Selten begangene Routen und Gipfel rund um Fessis


Publiziert von PStraub , 4. Oktober 2009 um 16:27.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum: 3 Oktober 2009
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   Schilt-Mürtschengruppe   Spitzmeilengruppe 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1500 m
Abstieg: 1500 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus Schwanden SBB - Engi-Weberei
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus Sool - Schwanden SBB
Unterkunftmöglichkeiten:Nur im Tal
Kartennummer:1154

Der südliche Teil des Schiltgebiets ist wenig bekannt und wird von Wanderern - zu unrecht - nur selten aufgesucht. Dabei liegt zwischen dem Schilttal und der Widersteiner Furggel ein reizvolles Wandergebiet mit vielen Graten, Aussichtspunkten, Seen und Passübergängen.
Einziger Mangel: Keinerlei Möglichkeit, sein Geld für Bier oder andere Köstlichkeiten auszugeben ..


Unsere Wanderung begann in Engi und endete in Sool, alternative Auf-, Aus- und Abstiege gibt es in verschiedene Richtungen.
Von Engi via Ferienheim (1198 m) zur Abzweigung, wo der reizvolle Weg Gufeli - Chilchli beginnt. Nicht auf diesem, sondern geradeaus Richtung Alp Gheist. Die Wegspur durch das "Driangel" ist nur noch schwer zu finden, doch ein hilfreicher Geist hat ihn mit roter Farbe markiert.
Die Stüme Vivian/Wiebke hatten hier Schutzwald gleich per Quadratkilometer flachgelegt. Die Schadenflächen wurden zwar teilweise geräumt, aber die alten Wege sind vielerorts verschwunden, da sie entweder gar nicht mehr freigelegt oder bei der Naturverjüngung überwuchert wurden. Nach ca. 500 m rauhem Auf- und Ab trifft man auf einen bessern Weg, der auf rund 1450 m kurz den markierten Wanderweg Sool - Chli Gheist berührt. Den gleich wieder verlassend, steigt man via Mittler Gheist weiter nach Ober Gheist. Gheist war bis in die 50-er Jahre eine Alp für Galtvieh (Vieh, das nicht gemolken werden muss). Die - vergleichsweise winzig kleinen - Weideflächen sind heute weitgehend zugewachsen. Nur anhand der Vegetation kann man die einstigen Weidegebiete noch erahnen.
Nach Ober Gheist auf einer vorerst guten Wegspur zu Hatzgenstock und Chämmli. Beides sind völlig unauffällige Graterhebungen oder -ausläufer. Hier durch etwas steileres Gelände am südlichen Turm des Güntelchammes vorbei hinauf (kurz T4) und auf dessen höchsten Punkt, wo ein Jäger aus der Gegend ein Gipfelbuch installiert hat. Das weitgehend offene Gelände lässt viele andere Varianten zu. Chämmli kann zB. auch via Gufeli Oberstafel bestiegen werden.
Über die Köpfe des Güntelchammes zur Senke und hinauf zu P. 2364 des Breitchammes. Die beiden mittleren Türme des Breitchammes lassen sich nur mit grossen Aufwand direkt überschreiten (T6), hingegen kann man ihn auf der Westseite ca. 70 m absteigend traversieren. Vom nördlichen P. 2395 an ist es wieder ein breiter Rücken, der nahtlos in den Aufschwung zum Gufelstock übergeht. Auf dem Gratweg in die Senke vor dem Heustock und dort zum auffällig rot angemalten Steinmann, der die Grenze des Jagdbannes bezeichnet. Die Heustockfurggel traversierend auf einer Wegspur auf den Hächlenstock. Neben diesem einfachen Aufstieg bietet dieser eine ganze Reihe von anspruchsvolleren Routen, zum Beispiel die von Alpeli direkt über den Südostgrat, bei dem es eine tiefe Scharte zu queren gilt. Auffällig an diesem Grat ist der leuchtend weisse Kalk, denn in der Gipfelregion dominiert sonst der rote Verrucano.
Vom Hächlenstock auf dem markierten Weg zu P. 1969, wo man via Alpeli zur Äugstenbahn absteigen könnte. Wer noch nicht genug hat, kann hier auch Schafleger (2024), Chriesegg (1987.2; beide T4) oder, weiter östlich, Plattenstock (2074) oder Fessistock (1934; beide T3) besteigen.
Für den Weg via Ober Fessis nach Sool gibt es (mindestens) drei Varianten: via Achseli, via Ennendaner-Hohwald (nicht markiert) und via Gheistberg. Der via Achseli ist heute weitgehend eine Waldstrasse und nicht mehr besonders attraktiv. Vom Gheistberg-Weg kann wieder zum "Driangel" zurück gegangen oder über Höfli ebenfalls nach Engi abgestiegen werden (beides nicht markiert).
Ein "Driangel" ist übrigens ein Dreieck, meist wird damit ein dreieckiger "Schranz" in der Kleidung bezeichnet. Was man sich auf diesem "dornenvollen" Weg schon mal holen kann ..

Tourengänger: PStraub


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Kommentare (2)


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Bergamotte hat gesagt:
Gesendet am 6. August 2015 um 12:57
Sali Peter

Verstehe ich Dich richtig, dass Markierungen ab Driangel durch die Schmal Laui führen? Setzen die Markierungen dort ein, wo die Forststrasse aufhört (kurz nach P. 1269)?

Gruss
Gabriel

PStraub hat gesagt: RE:
Gesendet am 7. August 2015 um 16:28
Ja. Ob die noch zu finden sind oder ob sich - wie vermutlich erhofft - wieder eine Wegspur gebildet hat, weiss ich nicht.


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