Monte Cofanu 659 m und der Abschluss unserer Reise
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Für einen ersten Aufenthalt auf Sizilien hatten wir uns schon ein anspruchsvolles Programm vorgenommen und so stand als letzte Tour die Besteigung des Monte Cofanu sowie dessen Umrundung auf dem Programm. Dank meines verletzten Knöchels, stand die Tour auf der Kippe, aber in einem festen Wanderschuh würde es schon gehen (müssen).
Quartier bezogen hatten wir in Castellamare di Golfo, einem beschaulichen Städtchen am Meer jenseits von Palermo, das sich am Wochenende in den Abendstunden zur Ausgehmeile wandelt. Auf dem Weg dorthin (immerhin rund 3,5 Fahrstunden) besuchten wir noch Cefalu und Monreale mit ihren berühmten Kirchen. Cefalu kam mir dabei als zu touristisch rüber, obwohl wir am Domplatz (ganz rechts an der Ecke) das beste Eis unserer Reise genießen durften.
Der Monte Cofano kann von zwei Seiten angegangen werden, wobei wir uns für das schneller erreichbare Cornino entschieden. Der Plan war nach der Besteigung, um den Berg herumzulaufen. Der Parkplatz am Ende der Straße war aber nicht erreichbar, sondern durch ein Schild gesperrt. Insofern kamen wir auch nicht dazu, das bescheidene Eintrittsgeld zu zahlen.
Wir parkten am Kreisverkehr und gingen am Meer entlang wenige Meter, bis nach rechts hinauf eine gerade Stichstraße (Schotter) führt. Am Ende in einem Linksbogen um einen signifkanten Fels, nach rechts flach weiter und in einer weiteren Kurve allmählich steiler auf den weiten Sattel rechts des Berges zuhalten. Bald erreicht man einen guten Weg, der in weiten Serpentinen bis in den Sattel hinaufführt, den man aber nicht ganz erreicht. An einem Wegweiser geht man nach links und nach einer Kurve nach rechts erreicht man oberhalb eines kleinen, grünen Weihers eine weitere Abzweigung nach links (unmarkiert). T1, 40 min
Hier setzt der Gipfelweg an. Dieser führt über einen schottrigen Weg weit nach links bis an den Fuß der Felsen und nach einer Kehre wieder weit nach rechts bis unter felsig, gestuftes Gelände, welches nahe an den unteren Rand des Ostausläufers des Gipfelfeldes heranführt. In der Folge den verblassten Wegzeichen im Zickzack über die Felsen folgen, wobei man sich ab und an auch mal mit den Händen abstützt. Man erreicht eine Art kleinen Grat, der einen bis zur Schlüsselstelle - der Strickleiter - nach links führt. Die Strickleiter führt einen eine ca. 5 m hohe Stufe hinauf (I). T4-, I, 35 min
Nach der Stufe findet sich eine meist deutlich wahrnehmbare Spur aus brauner Erde, durchsetzt mit Steinen und niedrigen Felsen. Dieser folgt man ohne Schwierigkeiten bis zum Gipfel. T3-, 35 min
Am Gipfel hat man eine herrliche Aussicht auf die Küste. Man thront sozusagen zwischen zwei weiten Buchten. Bei guter Sicht kann man auch die ägadischen Inseln sehen.
Das einzige Handicap heute waren die Temperaturen. Da wir nicht wirklich früh am Start waren, heizte uns die Sonne ordentlich ein. Wasser während der Tour gibt es keines, Schatten ist fast so rar. Deshalb blieben wir nicht allzu lange oben. Der Rückweg war wie der Hinweg, nur schneller. T4-, I, 55 min
Obwohl die Sonne erbarmungslos auf uns niederbrannte, entschlossen wir uns für die Umrundung. Wir nahmen den Weg von vorhin oberhalb des Weihers auf und stiegen noch wenige Meter aufwärts, bevor sich der Weg jenseits absenkt. In einer weiten Kurve führt er auf eine flache Schulter. Von dieser aus sahen wir Flammen und Rauch in der Ferne. Es knisterte und knackte und offen loderten Flammen meterhoch aus den Büschen. Zum Glück waren wir noch weit entfernt, aber wie ein kontrollierter Brand sah es für uns gar nicht aus.
Also drehten wir hier um, suchten uns einen größeren Fels mit minimalen Schatten als kurzen Pausenpunkt und stiegen zurück auf die Aufstiegsroute und über diese hinab zum Auto. (Die 40 Höhenmeter rauf und runter und insgesamt 15 Minuten Umweg habe ich nicht in die sonstigen Werte der Tour mit aufgenommen). Auf dem Weg runter kommt man noch an einer Bauruine vorbei, die uns wenn schon keine Kühle, so aber doch Schatten spendete. Kurz vor dem Auto kommt man unten am Strand an eine Bar mit großzügen Holzplanken und Zugang zum Meer, wo sich die Jugend der Gegend tummelte. Hier bekamen wir ein kaltes Getränk. T2, 30 min
Wir fuhren dem Meer entlang ans südliche Ende der Bucht von Cornino. Dort befindet sich etwas Infrastruktur und ein kleiner Sandstrand. Dort kühlten wir uns im Meer ab und zwei Granitas taten das übrige an diesem heißen Tag. Mein Knöchel schien ganz gut gehalten zu haben, machte aber dafür nach dem Urlaub noch mehr als eine Woche lang Ärger. Medizinisch sinnvoller wäre es wohl gewesen, nach dem Umknicken Ruhe einzuhalten. Auf der anderen Seite bin ich nicht so alt geworden, um dann nur noch vernünftig zu sein. ;-)
Am nächsten Tag beendeten wir unsere Rundtour durch Sizilien, wobei wir am Vormittag in Segesta Tempel und Theater besuchten. Das war bereits sehr schweißtreibend, obwohl wir sämtliche Infrastruktur vor Ort ausnutzten. Den Mittag verbrachten wir dann am Spiaggia di Eraclea Minoa an der Südküste. Kulinarisch ist das nicht ganz billig und nicht so der Hit (Lido Bellevue). Der feine Sandstrand ist aber für den Mittag genau das Richtige, wenn es im Inland 39 Grad hat. Gegenüber den anderen Küsten finden sich hier weitläufige Traumstrände aus feinstem Sand.
So warteten wir bis zum Nachmittag, um uns ab 17 Uhr noch die Villa Romana del Casale anzuschauen, was sehr beeindruckend ist. Ich hatte befürchtet, dass mich antike Mosaiken nicht so in den Bann schlagen würden, vor allem nicht, wenn es auch noch heiß ist. Im Nachhinein kann ich gut verstehen, dass das oft in den Top Ten Sehenswürdigkeiten landet. Das Tal der Tempel in Agrigent fiel hingegen der Hitze zum Opfer.
Fazit:
Sizilen ist ein tolles Reiseland, wenn man sich mit den Fahrgepflogenheiten arrangieren kann. Es ist kulturell, landschaftlich und kulinarisch vielfältig und erlebenswert. Wenn möglich werden wir unseren ersten Eindruck in einigen Jahren noch erweitern. Man kann allerdings Wandern und Baden nicht immer optimal verbinden, denn wenn das Meerwasser warm genug ist, mögen die Lufttemperaturen größere Wanderungen unerquicklich machen. In der Hauptsaison mit wesentlich mehr Menschen und noch höheren Temperaturen, wäre es sicher nicht meine bevorzugte Region.
Den Anfang unserer Reise findet Ihr hier!
Quartier bezogen hatten wir in Castellamare di Golfo, einem beschaulichen Städtchen am Meer jenseits von Palermo, das sich am Wochenende in den Abendstunden zur Ausgehmeile wandelt. Auf dem Weg dorthin (immerhin rund 3,5 Fahrstunden) besuchten wir noch Cefalu und Monreale mit ihren berühmten Kirchen. Cefalu kam mir dabei als zu touristisch rüber, obwohl wir am Domplatz (ganz rechts an der Ecke) das beste Eis unserer Reise genießen durften.
Der Monte Cofano kann von zwei Seiten angegangen werden, wobei wir uns für das schneller erreichbare Cornino entschieden. Der Plan war nach der Besteigung, um den Berg herumzulaufen. Der Parkplatz am Ende der Straße war aber nicht erreichbar, sondern durch ein Schild gesperrt. Insofern kamen wir auch nicht dazu, das bescheidene Eintrittsgeld zu zahlen.
Wir parkten am Kreisverkehr und gingen am Meer entlang wenige Meter, bis nach rechts hinauf eine gerade Stichstraße (Schotter) führt. Am Ende in einem Linksbogen um einen signifkanten Fels, nach rechts flach weiter und in einer weiteren Kurve allmählich steiler auf den weiten Sattel rechts des Berges zuhalten. Bald erreicht man einen guten Weg, der in weiten Serpentinen bis in den Sattel hinaufführt, den man aber nicht ganz erreicht. An einem Wegweiser geht man nach links und nach einer Kurve nach rechts erreicht man oberhalb eines kleinen, grünen Weihers eine weitere Abzweigung nach links (unmarkiert). T1, 40 min
Hier setzt der Gipfelweg an. Dieser führt über einen schottrigen Weg weit nach links bis an den Fuß der Felsen und nach einer Kehre wieder weit nach rechts bis unter felsig, gestuftes Gelände, welches nahe an den unteren Rand des Ostausläufers des Gipfelfeldes heranführt. In der Folge den verblassten Wegzeichen im Zickzack über die Felsen folgen, wobei man sich ab und an auch mal mit den Händen abstützt. Man erreicht eine Art kleinen Grat, der einen bis zur Schlüsselstelle - der Strickleiter - nach links führt. Die Strickleiter führt einen eine ca. 5 m hohe Stufe hinauf (I). T4-, I, 35 min
Nach der Stufe findet sich eine meist deutlich wahrnehmbare Spur aus brauner Erde, durchsetzt mit Steinen und niedrigen Felsen. Dieser folgt man ohne Schwierigkeiten bis zum Gipfel. T3-, 35 min
Am Gipfel hat man eine herrliche Aussicht auf die Küste. Man thront sozusagen zwischen zwei weiten Buchten. Bei guter Sicht kann man auch die ägadischen Inseln sehen.
Das einzige Handicap heute waren die Temperaturen. Da wir nicht wirklich früh am Start waren, heizte uns die Sonne ordentlich ein. Wasser während der Tour gibt es keines, Schatten ist fast so rar. Deshalb blieben wir nicht allzu lange oben. Der Rückweg war wie der Hinweg, nur schneller. T4-, I, 55 min
Obwohl die Sonne erbarmungslos auf uns niederbrannte, entschlossen wir uns für die Umrundung. Wir nahmen den Weg von vorhin oberhalb des Weihers auf und stiegen noch wenige Meter aufwärts, bevor sich der Weg jenseits absenkt. In einer weiten Kurve führt er auf eine flache Schulter. Von dieser aus sahen wir Flammen und Rauch in der Ferne. Es knisterte und knackte und offen loderten Flammen meterhoch aus den Büschen. Zum Glück waren wir noch weit entfernt, aber wie ein kontrollierter Brand sah es für uns gar nicht aus.
Also drehten wir hier um, suchten uns einen größeren Fels mit minimalen Schatten als kurzen Pausenpunkt und stiegen zurück auf die Aufstiegsroute und über diese hinab zum Auto. (Die 40 Höhenmeter rauf und runter und insgesamt 15 Minuten Umweg habe ich nicht in die sonstigen Werte der Tour mit aufgenommen). Auf dem Weg runter kommt man noch an einer Bauruine vorbei, die uns wenn schon keine Kühle, so aber doch Schatten spendete. Kurz vor dem Auto kommt man unten am Strand an eine Bar mit großzügen Holzplanken und Zugang zum Meer, wo sich die Jugend der Gegend tummelte. Hier bekamen wir ein kaltes Getränk. T2, 30 min
Wir fuhren dem Meer entlang ans südliche Ende der Bucht von Cornino. Dort befindet sich etwas Infrastruktur und ein kleiner Sandstrand. Dort kühlten wir uns im Meer ab und zwei Granitas taten das übrige an diesem heißen Tag. Mein Knöchel schien ganz gut gehalten zu haben, machte aber dafür nach dem Urlaub noch mehr als eine Woche lang Ärger. Medizinisch sinnvoller wäre es wohl gewesen, nach dem Umknicken Ruhe einzuhalten. Auf der anderen Seite bin ich nicht so alt geworden, um dann nur noch vernünftig zu sein. ;-)
Am nächsten Tag beendeten wir unsere Rundtour durch Sizilien, wobei wir am Vormittag in Segesta Tempel und Theater besuchten. Das war bereits sehr schweißtreibend, obwohl wir sämtliche Infrastruktur vor Ort ausnutzten. Den Mittag verbrachten wir dann am Spiaggia di Eraclea Minoa an der Südküste. Kulinarisch ist das nicht ganz billig und nicht so der Hit (Lido Bellevue). Der feine Sandstrand ist aber für den Mittag genau das Richtige, wenn es im Inland 39 Grad hat. Gegenüber den anderen Küsten finden sich hier weitläufige Traumstrände aus feinstem Sand.
So warteten wir bis zum Nachmittag, um uns ab 17 Uhr noch die Villa Romana del Casale anzuschauen, was sehr beeindruckend ist. Ich hatte befürchtet, dass mich antike Mosaiken nicht so in den Bann schlagen würden, vor allem nicht, wenn es auch noch heiß ist. Im Nachhinein kann ich gut verstehen, dass das oft in den Top Ten Sehenswürdigkeiten landet. Das Tal der Tempel in Agrigent fiel hingegen der Hitze zum Opfer.
Fazit:
Sizilen ist ein tolles Reiseland, wenn man sich mit den Fahrgepflogenheiten arrangieren kann. Es ist kulturell, landschaftlich und kulinarisch vielfältig und erlebenswert. Wenn möglich werden wir unseren ersten Eindruck in einigen Jahren noch erweitern. Man kann allerdings Wandern und Baden nicht immer optimal verbinden, denn wenn das Meerwasser warm genug ist, mögen die Lufttemperaturen größere Wanderungen unerquicklich machen. In der Hauptsaison mit wesentlich mehr Menschen und noch höheren Temperaturen, wäre es sicher nicht meine bevorzugte Region.
Den Anfang unserer Reise findet Ihr hier!
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