Klettersteig Hochjoch (2520)


Publiziert von cardamine , 3. November 2021 um 22:19.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Verwallgruppe
Tour Datum: 1 Oktober 2021
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K2+ (WS+)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 600 m
Abstieg: 600 m
Strecke:5,5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schruns - Zamang Bahn - Sennigrat Bahn
Unterkunftmöglichkeiten:Wormser Hütte (2307 m)

Das Hochjoch ist ein hervorragender Aussichtsberg und nur über Klettersteige erreichbar. Der anspruchsvollere der beiden Klettersteige (C) führt über die Nordwestseite, der einfachere, für den Abstieg genutzte Steig (A/B) über den Südwestgrat. Schön fand ich, dass man bei diesem Klettersteig nie viel Luft unter dem Hintern hat, zwischen den Klettereinheiten gibt es immer wieder Grasbänder, die allzu grosse Tiefblicke verhindern. Auch die Sicherungen sind neu und straff gespannt. Der Aufstieg liegt leider bis zum Nachmittag im Schatten, daher können die Grasbänder auch längere Zeit nach dem letzten Regen feucht und rutschig bleiben, was die Schwierigkeit etwas erhöht.

Wir starten von der Bergstation Sennigrat, die man mit dem Sessellift von der Hochjochbahn erreicht. Von der Bergstation steigen wir entlang der Skipiste zum Schwarzsee ab. Auf einem (schmierigen) Wiesenpfad geht es zum Einstieg bei der Infotafel. In wechselnder Schwierigkeit (max. B/C) kraxelt man zu einer Querung, die etwas Armhaltekraft fordert (C) und danach über eine Leiter (A/B) hinauf. Darüber wird es einfacher und nach einer letzten B/C Stelle erreicht man einen Wiesengrat (A/B). Ohne zu Sichern steigen wir auf zum Abzweig zur ersten, kurzen Seilhängebrücke (10 m). An dieser führt kein Weg vorbei, die zweite, 62 m lange Seilhängebrücke kann man auch umgehen, indem man direkt zum Gipfel aufsteigt. Mir war die schwankende luftige Brücke nicht so ganz geheuer und so stieg ich direkt zum Gipfel auf.

Der Abstieg über den Hochalpilagrat ist eigentlich mehr ein gesicherter Steig als ein richtiger Klettersteig, das Klettersteigset haben wir nur an einer etwas steileren Stelle benutzt. Sonst bewegt sich alles zwischen A und A/B, kann von geübten Bergsteigern als auch gut ohne Ausrüstung gemacht werden. Die schöne Gratwanderung ist viel schneller vorbei als gedacht. Von der Bergstation der Hochalpilabahn geht es über die Piste zur Bergstation Kreuzjoch. Dort steigen wir noch schnell zum Gipfel hinauf und folgen dann dem Wormser Höhenweg zur Wormser Hütte. Dieser alpine Steig ist eine spannendere Alternative zum Pistenabstieg. Weil wir erst mittags gestartet waren, blieb leider nicht mehr viel Zeit, um den schönen Ausblick von der Hüttenterrasse zu geniessen. Der Hüttenwart offerierte uns aber einen Apfelstrudel "to go" :D Von der Wormser Hütte sind es nur noch knapp 10 Minuten zurück zur Sennigrat-Bergstation.

Fazit: Aufgrund des kurzen Zustiegs eine gute Option für einen entspannten Klettersteigtag. Mit 4 Stunden Begehungsdauer bleibt noch genug Zeit für eine Einkehr in der Wormser Hütte. Wegen den Seilbahnen ist die Tour sicher nichts für Einsamkeitssuchende und Naturliebhaber, aber darum geht's beim Klettersteigen ja auch nicht...

Tourengänger: Toni Montaña, cardamine


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