Hörndlwand (1684 m) - Neuer Schmidkunzweg


Publiziert von DonUlmar , 23. November 2021 um 11:38.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:21 November 2021
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 950 m

Die 1684 Meter hohe Hörndlwand ist der markanteste Gipfel zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl und gemeinhin auch als „Matterhorn der Chiemgauer Alpen“ bekannt. Folgt man diesem kühnen Vergleich dann wäre der Neue Schmidkunzweg vermutlich der „Hörnligrat des Chiemgaus“ – auch wenn der Grat selbst leider nur eine Länge von ca. 40 Klettermetern besitzt... ;) Der Fels ist durchweg schön zu klettern und auch nur an wenigen Stellen ausgesetzt. Hat man den Einstieg erstmal gefunden ist auch die Orientierung nicht sonderlich schwierig da die meisten Griffe mittlerweile „glattpoliert“ sind. Aus diesem Grund wird die Route von Einheimischen häufig auch seilfrei begangen.

Als Ausgangspunkt bietet sich der Ort Seehaus einige Kilometer südlich von Ruhpolding an. Leider muss man für den kostenpflichtigen Parkplatz mittlerweile sage und schreibe 7 Euro berappen. Mit etwas Glück findet man aber auch eine kostenlose Parkmöglichkeit entlang der Bundesstraße.

Von Seehaus aus erfolgt der Aufstieg über Forststraße oder Wanderweg zur Branderalm und von dort aus weiter zur Hörndlalm. Ca. 100 Meter nach der Alm zweigt gegenüber von einem dreiköpfigen Felsen links ein ausgetretener Pfad ab. Man steigt zunächst einen Wiesenhang empor und quert dann bei einem markanten Baum direkt zur Felswand. Hier befindet sich linkerhand der Einstieg zum Alten Schmidkunzweg sowie ein kleiner „Alpinfriedhof“ aus Gedenktafeln. Ich quere stattdessen rechts über ein Schuttfeld an der Wand entlang ca. weitere 100 Meter bergan bis zu einem markanten Felsspalt mit Klemmblock. Hier beginnt der neue Schmidkunzweg. Der Felsspalt wird rechts umgangen und man kraxelt im Zickzack über Schrofen weiter bergauf (Stellen I-II) bis man schließlich vor der Einstiegsverschneidung (III) steht.

Eins vorweg: Wer diese Einstiegsstelle meistert sollte auch im weiteren Verlauf der Route keine größeren Probleme haben. Und eigentlich ist die Verschneidung (zumindest bei trockenen Verhältnissen) auch gar nicht so schwierig: Man steht mäßig ausgesetzt und einigermaßen fest auf einem Absatz und kann sich in aller Ruhe den „richtigen“ Griff heraussuchen (z.B. rechts um den Klemmblock herum) und pssst – nicht weitersagen: Neben dem Klemmblock befindet sich eine Bandschlinge, mit der man sich notfalls auch direkt hochziehen kann!

Der weitere Verlauf der Route ist „Genuss pur“ in bombenfestem Muschelkalk: Es geht zunächst einen gestuften Kamin hinauf (I-II). Danach muss eine 2 Meter hohe Wandstelle geklettert werden (III- aber nicht ausgesetzt). Nach einer kurzen Rechtsquerung steigt man um einen Felsvorsprung herum und dann links über eine Rinne in Richtung Grat. Am Grat ist zunächst ein kleiner Felskopf etwas luftig rechts zu umklettern (II, sehr gute Griffe und sogar eine kleine Schlinge zum Festhalten). Danach wird es merklich einfacher und man erreicht schließlich über den auslaufenden Grat das Gipfelkreuz des Ostgipfels.

Wenige Meter hinter dem Ostgipfel befindet sich ein unmarkierter Abstiegsweg. Dieser Weg ist nicht zu empfehlen (viele Latschen, Geröll sowie schlechte Orientierung). Besser ist es, wenn man zunächst zum Hauptgipfel der Hörndlwand quert (kurz vor dem Gipfel eine Stelle I-II) und von dort aus dann über den markierten Wanderweg absteigt.

Übrigens: Der Namensgeber dieser Route, Walter Schmidkunz, war ein bedeutender Gipfelstürmer und Alpinautor der alten Schule (u.a. Ghostwriter von Luis Trenker). Schade dass es von ihm keinen Post zu dieser Tour gibt ;)

Tourengänger: DonUlmar


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