Göscheneralpsee - Lochberglücke


Publiziert von lynx , 9. August 2014 um 18:16.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum: 8 August 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m
Strecke:Göscheneralpsee - Lochberglücke
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Autobahnausfahrt Göschenen - Göschenen- Göscheneralp
Kartennummer:LK 1:50.000: 255 S Sustenpass / LK 1:25.000: 1231 Urseren

Der Wetterbericht meldete für diesen Freitag abgesehen von Nebel und Bewölkung im Flachland am Vormittag, schönes Wetter. Erst im Lauf des Nachmittags sollte sich da und dort Regen und teilweise Gewitter einstellen. Als ich etwas vor 5.00 Uhr Hund, Rucksack und die Bergschuhe ins Auto verlade fängt es an zu regnen. Ich schaue mir die Niederschlag Animation auf dem Handy an und stelle fest, dass dies alles kleine Zellen sind. Das wird vorbei gehen. Aber es regnet auf der ganzen Strecke bis in die Gegend von Erstfeld mit Unterbrüchen immer wieder.
In Göschenen ist alles Nass aber es regnet wenigstens nicht mehr. Die Berge rund um die Göscheneralp sind in dichten Nebel gehüllt.
Auf der Göscheneralp angekommen traue ich meinen Augen nicht! Barriere, Ticketautomat und zentrale Parkuhr als ob man mit dem PW in die Tiefgarage eines Warenhauses abtaucht.
 
Bei erfrischend kühlen Temperaturen marschieren Artus und ich los. Der Himmel bleibt grau. Im Osten kämpft die Sonne um ihre Vormachtstellung. Es gelingt ihr zwar nicht aber sie verzaubert die Gegend über lange Zeit in eine mystische Szenerie.
 
Im Aufstieg oberhalb des Sees gibt es noch einige Schneefelder zu queren. Auf der Lochberglücke (2815 M) bläst ein bissig kalter Wind. Die Gegend ist in grauen Schleier gehüllt. Der Aufstieg zum Lochberg breche ich nach etwa einem Drittel Wegstrecke wieder ab. Wenn ich hier hochkraxle will ich eine geniale Rundumsicht. Das ist heute definitiv nicht der Fall. Was allein der Hund oberhalb von mir an fliegenden Steinen ausgelöst hat ist unglaublich. Je nach dem wo man aufsteigt befindet man sich in einem Steinschlag-Kegel. Ein Helm ist hier sicher kein schlechtes Schutzdach für den Schädel!
 
Im Abstieg begegne ich einer bildhübschen Geissenhirtin die am Aufsteigen ist um nach ihren Ziegen zu sehen und ohne bestimmtes Ziel einen der zahlreichen Gipfel hier oben besteigen will. Nach längerer Plauderei setzen wir unseren weg fort.
 
Etwas weiter unten begegne ich dem älteren der beiden Strahler welche ihr Biwak am Feldschijen haben und dort seit einigen Jahren an einer Kluft arbeiten. Wir gehen gemeinsam bis zur Göscheneralp und ich erfahre viel interessantes und wissenswertes über das Strahlen an sich so wie über Touren in diesem Gebiet, welche nicht mehr auf Karten eingezeichnet und kaum mehr begangen werden aber traumhaft schön sein sollen.
Strahler tragen ungewöhnlich schwere Lasten die Berge hoch und oft noch schwerere zu Tal. Aus dem Buch des bekannten Strahlers Pablo Membrini wusste ich, dass dieser regelmässig 40 Kilo den Berg hoch getragen hat. Mein Begleiter erzählte mir, dass er einmal mit über 80 Kilo Steinen im Rucksack abgestiegen und ca. jede Viertelstunde Pause machen musste weil die Last die ganze Blutversorgung in den Armen abgestellt hat und diese dadurch blau angelaufen sind.
 
Das Gebiet ist sehr kristallreich hier oben. Am Planggenstock werden auch seit etlichen Jahren von zwei Strahlern Riesenkristalle geborgen. Einige dieser Exemplare sind im Naturhistorischen Museum Bern zu besichtigen.
 
Im wilden Göschenertal befindet sich ein Campingplatz welcher unter Umständen als gutes Basislager für Touren in diesem Gebiet dienen kann.

Tourengänger: lynx


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