieg zum Blausteigkar wird`s ernst; eine Begutachtung zeigt, dass nur der westliche Teil der Stufe abgetrocknet ist, weiter östlich hat der schrofigere Teil die nächtlichen Regenmengen noch nicht ganz verdaut. Knapp östlich der westlichen Rippe geht`s gut an, in der Mitte der Stufe wird`s dann sehr griffarm und die Schuhsohlen sollten trocken sein. Also mindestens II+ (eher III-), zudem könnt` man schon ein Stück fallen. Zum Aufatmen ist`s aber noch zu früh, die Tour wird sich ziehen. Oben dann der ganze Talgrund unter Altschnee, wird wohl jedes Jahr so sein. Westwärts gibt`s eine moderate Flanke, die durchsteigbar aussieht. Also dahin. Mittendrin dann doch ein paar "haarige" Stellen; man muss schon einigermaßen vorausschau`n, um gut da durchzukommen. An einer latschigen Ecke eröffnet sich der weitergehende Blick nach oben: breite Rinne, nix "Latschenkampf". Schönes Gelände mit Alpenrosen und sogar Edelweiß; gute Wahl, das Blausteigkar. Weiter oben wird`s blockiger, und ständig poltert`s an beiden Seiten. Es bietet sich an, mittig im Kar und mit Helm zu steigen. Dann die Sprungrinne, muss schon ~15 Jahre her sein, seinerzeit via Steinfalk. Meist guter Fels, mal rechts, mal links neben der Rinne, auch mal mittendrin. Es gibt der Möglichkeiten viele; um mit SG II durchzukommen, braucht`s aber Umsicht. Ansonsten helfen ein paar Reserven auch mal über `ne heiklere Stelle hinweg. Am Rinnenende dann erste Aussicht nordwärts, über plattiges Gelände in kurzer Zeit zum Gipfelsteinmann mit großartiger Aussicht. Das alte GB wurde entwendet (worauf lt. neuem GB zurecht viele empört sind). Mein erster Besuch hier oben wird wohl somit nicht mehr datierbar sein. Aber immerhin war der fleißige Sechz`ger-Fan auch hier und hat sein Werbegeschenk da gelassen. Zumindest gut fürs Buch !
Die Gipfelhalbe (kein Löwenbräu !) heb` ich mir für später auf, denn auch der nördliche Abstieg ist mir unbekannt. Lieber mit klarem Kopf da runter ! Und siehe da, es geht erstmal ziemlich umwegig westlich um einen Abbruch `rum. Ein paar Steinmänner helfen rüber zum Band unterm nördlichen Vorgipfel, wonach der unangenehmste Teil der Wanderung lauert, denn die Nordflanke ist dann wieder der elendige Bruch, für den das Karwendel trotz seiner Schönheit auch steht. In der Scharte vorm Turmfalk überlege ich kurz, ob ich es Westfale gleich tue und den Turmfalk noch mitnehme. Der Südanstieg dahin sieht ganz passabel aus, aber ich kenne die nördliche Seite und hab` das Lavieren wie auf rohen Eiern noch gut im Gedächtnis. Ein Blick zum Sonnenstand rät mir dann, den Turmfalk nur zu queren und am Totenfalk in Ruhe das Bier zu genießen. Gedacht und getan, zudem bietet der Totenfalk nicht nur Schotter als Sitzfläche an und man kann gemütlich auf einem Graspolster das Getane Revue passieren lassen (und zudem den regen Flugverkehr zwischen den Metropolen Schloss Elmau und München beobachten). Adi`s Gipfelglas hat eine "Koffie"-Blechhülle bekommen; mangels Stift spare ich Kapazität an Gipfelzetteln. Das Abstiegsgelände zum und durch`s Falkenkar ist mir vertraut, anschließend der überschaubare Hatsch zum Rad am P4 und Rückfahrt zum P6. Auf halber Strecke öffnet die nette Wirtin der Garberlalm sogar nochmal wegen mir ihre Pforte, um wie sie sagt, mich nicht verdursten zu lassen. Diese Fürsorge nehme ich gerne an.
Gute Infos mit sehr guter Beschreibung bekam ich von dieser Seite:
https://www.krxln.de/2016/07/laliderer-falk-und-totenfalk.html
(ist leider nicht mehr aufrufbar)
Auch Westfale hat sich hier auf dieser Seite zum Thema schon ausgelassen. Dafür meinen Dank !
Wetter/Bedingungen:
Heiteres Wetter, sehr warm, aber immer wieder schattenspendende Wolken. Und sehr wichtig: KEINE Gewittergefahr !
Nach dem doch ergiebigen, nächtlichen Regen erstaunlich gut abgetrocknetes Terrain (außer unteres Falkenkar, hier ziemlich batzig). Bei nassen Verhältnissen wird der Einstieg zum Blausteigkar sicher `ne heikle Geschichte, auch weiter oben in grasschrofigem Gelände und in der Sprungrinne wär`s dann nicht so lustig. Und: Unbedingt einen Helm tragen ! Steinschlaggefahr auf weiten Teilen der Strecke !
Die angegebene Schwierigkeit (bei Wikipedia steht II, im AVF III- für Einstieg Blausteigkar) ist unter Vorbehalt anzunehmen. Ein Aspirant sollte über Reserven diesbezüglich verfügen, zumal es sich weitgehend um wegloses, teilweise auch manchmal unübersichtliches Gelände handelt !
Insgesamt war ich mit Gipfelrasten und Pausen 11 Std. unterwegs.
Tourengänger:
hefra

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