Monte Bavarione (1505 m) - von Scareno über den Passo Folungo


Publiziert von 83_Stefan , 17. August 2022 um 22:06.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:26 März 2022
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Auf asphaltierten, teils schmalen Bergstraßen von Verbania über Cambiasca nach Scareno; am unteren Ortsrand einige Parkgelegenheiten am Rand der Straße.
Kartennummer:CAI-Karte 15 - Alto Verbano.

Wer über den Ostgrat auf den Monte Zeda steigt, der nimmt den deutlich bescheideneren Monte Bavarione lediglich als unbedeutende Zwischenerhebung wahr. Das volle Potential dieses Berges schöpft man dagegen mit einem Anstieg von Scareno aus: Zunächst verlässt man das malerische Bergdorf durch dichte Mischwälder, anschließend passiert man Almen, an denen die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, um sich schlussendlich beim Gipfelsturm durch die freie Flanke an Ausblicken sattzusehen. Der Monte Bavarione ist weit mehr, als nur eine Durchgangsstation zum Monte Zeda!

Am unteren Ortsrand von Scareno gibt es einige Parkmöglichkeiten am Rand der schmalen Straße. Auf dieser wandert man durch das kleine Örtchen hinauf zur Kirche, wo sie endet. Hinter der Kirche befindet sich der Abzweig zur Alpe Sassello (beschildert). An einer 1964 errichteten Kapelle vorbei, gelangt man auf gepflastertem Weg hinauf zu den Häusern von Casa Moriggia. Hier endet der komfortable Ausbauzustand und der Weg führt in den Wald hinein, wo man rasch an Höhe gewinnt. Der Weg schwenkt nach Westen um, quert einen Rücken und wendet sich schließlich nach Norden. Bald nachdem man eine kleine Kapelle passiert hat, verlässt man den Wald und erreicht das Gelände der Alpe Sassello. Hier hat man erste schöne Ausblicke, auch das Gipfelziel zeigt sich bereits.

An der Verzweigung bei der Alpe folgt man der handgemalten Beschilderung "Piaggia, Biögna" links weiter und wandert zwischen den Alpgebäuden hindurch. Der Weg führt sodann wieder in den Wald hinein und erreicht fast ohne Höhenverlust den Grund des Val Gula, auf einer uralten Steinbrücke wird der kleine Bach überquert. Auf der anderen Talseite gewinnt man deutlich an Höhe, bevor der Weg wieder abflacht, den Wald verlässt und eine Ansammlung verfallener Steinhäusern erreicht. Am unteren Rand der ehemaligen Alpsiedlung quert man noch kurz nach Westen, bevor sich der Steig an einem weiteren verfallenen Gebäude nach rechts wendet und hinauf zu einer Kapelle führt. Durch freies Gelände erreicht man bald eine weitere Ruine, die man links haltend passiert. Anschließend führt der Steig entlang der rechten Talseite des Rio Scogno nach Norden, quert diesen und erreicht auf der anderen Seite einen häßlichen Fahrweg. Leider verschandelt diese breite Piste die im Nationalpark gelegene Bergflanke enorm. Sei's, wie es ist: Bequem und aussichtsreich gelangt man am Fahrweg hinauf zum Passo Folungo, der westlich des Monte Bavarione im langen Ostgrat des Monte Zeda gelegen ist. Ganz Unerschrockene erreichen den Pass auch mit dem Auto von Il Colle, aber hierzu darf man kein Mitleid mit seinem Fahrzeug haben.

Am Passo Folungo befinden sich zahlreiche Wanderschilder, der Monte Bavarione wird allerdings nicht ausgewiesen. Vom Pass geht man nur wenige Meter nach Südosten und zweigt vor der Schranke nach links ab. Nach einem kurzen Stück verlässt man den Weg schon wieder und folgt deutlichen Spuren auf den gutmütigen, freien Westrücken des Monte Bavarione hinauf. Hier öffnet sich der Ausblick über das Valle Cannobina zum Gridone. Ohne Schwierigkeiten gelangt man auf der deutlichen Spur in rund 20 Minuten hinauf zum großen Gipfelzeichen, von wo aus man einen hübschen Rundumblick hat. Insbesondere der mächtige Monte Zeda im Westen beeindruckt, im Süden erblickt man sogar einen Teil des Lago Maggiore. Das kann sich durchaus sehen lassen! Der Monte Bavarione ist ein gemütlicher Gipfel mit viel Platz zum entspannten Picknicken in der Gipfelwiese.

Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem bereits bekannten Weg via Passo Folungo. Allerdings zweigt man vom Fahrweg nicht auf den Steig über den Rio Scogno ab, sondern folgt dem breiten Weg hinunter zu einer steinernen Alphütte (Corte Bavarone sotto). Hier geht der Fahrweg in einen Steig über, der etwas nach Westen ausholend einen Graben überquert und jenseits oberhalb der Ruinen von Scogno grob in südlicher Richtung nach Piaggia leitet. Die dortigen alten Steinhäuser wurden liebevoll wieder hergerichtet und dienen heute offenbar als Sommerfrische. Auch eine kleine Kirche findet sich.

An der Verzweigung knapp unterhalb von Piaggia folgt man der Beschilderung "Scareno" nach links und steigt im Wald - teils über Stufen - steil hinab, bis sich der Weg teilt. Man hält sich links und gelangt hinunter zur Ponte Dragone, auf der das kleine Flüsschen überquert wird. Jenseits begleitet man den Fluss noch ein Stück abwärts, dann verlässt der Steig den Talgrund und leitet hinauf zu einer kleinen Kapelle. Nach einem weiteren kurzen Gegenanstieg ist das Gröbste geschafft und mehr oder weniger die Höhe haltend, strebt man durch dicht bewaldete Hänge hoch über dem Tal zurück nach Scareno, wo sodann der Ausgangspunkt erreicht wird.

Schwierigkeiten:
Von Scareno via Sassello und Passo Folungo zum Monte Bavarione: T2 (gute Bergwege).
Abstieg über Piaggia: T3 (wenige Stellen unteres T3; überwiegend T2).

Fazit:
Eine 3*-Runde auf einen an sich eher unbedeutenden Nebengipfel, die ganz vom Motto "der Weg ist das Ziel" lebt. Neben den vielen kleinen Entdeckungen am Wegesrand winken im oberen Bereich durchaus lohnende Ausblicke.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Tessiner Alpen, 3*-Tour, 1500er, T3.

Tourengänger: 83_Stefan


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