Rocca di Cefalù (268 m) - Geschichte, Stadt und Meer


Publiziert von 83_Stefan , 29. Oktober 2022 um 13:43.

Region: Welt » Italien » Sizilien
Tour Datum:25 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Die SS113 östlich von Cefalù verlassen und am Fuß der Rocca di Cefalù gegen den Uhrzeigersinn um den Berg herum, bis vor dem verkehrsberuhigten Bereich am Ortsbeginn die Zufahrt zum Hafen abzweigt. Ihr nach unten folgen, kostenfreie Parkplätze am Hafengelände.
Kartennummer:OpenTopoMap

Das bei Touristen sehr beliebte Cefalù liegt an der Nordküste Siziliens und hat es mit seinen engen Gassen, den alten Gebäuden und dem als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesenen Dom in die Liste der schönsten Orte Italiens geschafft. Einen wesentlichen Beitrag hierzu leistet auch die spannungsreiche Landschaft, in die sich das kleine Städtchen einfügt: Auf einem schmalen Landstreifen zwischen dem Tyrrhenischen Meer und dem felsigen Burgberg gelegen, sind die senkrecht abfallenden Felswände und der makellose Sandstrand nur durch die alten Gemäuer voneinander getrennt. In prähistorischer Zeit befand sich die Siedlung übrigens auf dem Burgberg, sie wurde erst im 12. Jahrhundert an dessen Fuß verlegt. Heute kann man dort oben noch diverse Mauerreste besichtigen und Cefalù aus der Vogelperspektive auf sich wirken lassen, bevor man die Unternehmung unten am Strand ausklingen lässt.

Cefalù ist für den motorisierten Touristen ein (im wahrsten Sinne des Wortes) schlechtes Pflaster. In die Altstadt mit den engen Gassen darf man zurecht nicht hinein, drumherum gilt das Recht des Entschiedeneren - wer zögert, hat verloren! Aber das macht nichts, denn am Hafen östlich der Rocca di Cefalù (Burgberg) kann man kostenfrei parken und man kommt problemlos hin. Dort beginnt die hier beschriebene Rundtour, die zuerst zum Dom von Cefalù, danach auf den Burgberg und schließlich durch die engen Gassen hinunter zum Strand führt, wo man in Ruhe ein Eis schlecken oder baden kann. Der Rückweg erfolgt auf einem relativ wenig begangenen Weg entlang der felsigen Küstenlinie.

Am Rand der Zufahrt zum Hafen gelangt man hinauf zur Straße, der man in westlicher Richtung nach Cefalù hinein folgt. Es handelt sich hierbei um einen verkehrsberuhigten Bereich, den man ohne Ausnahmegenehmigung nicht befahren darf. Die Straße schnürt sich bald zusammen und ist nur noch gepflastert. Wo die Beschilderung zum Dom nach links weist, biegt man ab und gelangt am Corso Ruggero zum Vorplatz des Doms hinauf. Hier gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten direkt unter der Kathedrale, die man später von oben betrachten wird. Wer sich für sakrale Kunst interessiert, der hat jetzt die Gelegenheit, einen Blick nach drinnen zu werfen - der Dom von Cefalù ist unter anderem bekannt für sein goldenes Apsismosaik mit der Christusfigur. 

Nach dem Dombesuch folgt man dem Corso Ruggero noch ein Stück aufwärts, ehe die Beschilderung "Tempio di Diana" nach links weist und man kurz darauf den Abzweig des Wegs zum Burgberg erreicht. Am Beginn des Anstiegs befindet sich ein Kassenhäuschen, an dem der Wandersmann fünf Euro pro Person (Stand 05/2022) berappen darf. Dahinter sind zwei Drehkreuze aufgestellt, die man zwar problemlos umgehen könnte, aber Ordnung muss bekanntlich sein und so hält man sein soeben erworbenes Ticket so oft an den Scanner, bis dieser entweder irgendwann mal das Drehkreuz entriegelt, oder die mehr oder weniger freundliche Fachkraft daneben mit einem sanften Schlag nachhilft. Geht doch!

Über Treppenstufen gelangt man in Serpentinen höher und durchquert an einem Tor die erste Mauer des hier doppelt ausgeführten unteren Ringwalls. Hier hat man schöne Ausblicke hinunter nach Cefalù und zum Strand. Bald darauf erreicht man die zweite Mauer, hinter der sich der Weg verzweigt. Man hält sich rechts ("Castello") und steigt am breiten Wanderweg in einigen Kehren durch die Flanke aussichtsreich hinauf zu einer Verzweigung kurz unter dem höchsten Punkt der Rocca di Cefalù. Der Beschilderung "Castello" folgend, sind es nun rund 50 Höhenmeter und man steht oben am Burgberg inmitten der Überreste der alten Burg. Hier lassen sich die dicke Mauern bestaunen, die die Jahrhunderte überdauert haben und wohl auch noch lange hier stehen werden. Der Weg führt kreisförmig auf der Innenseite der Mauern entlang und so kann man gut in alle Richtungen schauen.

Zurück an der Verzweigung etwa 50 Höhenmeter unter dem Gipfel zweigt man vom Aufstiegsweg ab und folgt der Beschilderung "Area Archeologica" entlang eines Holzgeländers bergab zu einem Pinienwäldchen, hier verzweigt sich der Weg. In nördlicher Richtung gelangt man vorbei an Gebäuderesten zum unteren Ringwall (Beschilderung "Mura Merlate"), an dem ein Weg entlang leitet. Über die Mauer hat man sensationelle Blicke hinunter auf Cefalù, wo vor allem der Dom aus der Vogelperspektive beeindruckt. Man folgt der Mauer ein Stück nach links. Bevor der Weg an einem Aussichtspunkt endet, zweigt man an einem roten Mülleimer nach links ab und gelangt hinauf zur Chiesa di Santa Anna. Von hier aus ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Verzweigung am unteren Ringwall. Auf bekanntem Weg geht es nun wieder hinunter in den Ort.

Am kürzesten ist der Rückmarsch zum Hafen auf bekannter Route. Schöner ist es aber, Cefalù noch etwas zu erkunden und so richtig "Tourist zu spielen". Hierzu zweigt man nicht in den Corso Ruggero ab, sondern folgt der schmalen Gasse zwischen den Häusern bergab. Wer zum Strand mag, hält sich am Ende links (nur noch ein paar Meter), nach rechts gelangt man sogleich zur Mole des ehemaligen Stadthafens, neben der sich auch noch ein kleiner Strand befindet.

Auf den Bänken lässt sich prima ein Eis genießen, bevor man den Rückweg entlang der felsigen Küstenlinie in Angriff nimmt. Bei der Bank am Anfang der Mol beginnt der Küstenweg: Eine kurze Treppe leitet hinunter, dann folgt man dem Weg nach rechts entlang des schmalen, felsigen Küstenabschnitts. Man bewegt sich stets zwischen der ersten Häuserreihe und dem Meer. Der gut ausgebaute Weg führt mithilfe von Stufen im Auf und Ab zwischen den Felsen hindurch und man kann die Gerüche des Meers in sich aufsaugen. An mehreren Stellen könnte man wieder hinauf in den Ort gehen, aber am besten folgt man dem schönen Weg bis zu seinem Ende und steigt erst dann über eine Treppe hinauf zur Straße. Hier schließt sich die Runde. Auf der Zufahrt zum Hafen gelangt man in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Stadtspaziergang durch Cefalù: T1 (die einzige Gefahr besteht in den waghalsigen Moped-Fahrern).
Auf den Burgberg: T2 (gut ausgebaute Wanderwege mit vielen Treppenstufen, trotzdem ist passendes Schuhwerk anzuraten).
Rückweg entlang der Küste: T2 (unteres T2, befestigte Trasse mit zahlreichen Stufen).

Fazit:
Eine relativ kurze 3*-Unternehmung, die den hübschen, aber ziemlich überlaufenen Burgberg noch mit einem Abstecher zum Strand sowie dem deutlich ruhigeren Rückweg entlang der Küste aufpeppt. Wer Touristenansammlungen scheut, ist in Cefalù fehl am Platz. Highlights gibt es genug, beispielsweise die Kathedrale, die engen Gassen oder den Sandstrand. Der Burgberg kostet fünf Euro Eintritt (Stand 05/2022).

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Madonie, 3*-Tour, Burgen und Schlösserunter 1000, T2.

Tourengänger: 83_Stefan


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Geodaten
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