Titlis Bergtrophy 2021


Publiziert von DanyWalker , 17. August 2021 um 18:15.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:14 August 2021
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NW   CH-OW   Titlis und Wendenstockgruppe   CH-BE 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 2350 m
Abstieg: 350 m
Strecke:13 Km

Die Titlis Bergtrophy ist inzwischen weit bekannt. Auch wenn meine Frau Ursi und ich keine Fans von Grossveranstaltungen sind, die Titlis Bergtrophy wollten wir schon lange wagen. Aber schlechtes Wetter, Covid 19 oder weiss der Geier was, machte uns regelmässig einen Strich durch die Rechnung. Aber dieses Jahr stand nichts, aber auch gar nichts im Weg. Ausser wir uns etwa selbst?

Am Vorabend kommen wir eher etwas spät in Engelberg an. Es reicht um das Hotelzimmer zu beziehen, und den lauen Abend auf dem Balkon noch etwas zu geniessen. Dann aber ist bald Lichterlöschen angesagt.

Um morgen früh stehen wir zu viert um kurz vor 6.00 Uhr an der Talstation der Titlis Bahn. Zu uns gesellen sich noch mein Kollege Ivan und Ursis Verwandte Erika.
Es stehen schon einige Wanderer an, aber als sich die Tore öffnen um unsere Start-, und Stempelkarte abzuholen, geht alles recht zügig vorwärts. Wir fassen dazu noch etwas Proviant und Getränke. 

Um 6.15 marschieren wir los. Die ersten 800 Hm stehen an überwunden zu werden. Via Ritz, Gerschnialp geht es zur Station Trüebsee. 
Das ich übrigens nicht zu den schnellsten gehöre war mir klar. Oft leide ich unter einem relativ hohen Puls beim wandern. (Natürlich alles abgeklärt beim Arzt, und auch absolutes OK für die Titlis Bergtrophy) Somit muss ich mir diese Tour heute gut einteilen.
Ein kleines Ziel für mich persönlich: In zwei Stunden bei der Station Trüebsee ankommen. Mit 1.57 Std schaff ich das überlegen.....
Eine halbstündige Pause gönnen wir uns. Ivan zieht etwas früher los. Er hat uns sozusagen bisher begleitet, aber er ist normalerweise um einiges schneller unterwegs als wir. Was sich in der Endabrechnung dann auch zeigen wird.
Es folgen weitere 600 Hm hinauf zum Laubersgrat. Im nachhinein gesehen, der schönste und auch nicht der strengste Abschnitt der Tour auf den Titlis.
Bei der Station Laubersgrat gibts einen weiteren Stempel und Verpflegung. Ich stärke mich zuerst mit etwas Bouillon, und dann noch eine halbe Banane und etwas Schokolade.
Dreissig Minuten gönnen wir uns hier, bevor es weiter geht. Ein Blick hoch, und es sieht wie ein riesiger Ameisenhügel aus. Schwarzes Geröll türmt sich empor, darauf kleine Menschen die empor kraxeln. 
Wirkliche kraxlerei gibt es dann aber erst weiter oben. Wir verlassen den losen Schotter, und es folgt ein felsiger Abschnitt, bei dem auch die Hände gebraucht werden. Das ist aber wirklich nur ein kleines Stück, und macht spass. Ja, sogar etwas spass sei uns heute gegönnt.
Wir erreichen die Felskuppe wo es entweder per Leiter oder per Seil hinunter geht. Ursi und ich entscheiden uns für das Seil. Die Passage ist schnell überwunden. und wir steigen weiter ab für das Teilstück über den Titlisgletscher. Da dieser aber mit einer Plane abgedeckt ist, laufen wir hier wie auf einem Teppich hoch, und mit Gletscherbegehung hat dies nicht mehr viel zu tun. Steil und anstrengend ist das ganze aber trotzdem. Ich kämpfe mich Meter um Meter aufwärts. Mit Ursi und Erika kann ich nicht mithalten, geschweige mit Ivan, der, wie ich per Whattsapp erfahre, bereits im Restaurant vom Klein Titlis geduldig auf uns wartet.
Der Gletscher ist geschafft, aber wir alle brauchen eine weitere Pause. Dann folgt der Teil im Schnee. Sulzig von der Sonne, igestalltet sich das weiterkommen als äusserst mühsam und Kräfterauben (als wären noch Kräfte zum versauen übrig).

Der Teil über die Gletscherabdeckung und den anschliessenden Schnee bis zur Verpflegungsstation des Klein Titlis ist für mich der härteste und schlimmste Teil. 
Nochmals gibt es eine kleine Stärkung, bevor der Schlussaufstieg zum Gross Titlis beginnt. Für mich ist es ein regelrechtes hochschleppen. Und ich brauche sogar nochmals zwei kleine weitere Pausen, bis ganz nach oben. Aber dann ist es endlich geschafft. Wir erkennen die letzte Station auf dem Gross Titlis und das Gipfelplateau. Das gibt mehr Energie als jede Bouillon. Die letzten Meter gehen wieder ringer voran und dann erreichen wir den Gross Titlis. 
Ich hab schon einige 3000er erreicht, aber heut und jetzt hab ich das echte Gefühl einen 3000 bezwungen zu haben. Ein solches Gipfelgefühl hatte ich wohl bisher noch nie, oder fast nie. Es ist schon sehr speziell vom Dorf aus auf einen 3000er zu laufen.

Fotos schiessen, Gipfeltrunk die Aussicht und den Moment geniessen. Dafür nehmen wir uns jetzt Zeit.
Danach geht es hinunter zur Bergstation des Klein Titlis. Wir bekommen ein kleines Geschenk und etwas zu essen. Ivan ist immer noch hier. Er hat einige Stunden auf uns gewartet. Er brauchte gut fünf Stunden für die Trophy. Wir anderen hatten sieben Stunden gebraucht. Wobei Ursi und Erika sicher schneller gewesen wären, wenn sie nicht immer wieder auf mich gewartet hätten.
Aber ganz ehrlich: Die Zeit ist mir sowas von egal. Diesmal zumindest. Diesmal wollte ich es einfach irgendwie schaffen. Nächstes Jahr, probiere ich dann 10 Minuten eher oben zu sein :)

PS:

Der Tag war ein absoluter Traumtag. Abgesehen vom erreichen des Titlis, herrschte prächtiges Sommerwetter.


Tourengänger: DanyWalker


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