Piz Lad (2808 m) - aussichtsreiche Rundwanderung von der Rescher Alm

Ganz im Norden der Sesvennagruppe erhebt sich im Dreiländereck Österreich/Schweiz/Italien der Piz Lad und trennt das Inntal vom Vinschgau. Von Südosten aus ist er ohne größeren Aufwand zu ersteigen, denn man kann mit dem Auto bis zur Rescher Alm hinauffahren und die Wanderung von dort aus starten. Die Zufahrt ist allerdings zwischen 9 und 17 Uhr gesperrt, sodass man sich den Tag über zwangsläufig Zeit lassen muss. Das fällt in Anbetracht des grandiosen Ausblicks vom Gipfel sowie der reichhaltigen Speisekarte der Alm aber wirklich nicht schwer.

Von der Rescher Alm folgt man dem Fahrweg noch ein kurzes Stück nach Norden, bis der Weg zum Piz Lad nach links abzweigt (beschildert). Dieser führt noch ein Stück durch das Almgelände und taucht dann in den Wald ein; den Abzweig nach Rojen lässt man links liegen. Bald nach einem Holzzaun geht der Weg in einen Steig über und wendet sich nach links, um die schütter bewaldete Flanke emporzuleiten. Man ignoriert den Abzweig zum Dreiländerstein und folgt dem Steig durch freies Gelände aussichtsreich mit besten Blicken zum nördlichen Teil des Reschensees hinauf, bis dieser in einen befestigten Weg mündet. Hier hält man sich rechts (beschildert).

Der Militärweg führt nach Norden an einer Anhöhe mit Kreuz vorbei und leitet anschließend in den begrünten Kessel unter dem Piz Lad hinein. In zwei Kehren gewinnt der Weg an Höhe und hält auf einen Rücken aus Kalkgestein zu, der vom Piz Lad herunter zieht. Er geht in einen Steig über, führt auf den Rücken hinauf und leitet in Kehren aussichtsreich nach oben, bis das Gipfelkreuz des Piz Lad erreicht ist. Zwar hatte man die ganze Zeit die Ötztaler Alpen und den Reschensee vor Augen, aber jetzt öffnet sich auch der Blick über das Inntal zu den dunklen Bergen der Samnaungruppe und in die Silvretta. Schön kann man zum Inn hinunter schauen, der sich durch das Tal windet. Noch umfangreicher wird die Sicht aber, wenn man nach links am Kamm zum höchsten Punkt hinauf steigt. Hier ist es außerdem deutlich ruhiger als am Gipfelkreuz. Besonders schön zeigen sich die Berge der Sesvennagruppe, im Hintergrund grüßt König Ortler. Der Piz Lad ist ein erstklassiger Aussichtsberg.

Um aus der Unternehmung eine Rundtour zu machen, folgt man dem deutlichen Steig, der knapp unterhalb des Südgrats gemächlich bergab führt. Nach einem steileren Stück folgt ein abrupter Gesteinswechsel: Das helle Kalkgestein wird von einem Meter auf den anderen von dunklem, für die Zentralalpen typischen Urgestein abgelöst - eindrucksvoll! Anschließend wird eine sanfte Gratkuppe rechts umgangen, danach leitet der Weg entlang der Nahtstelle zwischen den beiden Gesteinen nach links in den Kessel unter dem Gipfel hinunter und mündet schließlich in den Aufstiegsweg. Auf ihm geht es zurück zur Rescher Alm, auf der schon die Brotzeit wartet.

Schwierigkeiten:
Von der Rescher Alm via Normalanstieg zum Piz Lad: T2 (unschwierige Steige und alte Militärwege).
Abstieg über Südgrat: T3 (deutliche Steige, Gelände teilweise schuttig; etwas anspruchsvoller als der Aufstiegsweg).

Fazit:
Eine enorm aussichtsreiche 4*-Unternehmung, die wegen des freien Geländes bereits beim Aufstieg nicht mit Ausblicken geizt; als Rundtour wesentlich abwechslungsreicher. Am Aufstiegsweg sowie am Gipfelkreuz ist allerhand los, aber bereits am höchsten Punkt ist es deutlich ruhiger. Vorsicht: Die Auffahrt mit dem Auto zur Rescher Alm ist nur bis 9 Uhr gestattet, die Abfahrt erst ab 17 Uhr.

Mit auf Tour: Francesca.

Kategorien: Sesvennagruppe, 4*-Tour, 2800er, T3.