Brünnelistock (2133 m), doppelte Überschreitung im Nebel


Publiziert von trecime , 26. Dezember 2021 um 22:00.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum:11 Juli 2018
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL   CH-SZ   Oberseegruppe 

Ich beschreibe diese Tour, die schon einige Zeit zurückliegt, vor allem aus Kuriositätsgründen. Ich wollte an diesem Julitag spontan eine kurze, sologeeignete Tour unternehmen. Dabei kam mir der Brünnelistock in den Sinn, der mir schon öfters von seiner Schauseite über dem Obersee ins Auge gefallen war. Ich plante einen Aufstieg vom Mürli aus über den Nordostgrat, laut «Alpinführer Glarner Alpen» der schönste Aufstieg. Leider zeigte sich der Gipfel vom Parkplatz am Wägitaler See aus in Wolken gehüllt. Mein Optimismus, dass die höher steigende Sonne diese schon auflösen würde, erfüllte sich leider nicht. Bei Hohfläschenmatt disponierte ich deshalb um und machte zunächst den Zindlenspitz und Rossalpelispitz, um den Brünnelistock anschliessend über den einfacheren Weg von Südosten zu besteigen. Dieser ist mit T4 bewertet, was zunächst auch gut hinkam, aber dann wurde das Gelände für T4 doch erstaunlich anspruchsvoll und ausgesetzt, bis ich irgendwann die mir von Fotos bekannte Schlüsselstelle des Nordostgrats erkannte. Ich war im Nebel tatsächlich am Gipfel vorbeigelaufen und die Route weitergestiegen, die ich ursprünglich aufsteigen wollte. Unglaublich, ich kann doch das Gipfelkreuz nicht übersehen haben, nicht einmal in diesem Nebel! Nachdem ich aber ohnehin schon fast durch war, stieg ich den Nordostgrat weiter, um über den ursprünglich geplanten Aufstiegsweg abzusteigen. Inzwischen war die Sicht allerdings fast bei Null. Glücklicherweise hörte ich Kuhglockengeläut, das mir die Richtung Hohfläschenmatt anzeigte (so dachte ich). Es ging durch stark verkarstetes Gelände mit Dolinenfeldern, bis ich plötzlich an einem Abgrund stand. Ich hatte die Abzweigung nach Westen verpasst und stand nun über der Steilstufe oberhalb von Vorder Ahornen, von wo das Kuhglockengeläut kam! Angesichts der fehlenden Sicht versuchte ich nicht, den Weg zum Mürli zu finden, sondern arbeitete ich mich vorsichtig auf gleichem Weg zurück, d.h. ich überschritt den Brünnelistock zum zweiten Mal. Und, ich schwöre, da war kein Gipfelkreuz!

Tourengänger: trecime


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