Planpraz & Tour d'Aï & Tour de Mayen

Die Tage vor der Tour waren wir wegen dem Wetter mehrmals am umplanen: Krönten, Gspaltenhorn und dann Monte Leone, zuletzt wurde aus dem Wochenende eine optimale Verwertung des gutmütigen Wetters in der Südwestschweiz: Ein Tag - Zwei Klettersteige, vier Gipfel, 21 Kilometer Distanz und 1770 Höhenmeter.

Gestartet sind wir in Leysin, mit dem ersten Gipfelziel Berneuse. Wir waren noch nicht warm gelaufen, da entdeckten wir auf einem Wegweiser die Via ferrata Planpraz. Wir schauten uns kurz an, nein, diesen Klettersteig hatten wir nicht auf dem Radar - aber nichts wie hin! Die Via ferrata Planpraz ist schnell erreicht. Der Klettersteig verläuft in einem langen Felsband, das Teilweise ziemlich überhängend ist. Diese Abschnitte gehen dann ziemlich in die Waden und die Oberarme. Mit SS bewegt sich dieser Klettersteig in der oberen Liga der Schweizer Klettersteige. Mit eingebauten Brücken und Leitern haben die Erbauer eine optimale Route durch dieses Felsband erschaffen - er macht riesig Spass! Unterwegs hat man 3x die Möglichkeit auszusteigen. Leider kann man den Klettersteig im Ausstieg nicht nach oben verlassen, man muss dem Klettersteig entlang zurück wandern.
 
Zurück beim Wegweiser schlagen wir den korrekten Weg ein. Im Zickzack wandern wir hinauf, an der schönen Alpkäserei Le Temeley vorbei, hinauf zum Gipfel Berneuse, wo uns kunstvolle Bauten erwarten. Aufgrund des vielen Volkes und unserem Tatendrang marschieren wir direkt weiter. Zuerst hinunter zum Lac d'Ai und von dort wieder hinauf zum Einstieg vom Klettersteig, welcher uns auf den Gipfel vom Tour d'Ai führt. Der Klettersteig nutzt die schwächste Stelle der senkrechten Felswand. Zuerst Quert man die Felswand in einem auf und ab entlang von Rissen, bis man zur ersten senkrechten Stelle gelangt. In dieser klettert man mit tollem Tiefblick hinauf, bis ein weiterer Riss erscheint. Dem immer breiter werdenden Riss klettert man empor, welchen man schlussendlich wieder Senkrecht verlässt. Die folgende senkrechte Stelle drängt einem nur kurz weg und ehe man sich versieht ist man auch schon beim Wegbuch. Nach einer kurzen Querung folgt eine kurze Ausstiegswand, von wo es nur noch wenige Schritte zum Gipfel vom Tour d'Ai sind. Leider können wir die Aussicht nicht geniessen, da der Gipfel zur Zeit in einer Wolke verweilte. Entlang vom sehr interessant angelegten Wanderweg stiegen wir hinunter, wo wir einer Grasnarbe dem Tour d'Ai entstiegen und so ins kleine Zwischental absteigen konnten.
 
Direkt auf der anderen Seite stiegen wir anschliessend weglos hinauf zum Pas de Chamois. Der Aufstieg war für mich im Geröll einfacher als im hohen Gras. Grösstenteils konnten wir sogar über die Felsblöcke hinauf kraxeln. Oben vor der Felsbarriere angekommen fanden wie die recherchiert - an der Stelle wo sich das Felsband verjüngt - einen Durchschlupf, welchen wir im 2.Schwierigkeitsgrad aufklettern konnten. Über die Wiese erreichten wir den hochalpinen Wanderweg, welchem wir zuerst über ein Grasband zum Gipfel des Tour de Mayen folgten. Kurz vor dem Gipfelplateau ist in einem Couloire eine Kette verbaut, welche von uns beiden eher beim Abstieg genutzt wurde. Auch auf dem Tour de Mayen standen wir inmitten einer Wolke. 

Dem Weg entlang stiegen wir hinunter, wo wir mit wenigen Höhenmeter Gegenaufstieg direkt auf den Sur les Truex wandern konnten. Während wir die Aussicht genossen flogen mehrere Steinadler vorbei. Auf direktem Weg stiegen wir via Lac de Segray und Lac de Mayen hinunter nach Leysin.

Tuusig Dank TeamMoomin für diesen tollen Tipp und deine Begleitung - es war eine supertolle alternative zu den vorbereiteten Gipfelzielen, welche dem wechselhaften Wetter dieses Jahr einmal mehr zum Opfer gefallen sind.