Via Gottardo: Chiasso - Mendrisio (Etappe 20)

Erste Etappe der Via Gottarda, allerdings in umgekehrter Reihenfolge. Schuld daran ist das Wetter, während im Norden der Sturm seine böse Seite zeigt, herrschen im Süden Frühlingstemperaturen, heute bis 17 Grad. Auch der Wind war kein Thema. Allerdings zeigten sich noch viele Reste des letzten Schnees, die an einigen Abschnitten der Tour zu größerer Vorsicht mahnten.

Ich beginne meine Wanderung am Bahnhof von Chiasso. Die Bauarbeiten sind fast abgeschlossen. Die Einreise nach Italien ist immer noch von massiven Kontrollen begleitet. Der Weg der Via Gottardo führt bis Vacallo nach Norden, hauptsächlich über Asphalt und recht steil. Da wird einem so warm, dass die erste Jacke bereits im Rucksack verschwindet.

Außer einem Ufo, ich nehme an ein Kongresszentrum und einer Kirche gibt es keine außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg nach Vacallo wird auch die Breggia erstmals überquert.

Auch in Vacallo ändert sich wenig, immer noch Asphalt, allerdings werden die Ausblicke besser. Erst bei Dosselli kommt das erste Grün und kurz hinter Roncaa biegt dann der Weg nach Osten in den Wald ab. In Serpentinen geht es nun hinauf nach Fenèstru Roncetti und weiter nach Sagno.

Sagno verfügt über attraktive Häuser und einige Sehenswürdigkeiten. Die Wanderrichtung ändert nun in westliche Richtung und in einem großen Bogen und anschließenden Serpentinen erreiche ich bald die Kapelle von San Martino, mit 740 m heute der höchste Punkt. Auch hier oben finden sich noch viele Schneereste. San Martino habe ich schon einmal besucht, heute allerdings gab es keine weiteren Besucher.

Der nun folgende Abschnitt hinunter nach Latte Caldo liegt auf der Nordseite des Berges und ist nicht nur sehr schmal sondern auch schneebedeckt. Vorsicht ist angebracht. Obwohl ich mich mittlerweile nur noch auf einer Höhe von 500 m befinde, bleibt der Schnee ständiger Begleiter.

Auf dem Weg zur Breggia Schlucht gibt es nur noch eine kritische Stelle, bei P 473 schneidet eine Treppe die Straßenkurve ab. Die aber ist total vereist, besser wäre es gewesen der Straße zu folgen. Von Morbio Superiore folge ich weiter der Wegweisung der Via Gottardo, die nicht immer eindeutig ist. Eine Karte ist von Vorteil.

Der Abstieg in die Schlucht erfolgt von dieser Seite auf einem breiten Schotterweg, dem ich heute folge und auf den direkten Abstieg verzichte Punt dal Farügin. Nachdem ich die Punt dal Farügin überquert habe, warte jetzt ein steiler Treppenweg auf mich. In vielen stufigen Serpentinen geht es nun hinauf zur Ruine. Immer noch weisen die Schilder auf die Baufälligkeit hin und warnen vor einem Betreten. Das wird mit den Jahren sicher nicht besser werden.

Bis Castel San Pietro sind dann die Schwierigkeiten vorbei. Jetzt geht es der Sonne entgegen Richtung Corteglia. Dabei steigt der Weg noch einmal leicht an. Hat man Corteglia durch die Weinberge verlassen, wartet bis zum Bahnhof Mendrisio erneut Asphalt auf den Wanderer.

Die meisten Wege sind T1, lediglich der Abstieg von San Martino und durch die Breggia Schlucht sind T2.

Tour solo