Pizzo Forno - ab Chironico übers Rifugio Alpe Sponda
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Nach der Anfahrt mit ÖV nach Chironico geht’s bei schönem Wetter und recht hohen Temperaturen lange auf der asphaltierten Strasse hoch zum Parkplatz bei Valle.
Ein kurzer Abstecher offenbart uns die Cascata di Valle des Ticinetto; anschliessend steigen wir lange - mit reichlich beladenem Rucksack - hoch, glücklicherweise länger im lichten Wald, auf kunstvollem und gut angelegtem Weg im steilen Hang.
An den Hütten (und Ruinen) auf der Lichtung A Sgnói vorbei streben wir im wieder lichten Wald hinauf nach In Arténgh; auf den folgenden Grasflächen beginnt die fantastische Gras- und Feuerlilienschau.
Wir können uns kaum losreissen von dieser wunderbaren Blumenpracht - legen dann doch die letzten Aufstiegsmeter zum Weiler A Cára zurück, wo wir eine Pause einlegen sowie die hübsche Kirche bewundern.
Nach dem Wiedereintritt in den Wald wandern wir - erst im sanften Auf und Ab, dann an enormen Waldschäden vorbei (Schneelasten?) über P. 1498 zu P. 1538.
Ein nun steiler Aufstieg im Wald bringt uns 350 m höher auf die Weideflächen der Alpe Sponda; an ihr vorbei ziehen wir hoch zum bereits ersichtlichen Rifugio Alpe Sponda.
Hier verweilen wir länger mit Gesprächen und Apéro, bis um 19 Uhr zum Abendessen eingeladen wird - währenddessen zieht die angekündigte Störung auf …
Der darauffolgende frühe Morgen zeigt sich erst von einer stimmungsvollen, beeindruckend schönen Seite: Sonne und wenige dekorative Wolken über dem Pizzo Barone und seinen Nachbarn; leider zu schnell ziehen während des erst noch moderaten Anstiegs über dieser Gipfelkette sich verdüsternde Wolken auf. An geschlossenen oder vom Regen in Mitleidenschaft gezogenen Alpenblumen vorbei steigen wir an - nun steiler - zur schneebedeckten Senke zwischen P. 2526 und Motta delle Fontane.
Auf ungefähr 2565 m verlassen wir den AWW und halten nach rechts, nach NE - im steilen Schrofenhang leiten uns zunehmend öfters viele weisse Punkte höher. Inzwischen hat sich die Wolkendecke ausgedehnt und hüllt uns ein in neblige Verhältnisse. Nach einer leicht flacheren Etappe erreichen wir ein Schneefeld, welches uns die Steigesen anziehen lässt - so steil und hart ist es, und lauern unterhalb markante Felsabbrüche. Mystisch beinahe wirkt nun der Gang übers alpine Schneefeld hoch Richtung Gipfel - der sich seit langem in den Wolken verhüllt - eben nicht zeigt …
Auf ~2785 m deponieren wir die Steigeisen und machen uns auf dem sehr windigen SSW-Grat auf zum finalen Gipfelanstieg. Die weissen Punkte stellen bei diesen Bedingungen im stets zunehmend blockigeren Grat eine wertvolle Orientierungshilfe dar - bei schönem Wetter muss der Aufstieg eine Freude sein …
Wir kämpfen uns im eher ruppigen Gelände hoch bis zum Grat, welcher vom Passo di Ghiacciaione her zum Gipfel leitet. Auf diesem sind die anspruchsvollsten Passagen zu bewältigen: am Grat oder wenig unterhalb auf dessen Nordseite gilt es nun über und um felsige Abschnitte herumzukraxeln - und nicht auf die gefährlichen Wechten zu wechseln, um schliesslich den Gipfel des Pizzo Forno zu gewinnen.
Den Verhältnissen geschuldet, gibt’s eine nur kurze Gipfelpause (und auch kein Gruppenfoto), und raschen Aufbruch zum Abstieg.
Konzentriert nehmen wir uns diesen (auf derselben Route und gleichbleibenden Verhältnissen) vor, benutzen für die abschüssigen Schneepassagen wiederum die Steigeisen, und legen den steilen schrofigen Hang hinunter zum AWW wieder ohne diese zurück. Erst unterhalb der Senke zwischen P. 2525 und Motta delle Fontane finden wir einen windgeschützten Platz, um unsere Rast nachzuholen.
Auf dem nun wieder grünen Streckenteil zurück zum Rifugio Alpe Sponda treffen wir wieder auf Alpenblumen; in der Hütte stärken wir uns zusätzlich mit einer feinen Minestrone.
Weil wir unseren Gipfelbesuch doch recht zügig absolviert haben, entscheiden sich vier Clubfrauen mit mir zusammen, das drei Stunden früher fahrende Postauto zu erreichen; so legt die Voraustruppe bei meist sonnigem Himmel und sehr tropischen Verhältnissen die 7 ¾ km lange Strecke (mit 1255 m Ab- und 40 m Aufstieg) in rassigen 2 h 5 m nach Chironico zurück - es reicht sogar noch für ein Bier auf der Terrasse des Dorfrestaurants ;-)
▲ ½ h bis Valle
▲ ⅞ h bis A Cára
▲ 1 h 35 min (+ ⅛ h Pause) bis Rifugio Alpe Sponda
▲ 1 1/5 h bis Pause auf ~ 2480 m
▲ < 35 min bis ~ 2705 m (Steigeisen anziehen)
▲ ⅝ h bis Pizzo Forno
▼ ⅞ h (inkl. 10 min Pause) bis Pause auf ~ 2540 m
▼ 50 min bis Rifugio Alpe Sponda
▼ 2 h 5 min bis Chironico
unterwegs mit BF Franz, Andrea, Anja, Christine, Elsbeth, Esther, Fränzi, Gabriela, Katharina, Lou, Lydia, Ernst, Ruedi, Sepp, Stef und Urs

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