Monte Todano (1667 m) - Runde im Angesicht des Monte Zeda

Auf der Wanderung zum Monte Todano verlässt man dank des günstigen Ausgangspunkts hoch über Intragna schnell die Waldzone und steigt durch freie Hänge - vorbei an steinernen Alphütten - dem aussichtsreichen Doppelgipfel entgegen. Hier liegt einem nicht nur der Lago Maggiore fast 1500 Meter weiter drunten zu Füßen, sondern auch die tief eingeschnittenen Täler des Val-Grande-Nationalparks mit ihrer felsigen Gipfelumrahmung. Fast die gesamte Wanderung über kann man ungehindert schauen und staunen - genau das richtige Programm für einen wolkenlosen Tag mit guter Sicht. Ganz besonders fällt natürlich der gewaltige Monte Zeda ins Auge, der sich in direkter Nachbarschaft noch um 500 Höhenmeter erfolgreicher dem Himmel entgegenstemmt.

Die Tour beginnt am Parkplatz am Ende der Via Gabbio oberhalb von Intragna auf etwa 1140 Metern Höhe. Man folgt dem Fahrweg durch den Wald angenehm aufwärts und erreicht bald freies Gelände. Am Südostrücken geht es direkt auf den Monte Todano zu, man verliert einige Höhenmeter und passiert einige Hütten ("La Piazza"). Anschließend geht es wieder aufwärts und kurz vor den Alpgebäuden von Sunfai verzweigt sich der Fahrweg. Hier schließt sich später der Kreis. Man hält sich rechts und folgt den Wegweisern "Trecciura" und "Scarpiola" zu einem Anwesen hinauf, wo der Fahrweg endet.

Auf einem Steig gelangt man zur verlassenen Alpe Trecciura und passiert die verfallenden Steingebäude. Kurz darauf trifft man auf einen Wegweiser, an dem nach rechts eine unbezeichnete Spur abzweigt. Hier wird der markierte Steig verlassen und auf der deutlichen Spur geht es steil durch die Grasflanke aufwärts. Mit jedem Meter wird die Aussicht besser und weite Teile des Lago Maggiore zeigen sich. Nach zahlreichen vergossenen Schweißtropfen erreicht man schließlich den Verbindungskamm zwischen den beiden Gipfeln des Monte Todano, auf den letzten Metern vor dem Kamm verläuft sich die Spur etwas. 

Am breiten Kamm folgt man dem deutlichen Pfad nach rechts in wenigen Minuten zum Il Pizzo, dem etwas niedrigen Gipfel des Monte Todano. Den höchsten Punkt ziert ein Gipfelkreuz der Marke Eigenbau bestehend aus einem kleinen Metallkreuz, das auf einer Holzstange festgebunden ist. Die Holzstange steckt wiederum im Gipfelsteinmann. Vom Il Pizzo zeigt sich der Lago Maggiore sehr überzeugend, nach Nordosten geht der Blick zum auffälligen Gridone. Die Val-Grande-Berge zeigen sich hingegen schöner vom etwas höheren I Balmit, als auf geht's zum nächsten Gipfel!

Der Weiterweg zum I Balmit verläuft direkt am Verbindungskamm, ein deutlicher Pfad gibt unmissverständlich die Richtung vor. Der Abschnitt ist unschwierig, so kann man in aller Gelassenheit die herrlichen Ausblicke auf sich wirken lassen. Auch am Gipfelaufbau wird es nicht wirklich steil, sodass sich auch die Anstrengungen in engen Grenzen halten - Schauen und Staunen ist angesagt! Am höchsten Punkt befindet sich ein Gipfelkreuz in einem gemauerten Podest, an den individuellen Charme des selbst gebauten Kreuzes vom kleineren Nachbargipfel kommt es aber lange nicht heran. Besonders schön zeigen sich hier oben die Gipfel im nach Norden führenden Kammverlauf, der das Val Pogallo begrenzt. Sie steigen der Reihe nach an und kulminieren im bekannten und ebenso markanten Monte Zeda. Im Westen blickt man über Val Pogallo und Val Grande zum Pizzo Proman. 

Am gutmütigen Südrücken gelangt man hinunter zur Cappella del Pian Cavallone, wo man den Kamm nach links verlässt. Auf deutlichem Steig erreicht man bald darauf das Rifugio Pian Cavallone, wo man während der Saison einkehren kann. An der Verzweigung kurz nach der Hütte lässt man den Abzweig zur Cappella Porta rechts liegen und durchwandert auf bequemen Weg die weite Südflanke des Monte Todano. Entspannt geht es dahin, man quert die eine oder andere Runse und gelangt schließlich zur Verzweigung bei Scarpiola. Möchte man sich den Gegenanstieg nach Trecciura ersparen, wählt man den unteren Weg und folgt der Beschilderung nach Intragna. Von hier ist es nicht mehr weit hinunter nach Sunfai, wo die bereits bekannte Route wieder erreicht wird. Am Fahrweg geht es wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeiten:
Aufstieg über Trecciura zum Il Pizzo: T2 (deutliche, unmarkierte Spur; unschwierig aber sehr steil).
Übergang zum I Balmit: T2 (problemlos am breiten Verbindungskamm). 
Abstieg via Rifugio Pian Cavallone: T2 (markierter, unschwieriger Steig).

Fazit:
Eine sehr lohnende 4*-Rundtour, die über weite Strecken durch freies Gelände führt und daher für beste Ausblicke bürgt. Besonders vom höchsten Punkt setzt sich der Monte Zeda und seine Entourage gekonnt in Szene. Wer mag, der kann während der Saison im Rifugio Pian Cavallone einkehren. Im Bereich der Hütte ist daher auch mehr Betrieb als am nicht markierten Aufstieg zum Il Pizzo.

Mit auf Tour: Alexander und Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 4*-Tour, 1600er, T2.