Voralpengrat extended: Überschreitung der Rossflue via Chringenkante

Überschreitung der Rossflue via Chringenkante, also quasi ein Voralpengrat erweitert und eine kurze Kletterroute - ein wunderbares Halbtagsprogramm ab der auf guter Alpstraße erreichbaren Fluonalp.

Zustieg: 
Zur Chringe ists auf Wanderwegen von der Fluonalp eher umständlich. Weglos geht es deutlich angenehmer über nicht allzusteile Wiesen, wobei man den Wanderweg hierzu in der Kurve kurz vor der eigentlichen Alp (kurz vor der Furt) verlässt. Da die Chringe immer im Blick und mit den Strommasken "markiert" ist, ist der Weg leicht zu finden. Oben dann über Geröll zum Wanderweg und auf diesem kurz zur Chringe. Zum Einstieg geht es noch ein Stück weiter nach rechts unter den Strommasten durch und über einen ersten Felskopf - ob man diesen immer im Schrofengelände am besten ersteigt oder umgeht? - wir gingen links rum, was nicht ganz einfach und vor allem sehr brüchig war (T5), die anderen Möglichkeiten sahen aber auf den ersten Blick auch nicht besser aus.

Chringenkante:
Weitere Orientierungsschwierigkeiten gibt es dann erstmal nicht mehr. Es geht den Bohrhaken rechts an der Kante nach, was hier wie die ganze Route schon bestens beschrieben ist. 2 Seillängen sind sehr einfach und können gut zusammengeklettert werden. Der Fels ist recht wechselhaft, von kriminell brüchig bis super, aber in den richtigen Kletterpassagen ist er eigentlich ganz gut. Nach der ersten und der 4. Seillänge empfiehlt es sich, jeweils nicht den ersten erreichten Abseil-Stand zu nutzen, sondern noch einige Meter weiterzuklettern - es folgt jeweils nach einigen Meter noch ein weiterer, für die Folgeseillänge besser gelegener Stand. 

Überschreitung:
Von der Hinteren Rossflue stiegen wir über steiles Grasgelände und kurze Felsstufen in die Scharte vor der Vorderen Rossflue ab. Der Aufstieg auf diese verläuft dann erst rechts vom Grat in der Flanke, zuoberst aber teils direkt am ausgesetzten Grat (T5, II, einige BH) auf eindeutigen Spuren.

Abstieg:
Von der Vorderen Rossflue über einfaches Grasgelände hinab und bevor sich der Grat wieder zusammenschnürt nach rechts zu einem deutlich sichtbaren Steinmann. Dieser markiert den Beginn eines zuerst steilen und später gemächlichen Abstiegswegs, der bestens markiert in einer weiten Schleife über Telti bis zur Alpbeiz Fluonalp zurückführt.

Material:
Mind. 40m Einfachseil, 12 Express, Helm (!)