Pizzo Stagno (2182 m) - Rundtour mit Pizzo dei Diosi


Publiziert von 83_Stefan , 6. Oktober 2022 um 18:23.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:12 Mai 2022
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   Vigezzo 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Malesco auf schmaler Asphaltstraße hinauf ins Val Loana. Kostenfreier Parkplatz am Ende der Fahrstraße vor dem Sperrschild.
Unterkunftmöglichkeiten:Biwak Alpe Straolgio (CAI Sezione Verbano Intra, 1803 m).
Kartennummer:CAI-Karte 14 - Val Grande.

Pizzo Stagno und Pizzo dei Diosi sind zwei gut miteinander kombinierbare Gipfel am Rande des Nationalparks Val Grande. Als besonders lohnend erweist sich der Nordgrat des Pizzo Stagno, der zwar nicht wirklich schwierig ist, bei dem man aber durchaus ab und zu Hand an den Fels legen muss. Der Rest der Unternehmung geht verhältnismäßig locker von der Hand. Die landschaftlich beeindruckende Tour wartet mit hervorragenden Ausblicken zu den Val-Grande-Bergen auf und sogar die Höchsten der Walliser Alpen lassen sich nicht lumpen, sodass am Ende des Tages ohne Frage das Fazit "Top-Tour" steht.

Am letzten Parkplatz im Val Loana (vor dem Sperrschild) geht es los. Man überquert den Bach auf einer Brücke und wandert vorbei an den Häusern von Le Cascine, wo sich der Weg verzweigt. Der Beschilderung zum Pizzo Stagno folgt man auf einem Steig nach rechts in den Wald hinein, in dem man hinauf zu einer im Jahr 2004 errichteten Kapelle gelangt. Diese steht auf einer kleinen Rodung, von wo aus man erste Ausblicke hat. Anschließend leitet der Steig im Wald hinauf zur Alpe Cavalla di mezzo, die zum Schutz vor Lawinen hinter einem Felsen errichtet wurde. Hier wird der Wald wieder verlassen.

Der Steig läuft direkt an der Alpe vorbei, kurz danach zweigt man nach links ab und gelangt durch freies, mit Alpenrosen und einzelnen Lärchen bestandenes Gelände hinauf zum Sattel Bocchetta di Cavalla zwischen Moncucco und Pizzo Stagno. Am Sattel beginnt der interessanteste Teil der Rundwanderung.

Man hält sich am Sattel links und folgt der Beschilderung durch Lärchenwald an den Nordgrat des Pizzo Stagno heran. Meist direkt an der Gratkante gelangt man auf deutlicher Spur durch Alpenrosenbestände, häufig über Felsen kraxelnd, steil aufwärts. Linker Hand begleiten freie Ausblicke zum Gridone, rechter Hand die ansehnlichen Abstürze des Pizzo dei Diosi den Aufstieg auf der Himmelsleiter. Schließlich legt sich das Gelände etwas zurück und kurz darauf ist der Gipfel des Pizzo Stagno erreicht, von dem man einen herrlichen Rundumblick hat. Besonders beeindruckend geben sich die Berge um die Cima della Laurasca im Südosten, sowie in der Ferne das Monte-Rosa-Massiv, das aufgrund seiner Erhabenheit wie von einer anderen Welt wirkt. Im Norden schaut man hinunter ins Valle Vigezzo.

Weiter geht es zum Pizzo dei Diosi! Hierzu folgt man dem Kamm nach Südwesten und trifft bald auf eine teilweise markierte Spur. Diese führt in westlicher Richtung zunächst knapp unterhalb des Kamms, später meist direkt auf der Kammhöhe hinunter in den Sattel zwischen Pizzo Stagno und Pizzo dei Diosi. Eine kurze Stelle ist sogar mit einer Kette versichert. Am Sattel verlässt man die sparsam markierte Route und steigt steil und weglos durch den Grashang hinauf zum zweiten des Gipfel des Tages. Der Ausblick ist ziemlich ähnlich wie vom Pizzo Stagno, aber die Berge um den Monte Togano zeigen sich hier schöner. Wer mag, kann hinüber zu einem Steinmann auf einem vorgelagerten Gipfel steigen, dort sieht man gut nach Nordosten über das Valle Vigezzo zum Pizzo Formalone.

Bis zum Sattel steigt man wieder weglos hinunter, dann folgt man dem Steig in zahllosen engen Kehren hinunter zur Alpe Straolgio, in der es auch ein offen zugängliches Biwak gibt. Außerdem verfügt die Alpe - ähnlich einem Schiff - über einen massiven Rumpf aus Granitblöcken zum Schutz vor Lawinen, ein Nebengebäude ist hinter einem Felsen errichtet.

An der Alpe wendet man sich links und wandert um den Rumpf herum. Man folgt einem Steig in östlicher, später südöstlicher Richtung durch die Flanke, dabei geht es zunächst etwas über 100 Höhenmeter bergauf bis zu einem Abzweig zum Pizzo Stagno. Diesen lässt man links liegen und bleibt am Hauptweg, der nun hinunter zur Cappella di Terza führt. Vorsicht: Auf diesem Wegabschnitt können sich lange steile Schneefelder halten, die die Querung von der Alpe Straolgio zur Kapelle unmöglich machen.

Die Kapelle liegt auf einer traumhaft schönen Wiese vor den steilen Nordabbrüchen der Cima della Laurasca und ist ein würdiger Rastplatz. Weiter geht es auf einem Steig in nordwestlicher Richtung hinunter zur Alpe Cortenuovo. Dort hält man sich links und folgt dem teils mit Granitblöcken gepflasterten Weg durch Alpenrosen- und Grauerlenbestände hinunter in den Wald. Schließlich wird die Wiese im Talgrund erreicht, durch die man zurück zu den Häusern von Le Cascine wandert, während sich im Hintergrund nochmals die Cima della Laurasca zeigt. In Le Cascine schließt sich der Kreis und der Rückweg zum Parkplatz ist nur noch eine Formsache.

Schwierigkeiten:
Pizzo Stagno: T4, I (fester Fels, in der Regel deutliche Spur).
Übergang zum Pizzo dei Diosi: T3 (bis zum Sattel T2 auf spärlich markiertem Steig, Gipfelaufstieg steil und weglos).
Via Alpe Straolgio zur Cappella di Terza: T3 (stellenweise unteres T3-Level, Vorsicht im Frühsommer vor steilen Schneefeldern!).
Abstieg über Alpe Cortenuovo: T2 (gut ausgebauter, unschwieriger Steig).

Fazit:
Eine landschaftlich großartige 5*-Tour mit herrlichen Ausblicken insbesondere zu den steilen Nordabstürzen um die Cima della Laurasca. Besonders kurzweilig ist der Anstieg am Nordgrat zum Pizzo Stagno, der richtig Spaß macht. Wer mag, der kann im Biwak auf der Alpe Straolgio übernachten, das frei zugänglich ist.

Mit auf Tour: Bäda.

Kategorien: Tessiner Alpen, 5*-Tour, 2100er, T4.

Tourengänger: 83_Stefan


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Kommentare (2)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 25. November 2022 um 18:21
Mei...ein Berg scheena ois der andere....unglaublich!
Und Du scheinst ja einige davon zu kennen!
Gratuliere zu der schönen TOUR!

LG!

ADI

83_Stefan hat gesagt: RE:
Gesendet am 26. November 2022 um 20:06
Seawas Adi! Schön von dir zu lesen! Im Val Grande würde es dir bestens gefallen. Wenig Leute, tolle Berge und am Abend einen Vino - das wäre doch was für dich ;-) . Wird übrigens mal wieder Zeit für ein gemeinsames Tourerl!


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