Göscheneralp - Älplergensee - Planngenstock - Chillen am Planggenstock
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Heute Morgen als wir auf der Göscheneralp ankommen dämmert es, der Wind bläst und es ist kalt, +6° Celsius. Strahler, Fischer, Trailrunners und andere Alpinisten begegnen und überholen uns. Während des Aufstiegs ist es natürlich angenehm, dass es kühl ist. Trotzdem, später sind wir froh an der Sonne gehen zu können.
Der Älpergensee auf ca. 2500 Metern liegt in einem der kristallreichsten Gebiete der Urner Alpen. Hoch über der Göscheneralp begannen 1994 Paul von Känel und sein Strahlerkollege Franz von Arx an seiner Fundstelle am Planggenstock zu arbeiten. Es folgten elf Jahre harter Arbeit am Berg ohne spektakuläre Kristallfunde.
Dann kamen 2004 etwa 20 Meter im Berginnern erstmals aussergewöhnlich grosse und klare Bergkristalle zum Vorschein - Vorboten des Kommenden: Im Herbst 2005 stiessen die beiden Strahler auf Riesenkristalle von bisher unerreichter Grösse und Qualität - den "Schatz vom Planggenstock". In den darauf folgenden Wintermonaten wurde die Bergung der Kristalle bis ins kleinste Detail geplant und im Sommer 2006 holten Paul und Franz diese Kristalle aus der Kluft.
Hier findet ihr mehr zu dem Thema Strahlerparadies am Planggenstock!
Die grössten Kristalle am Planggenstock hier und hier.
Das Wunder vom Planggenstock - Riesenkristalle!
Also hier in diesem Strahlerparadies verbringen wir den wunderschönen Tag hoch über dem Göscheneralpsee.
Während meine Kollegen am See oben chillen mache ich mich auf über das weglose Gelände zum Planggenstock. Artus folgt mir. Das ist normal und stört mich nicht - im Gegenteil. Als ich aber auf ca. 2700 Metern plötzlich feststelle, dass mir das "kleine Arschloch" (Angel) gefolgt ist entzückt mich das weniger. Eigentlich hätte der kleine Bengel bei den Jungs unten bleiben und sich ausruhen sollen. Nun steige ich mit beiden Hunden weiter hoch Richtung Planggenstock. Irgendwann Kneifft der Kleine und kehrt um, macht sich auf den Weg zurück. Da es nicht mein eigener Hund ist und ich ihn nur tageweise in meiner Obhut habe gefällt mir das überhaupt nicht. Alles Rufen bringt nichts! Das kleine Ego hat sich entschieden abzusteigen, man kann es ihm ja nicht verübeln, er wollte einfach mir folgen weil ich seine Bezugsperson bin. Jetzt hat er aber die Schnauze voll, er hat es definitiv gesehen. Mir bleibt Anbetracht meiner Verantwortung für den kleinen Schnösel nichts anderes übrig als auch wieder abzusteigen. Ich will diesen kleinen Knirps nicht alleine in diesen Gelände absteigen lassen. Nicht auszudenken was mir blüht wenn ich ihn abends seiner Herrin nicht wieder abgeben kann. So steige ich also keine 50 Meter vor Erreichen des Grates wieder ab, die Hosentaschen gefüllt mit "Kristall-Abfällen" aus den geräumten Klüften von Strahlern.
Die Jungs unten flippen fast aus als sie die Beute sehen. Mich lassen diese Funde relativ kalt. Ich habe hier oben schon Strahler getroffen und mit ihnen geredet während sie dann ihre Rücksäcke öffneten und mir ihre Funde präsentierten. Einmal, das ist auch schon einige Jahre her, war ich mit meinen Eltern hier oben und meine Mutter kriegte von einem Strahler einen schönen Rauchquarz geschenkt.
Meine Kollegen hatten schon spekuliert die REGA zu rufen wenn ich nicht bald zurückkehren würde. Dabei war ich gerade mal 1 3/4 Stunden abwesend. Kommt noch dazu, dass ich sie von oben immer im Blick hatte. Sie dagegen haben mich nicht ein einziges Mal gesehen während ich aufgestiegen bin.
Nach meiner Ankunft am See machen wir uns also wieder an den Abstieg. Der Weg zum Stausee ist nicht besonders angenehm zum Gehen. Steil, nass und in der Folge glitschig. Alles in allem ein kräfteraubendes Absteigen welches Konzentration erfordert.
Beim Restaurant Dammagletscher angekommen, Dinieren, Schlemmen und Philosophieren wir lange und ausgiebig, so lange bis die Sonne hinter den Bergen verschwindet und es auf der Terrasse wieder kühl wird.

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