Es gibt Tage die würde man besser im Bett als ind den Bergen verbringen. Mit einer leichten Erkältung und Kopfschmerzen hat mich der Wecker aus den Federn geholt. Keine guten Voraussetzungen für eine Bergtour. Aber einen herrlichen Tag wie dieser vorausgesagt wurde, kann man einfach nicht im Bett verbringen.
Nachdem ich kürzlich auf Hikr die Berichte von
tschiin76 über die Winterlücke, und von
denali2002 über die Älpergenlücke gelsesen hatte, wollte ich die Gegend in der ich mich in jüngeren Jahren viel herumgetrieben habe, wieder einmal aufsuchen. Da man die Göscheneralp mit dem öV nich vor 9:30 Uhr erreichen kann, bin ich mit dem PW hingefahren.
Das Müeterlishorn stand schon länger auf meiner Wunschliste. Trotz intensiven recherchen im Internet habe ich nichts über eine Sommerbesteigung gefunden. Von
Omega3 wusste ich jedoch, dass er vor etlichen Jahren im Spätherbst mal oben war.
So bin ich dann von der Göscheneralp entlang dem Wanderweg losmarschiert. Bei P1927 trifft man auf den blau-weiss signalisierten Wanderweg der zur Lochberglücke führt. Diesem bin ich bis zum Älpergensee gefolgt. Schon bei diesem Aufstieg musste ich feststellen, dass mein Motor einfach nicht richtig auf Touren kam, und ich meinen gewohnten Tramp nicht fand. Am See habe ich dann eine Verpflegungspause eingelegt und mir gedacht, dass ich die letzten 550 Hm schon noch schaffen werde. So bin ich dann zuversichtlich weiter marschiert. Weglos und steil muss man sich seine Route durch die teilweise enormen Geröllhalden suchen. Steinmannli oder irgendwelche Trittspuren habe ich auf ganzen Route nirgends gesichtet. So wird der ganze Aufstieg ziemlich zeitraubend. Vorsicht ist immer angebracht, da auch grössere Felsbrocken beim Betreten teilweise ins Wackeln oder Rutschen kommen. Ebenfalls zu beachten gilt, dass der Schutt vielfach auf einer Eisdecke aufliegt und nicht immer guten Halt bietet. Auf 2800m waren dann meine Batterien fast leer. Obwohl dort das Gelände weniger steil, und optisch einen besseren Eindruck machte, beschloss ich hier die Tour abzubrechen, da ich meinen Zeitplan schon um einiges überzogen hatte und der Abstieg durch diese Geröllwüste ja nicht schneller als der Aufstieg gehen würde. Abgestiegen bin ich dann eher entlang der nördlichen Flanke des Blauberg Gletscher. Die Hoffnung das ich dort eventuell irgendwelche Spuren menschlicher Zivilisation finden würde, hat sich nicht erfüllt. Es war vieleicht ein wenig einfacher, aber einen grossen Unterschied zur Aufstiegsroute konnte ich nicht feststellen. Froh bei P2505 angekommen zu sein, folgte ich dann wieder dem Wanderweg zurück zur Göscheneralp.
Das Müeterlishorn wäre bei genügend Schnee sicherlich eine herrliche Ski- oder Schneeschuhtour, kann aber von Liebhabern von weglosen Gerölltouren durchaus auch im Sommer bestiegen werden. Alleine schon die faszinierende Landschaft wäre einen Ausflug in diese Gegend wert.
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