Topalihütte und Weisshornweg
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Dies ist mein erster Tourenbericht.
Vorab möchte ich noch erwähnen, dass ich seit etwa zwei Jahren ein eifriger, nahezu süchtiger Mitleser in diesem Forum bin. Ich kann es kaum erwarten, dass etwa Sputnik, Schlumpf, Fenek, Bombo, Alpin_Rise, Delta und noch viele andere, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte(ich hoffe, sie fühlen sich nicht auf den Schlips getreten, es ist der „harte Kern“ des Forums) neue Tourenberichte veröffentlichen. Gespickt mit vielen tollen Bildern und super Beschreibungen.
Ich habe dadurch so dermassen viele Unternehmungen und Touren noch vor mir, ich weiss gar nicht wie ich die noch alle schaffen soll, bin ja schon über 40 J)
Im Rahmen unserer Zermatt-Ferien vom 8.-23.08.09 haben wir unter anderem eine Wanderung zur Topali-Hütte und dann den Weisshornweg weiter bis Randa unternommen.
In Zermatt auf den 08:39-Zug und 40min später in St.Niklaus, 1127m gestartet. Man sieht vom Zug aus die Topalihütte hoch über dem Mattertal in der Sonne glänzen und die Vorfreude wird immer grösser.
Der Weisshornweg startet eigentlich in Jungen auf 1985m und führt dann über das Jungtal und die Wasulicke zur Topalihütte. Diesen Teil werden wir auch noch irgendwann machen.
Aber grundsätzlich gehen wir immer gerne „unten“ los und fahren wenn möglich hinunter, was aber bei der Tour leider auch nicht drin war. Aber wir wollten es ja so...
Am Bahnhof St.Niklaus zeigt einem der grosse Wegweiser den Weg „Topali-Hütte via Schwiedernen“. Man geht etwas oberhalb der Bahnlinie das Mattertal entlang, nach etwa 15min erreicht man Schwiedernen und den Wegweiser rechts hoch zur Hütte mit der Zeitagabe 4:45h Es geht kurz gemächlich bergan um dann ganz schnell richtig steil zu werden. Durch den Schwidernuwald über Blattäbi erreicht man irgendwann P.2057 Unnerbüchji. Man überquert mehrmals auf sehr guten Brücken den Blattbach und wenn der Weg manchmal ausgesetzt ist, so ist er sehr gut mit Ketten gesichert.
Wir waren dann schlussendlich nach 3:10 inclusive Pausen oben und haben ab Schwiedernen keine Menschenseele gesehen.
Auch in der wirklich tollen und empfehlenswerten Hütte war ausser den beiden sehr netten Wirtinnen niemand. Auf meine Frage nach Tagestouristen meinten sie, dass sich kaum jemand den steilen Zustieg von St.Niklaus antun würde. Die meisten Gäste wären Übernachtungsgäste.
So hatten wir die schöne Hüttenterasse mit Blick auf Täschhorn und Dom und bis zum Aletschgletscher für uns alleine. Wir stärkten uns mit feinem Omelette und Panaché und machten uns auf den noch langen Weg hoch über dem Mattertal nach Randa.
Dieser Weg ist auch teilweise ausgesetzt, aber ebenfalls durch Ketten und Fixseile gesichert. Man sollte allerdings wirklich trittsicher und schwindelfrei sein, aber das ist ja sowieso Grundvoraussetzung für Bergtouren. Auf diesem Weg trafen wir dann 2x2 Wanderer, dies in 4h. Solche Einsamkeit erlebt man auf offiziellen Wanderwegen auch sehr selten, umso mehr haben wir dies natürlich genossen. Der Weg zieht sich in ständigem Auf und Ab zwar sehr in die Länge und man hat ja schon ein paar Höhenmeter in den Beinen, jedoch kann man sich an den tollen Ausblicken nicht satt sehen. Zwischendurch sind einige Bergbäche zu überqueren, wobei uns einmal Schafe den Weg gewiesen haben. Die wussten noch wo mal eine Brücke war, wir hätten sie ohne die Schafe nicht gefunden, sie war etwa 20cm unterhalb der Wasseroberfläche. Wir dachten vorher uiuiuiu, das gibt jetzt ganz schön nasse Füsse...
Irgendwann befindet man sich oberhalb des Bergabbruches von Randa und wird mit einem supertollen Blick auf den Bisgletscher belohnt. Schon alleine deswegen lohnt sich der lange Weg.
Was dann natürlich noch folgt ist der Abstieg nach Randa, da ist man dann schon froh wenn man unten ist. Kniemörderisch steil aber es kann ja auch nicht überall eine Seilbahn geben und das ist ja eigentlich auch gut so. Auch wenn man sich in solchen Momenten eine wünschen würde...
Vom Bahnhof Randa in wenigen Minuten mit der Bahn wieder nach Zermatt zurück, da war dann wieder unwesentlich mehr los. Aber mit diesem wiederum tollen Bergerlebnis im Kopf und in den Beinen und nicht zu vergessen mit dem im Coop gekauften Abendessen und Rotwein im Rucksack lässt sich der Weg in unser Feriendomizil in Winkelmatten ganz leicht ertragen.
Und am Matterhorn kann ich mich auch nicht satt sehen... ein Geschenk.
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