Züri Oberland Trails mit Pickel


Publiziert von Delta Pro , 3. Januar 2022 um 21:18.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum: 2 Januar 2022
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-SG   CH-ZH 
Zeitbedarf: 5:15
Aufstieg: 2440 m

Ausgedehnte Neujahrstour im Züri Oberland - die Kraxel-Trailrun-Kombi

Eigentlich waren 3614adrian für diesen Sonntag für eine Skitour verabredet. Doch irgendwie wollte bei den erwarteten, beinharten Schneeverhältnissen nicht so recht Begeisterung aufkommen, in die Berge zu fahren. So planten wir kurzfristig um: Sommer-Modus statt Winter, wenn der grad eine Pause einlegt. Das Gute ist so nah: Direkt vor der Haustür im Züri Oberland gibt es Trails zu Hauf, aber - für mich mittlerweile schon fast etwas in Vergessenheit geraten - auch spannende Kraxelrouten. Also setzen wir auf die Kombi - "Seckle und Dräckle", wie es der Kollege nennt. Übersetzt: Ein ausgedehnter Lauf quer durch die Berge des Tössberglandes mit zwei Steilaufstiegen, wo der Pickel in der Hand vorzügliche Dienste leistet.

Start etwas nach 7 Uhr auf dem noch leeren Parkplatz der Wolfsgrueb. Während es unten noch Temperaturen am Gefrierpunkt gab, weht hier das Lüftchen einer Sommernacht mit +10 Grad... Im Stirnlampenlicht südlich um den Schwarzberg und via SE-Kamm ins Goldingertal, wo es doch noch ein paar Schneefelder zu queren gibt. Auch im Tobel zum Einstieg liegt noch Schnee, der klassische Sporn ist aber fast durchwegs aper. Diese Route ist schön und logisch, wenn man denn keine Angst vor dreckigen Händen hat. Der Pickel ist im oft schlammigen Untergrund eine gute Hilfe neben den gut gesetzten Wurzelgriffen. Oberhalb des Querwegs wird das Gelände nochmals ein Stück steiler und erfordert in Passagen mit glattem Gras Vorsicht. Auch eine kleine Lawine rauscht durch eine Rinne, die wir kurz zuvor gequert hatten. Der Sporn zum Hauptgipfel (Beginn bei der verbeulten Tafel) ist ein logischer Aufstieg, der uns exakt zum Sonnenaufgang zur Gipfelbank bringt - ein super Start ins Bergjahr 2022!

Weiter geht es auf wohlbekannten Trails über Höchhand, Habrütispitz, Schindelegg aufs Schnebelhorn. Auf die Tüfelsmüli verzichten wir, da im Zustieg (Schindelegg Nordsporn) noch viel Schnee liegt. Dafür rennen wir weiter nordwärts und nehmen den Grosseggspitz mit - ein Gipfel, auf dem ich noch nie war, wahrscheinlich, da er erst kürzlich ein Name erhielt. Dann über Grossegg runter ins Brüttental zum Einstieg des klassischen Roten Süd Aufstiegs. Dieser beginnt zuerst mit einer netten Tobelbegehung, wo kleine Wasserfallstufen zu überwinden sind. Der Sporn ist nur im unteren Teil steil und wird dann gutmütig. Das Gesicht der Landschaft hat sich aufgrund intensiven Holzschlags stark geändert - fast die ganze Flanke ist nun eine ausgetrocknete, steile Wiese. Der Ausstieg ist trotzdem anregend in rund 60 Grad steilem Gras auf dünner Nagelfluhauflage (vom Ende des Sporns leicht links). Man kommt direkt hinauf zum Querweg (unter Beobachtung anderer Wanderer). Nachher folgt etwas rechts nochmals ein kleiner Boulder und in wenigen Schritten sind wir auf dem Südgipfel des Roten.

Der Rückweg ist auch nicht geschenkt, auch wenn der Pickel nun auf dem Rücken bleibt. Via Hirzegg geht's zum Tierhag und runter zur Tössscheidi. Während 3614adrian noch genug Power in den Beinen hat, die 450 Höhenmeter zum Hüttchopf in gut 20min hinzudrücken, muss ich etwas mehr beissen. Mittlerweile ist recht bissiger Wind aufgekommen und wir laufen über die Brandegg und die Scheidegg zurück zur Wolfsgrueb. Eine spannende, abwechslungsreiche Runde in den heimischen Bergen war das - untypisch für die Jahreszeit, aber dennoch ein guter Start ins 2022. Danke für die Begleitung, Adrian!

Durchgangszeiten: 
Wolfsgrueb: 7.07
Schwarzenberg (via Hintergoldingen und Ostwand): 8.26
Schnebelhorn (via Habrütispitz): 9.45
Roten (via Südwand): 10.50
Hüttchopf: 11.55
Wolfsgrueb: 12.21

Tourengänger: Delta, 3614adrian


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