Cotschen im Morgengrauen

Ein etwas sinnloses Trailrun-Unterfangen vor dem Frühstück - doch was macht man nicht für die Bewegung?

Eigentlich wollte ich dem Familien-Wochenende in Savognin nicht davonspringen und auch nicht mitten in der Nacht einen Wecker im Hotelzimmer stellen. Dennoch legte ich mal ein paar Sachen bereit, im Fall, dass ich nicht schlafen könnte. Das ist logischerweise eine schlechte Strategie, denn so schaut man die ganze Zeit auf die Uhr... Die Tour vor der Morgendämmerung brachte mich auf den landschaftlich schönen Pass digls Orgels und den wenig spektakulären Gipfel Cotschen. Für mehr hat es dann doch nicht gereicht vor dem Frühstück, auch wenn Distanz und Höhenmeter durchaus genug waren. 

Kurz nach vier laufe ich unter bedecktem Himmel los in Savognin. Bis zu Anita's Alpstübli ist es recht langwierig, meist auf Alpsträsschen. Die sind in der Dunkelheit schon OK, doch man muss rennen, wenn man einigermassen vorwärts kommen will. Dann auf Bergwegen weiter gegen den Lai Tigiel. Da dort kaum mehr Höhenmeter dazukommen, muss ich merken, dass ich wohl etwas optimistisch kalkuliert hatte. Im allerersten Licht hinauf zum Pass digls Orgels und auf einer knapp markierten und selten begangenen Wegspur zum Cotschen, von wo man immerhin den mächtigen Piz Ela unter dem grauen Himmel sieht. Eine Stunde bleibt für die 10 km Rückweg ins Tal und zum Familien-Zmorge - nichts wie los. Das geht recht effizient, indem man vom Cotschen direkt dem wenig ausgeprägten Westgrat folgt, was teils etwas steiler und kurzweilig ist (T3). Vorbei am wunderschönen Lai Tigiel, der aber im schwachen Licht und dem bedeckten Himmel nicht so zur Geltung kommen will, und zügig auf den Wegen zurück nach Savognin, wo ich dann Hunger habe. 

Durchgangszeiten:
Savognin: 4.05
Cotschen: 6.13
Savognin: 7.20